Rosenheim – Geredet und geschrieben wird schon seit zwei Wochen von den vorgezogenen Play-off-Spielen für die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim. Spiele, die bislang nicht sonderlich erfolgreich für die Truppe von Trainer John Sicinski endeten. Am Freitag, 20 Uhr, steht definitiv ein „Endspiel“ auf dem Programm. Zumindest für die Rosenheimer, denn sollten die Starbulls das Spiel nicht gewinnen, hat sich das Thema Heimrecht in der ersten Play-off-Runde erledigt. „Solange es rechnerisch möglich ist, werden wir alles für den vierten Platz tun. Noch viel wichtiger ist aber, dass wir unser Eishockey spielen und uns gut präsentieren“, sagt der Starbulls-Coach. Er hat bis auf Tadas Kumeliauskas alle Spieler an Bord. Mit dabei sind also auch wieder Kapitän Michael Baindl, der krank war, und mit ziemlicher Sicherheit auch Enrico Henriquez. „Wir haben vier Sturmreihen und sieben Verteidiger. Genug Spieler, um voll zu marschieren. Viel Zeit haben wir nicht mehr, um uns für die Play-offs einzuspielen“, sagt Sicinski.
Für seine Starbulls zählt am Freitag nur ein Sieg – am besten mit drei Toren Unterschied nach 60 Minuten. Dann würde bei Punktgleichheit beider Teams das Torverhältnis um ein Tor für die Starbulls sprechen. In diesem Fall würde am Sonntag um 18 Uhr das nächste Endspiel auf Rosenheim warten, wenn Weiden ins Rofa-Stadion kommt. Rosenheim könnte bei einem Drei-Punkte-Sieg in Garmisch alles über das Torverhältnis regeln. Das Heimspiel wurde um eine Stunde nach hinten verlegt, um möglichen Wettbewerbsverzerrungen vorzubeugen.
Ein Rosenheimer Auswärtssieg mit drei Toren Unterschied und das ausgerechnet bei der besten Mannschaft der Meisterrunde? Das scheint bei der lang anhaltenden Auswärtsschwäche der Starbulls fast unmöglich, aber was im Sport alles möglich ist, hat zuletzt der Fußball-Viertligist Saarbrücken mit dem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals gezeigt.
Riessersee hat von den letzten zehn Spielen neun gewonnen, nur eine Partie ging verloren und das war am 2. Februar 2020 beim Gastspiel in Rosenheim. 3:2 gewannen die Starbulls den letzten Vergleich beider Teams, doch danach wechselten die Garmischer auf die Überholspur. Auf der ließen sie am letzten Wochenende auch die Rosenheimer hinter sich und kletterten auf den begehrten vierten Tabellenplatz. Dabei haben die Werdenfelser alle Spitzenteams aus dem Weg geräumt, egal ob zu Hause oder auswärts.
„Saison kann für uns noch lange dauern“
John Sicinski über den Aufschwung der Riesserseer: „Garmisch hat nicht erst seit den letzten Wochen eine gute Mannschaft. Sie hatten auch mit Verletzungssorgen zu kämpfen und sind zum richtigen Zeitpunkt komplett und haben einen Lauf.“ Allerdings verweist der Coach auch auf die Stärke seiner Truppe: „Egal wie die Spiele am Wochenende ausgehen – wir haben definitiv das Potenzial, dass die Saison für uns noch ganz lange dauern kann.“