Bilek spielt mit Jagr, Lukas Reichel überzeugt

von Redaktion

Die Eishockeyclubs planen bereits fest für die neue Spielzeit, auch wenn deren Beginn noch nicht feststeht. Ein Blick auf die abrupt beendete vergangene Saison lohnt sich dennoch.

Rosenheim – Plötzlich war Schluss mit Eishockey. Keine Play-offs, keine Meistertitel, keine Auf- und Absteiger. Nach den jeweiligen Hauptrunden war alles beendet. Das betraf auch die vielen ehemaligen Starbulls-Spieler, die sich in den drei höchsten Spielklassen tummeln. Die OVB-Sportredaktion hat sich durch die Statistiken der Ex-Rosenheimer gewühlt.

DEL

Als Vorrundenerster hatte Red Bull München die Hauptrunde mit 36 Siegen aus 52 Begegnungen abgeschlossen. Seinen Anteil daran hatte Kapitän Patrick Hager, der in 41 Spielen auf neun Tore und 18 Vorlagen kam. „Münchens Kapitän ist ein Vorbild an Einsatz und Kampfgeist, überzeugt aber auch spielerisch“, urteilt die Fachzeitschrift „Eishockeynews“ über den Stürmer, der in der Plus-/Minus-Statistik einen Wert von +17 aufweist.

Als Tabellenzweiter schlossen die Adler Mannheim ab, Verteidiger Sinan Akdag war in allen 52 Saisonspielen dabei, erzielte zwei Tore und zehn Vorlagen und hatte eine +14-Bilanz. „Weniger Tore, weniger Vorlagen – das lag allerdings auch daran, dass Akdag eine defensivere Rolle übernehmen musste“, so „Eishockeynews“.

Eine beeindruckende Saison spielten die Straubing Tigers, die sich als Dritter für die Champions Hockey League in der kommenden Saison qualifizierten. Max Renner kam aber nur auf 32 Einsätze mit vier Assists. „Saß oft als überzähliger Defender auf der Tribüne“, beschrieb „Eishockeynews“ seine Saison – erklärte aber auch: „Wenn er ranmusste, erledigte er seinen Job zur Zufriedenheit aller.“ Im Sturm kam der ehemalige Rosenheimer Förderlizenzler Stefan Loibl auf zehn Tore und 15 Vorlagen in 37 Spielen. Wegen eines Schlüsselbeinbruchs war der künftige Mannheimer gehandicapt.

Seinen Weg macht Lukas Reichel, der mit den Eisbären Berlin als Vierter abschloss. Der Angreifer kam in 42 Spielen auf zwölf Tore und zwölf Beihilfen. „Stand unter ständiger Beobachtung vieler NHL-Scouts, blieb aber dennoch ruhig“, urteilte „Eishockeynews“. Bruder Thomas Reichel bestritt zehn Spiele ohne Punkt, Routinier Florian Busch kam verletzungsbedingt nur zu einem Einsatz.

Einmal mehr eine beachtliche Saison spielten die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit Stürmer Cory Quirk. Der US-Amerikaner brachte es in den 52 Spielen auf zehn Tore und 14 Vorlagen. Mit den Grizzly Adams Wolfsburg hätte sich Marius Möchel für die Pre-Play-offs qualifiziert. Aufgrund einer Handverletzung bestritt er lediglich 25 Spiele und kam auf zwei Tore und zwei Assists.

Die Pre-Play-offs verpasst hatte Hannibal Weitzmann mit den Kölner Haien. Er war mit seinen Leistungen und einem Gegentorschnitt von 2,44 in 24 Begegnungen dennoch ein Lichtblick einer enttäuschenden Spielzeit. Einen Einsatz als Förderlizenz-Goalie hatte Michael Boehm für die Wild Wings Schwenningen. Er stand ein Drittel lang zwischen den Holmen und blieb dabei ohne Gegentor.

DEL2

Mit den vorderen Plätzen in der zweiten Spielklasse hatten die ehemaligen Rosenheimer nichts zu tun – der Erste von ihnen taucht erst beim Tabellenvierten Heilbronner Falken auf. Verteidiger Marcus Götz kam in 43 Begegnungen auf ein Tor und 14 Vorlagen.

Die Tölzer Löwen schlossen die Spielzeit auf Rang fünf ab. Ihren Anteil daran hatten natürlich Tyler McNeely und Shawn Weller. McNeely markierte in 50 Spielen 16 Tore und 39 Vorlagen und wurde in der „Eishockeynews“ als „Arbeitsbiene“ bezeichnet. „Von ihm sieht man kaum einmal mäßige oder gar schlechte Spiele“, hieß es da in der Beurteilung. Bei Weller standen am Ende in 47 Spielen 26 Tore und 28 Vorlagen zu Buche – allerdings auch 89 Strafminuten.

Eine gänzlich neue Rolle bekam im Isarwinkel Manuel Edfelder verpasst. Der ursprüngliche Angreifer wurde zum Verteidiger umfunktioniert und kam in 51 Spielen auf ein Tor und sechs Vorlagen. „Was er in einer Partie wegläuft, mit welcher Hingabe er seinen Job erledigt, wie positiv er zu seinem Sport steht – das nötigt Respekt ab“, urteilte die Fachzeitschrift. Goalie Andreas Mechel, der später für die Starbulls hielt, kam auf zwei Einsätze für die Tölzer.

36 Begegnungen standen für Torhüter Olafr Schmidt für die Ravensburg Towerstars zu Buche. Der Deutsch-Kanadier, der im Starbulls-Nachwuchs war, kam auf 2,65 Gegentore im Schnitt. Über die Pre-Play-offs hätte sich der ESV Kaufbeuren mit Joey Lewis für das Viertelfinale qualifiziert. Der Stürmer beeindruckte einmal mehr mit 17 Toren und 17 Vorlagen in 39 Begegnungen.

Für vier Ex-Rosenheimer kam in den Pre-Play-offs das Aus im Trikot der Bietigheim Steelers: Benjamin Zientek kam auf 18 Tore und 17 Assists in 52 Spielen, Norman Hauner erzielte in 43 Partien 18 Tore und acht Vorlagen, Lukas Laub brachte es in 33 Begegnungen auf sieben Treffer und 13 Beihilfen und Yannick Wenzel spielte 51 Matches mit zwei Toren und vier Vorlagen.

In die Abstiegsrunde hätten gleich mehrere frühere Starbulls-Spieler gemusst: Thomas Reichel kam mit den Lausitzer Füchsen auf zwei Treffer und acht Beihilfen in 47 Spielen. Bei den Bayreuth Tigers erzielte Verteidiger Gustav Veisert in 50 Spielen ein Tor und leistete zu vier weiteren Treffern die Vorarbeit. Angreifer Christian Neuert brachte es in 50 Spielen auf drei Tore und vier Vorlagen. Und Goalie Timo Herden bestritt 29 Begegnungen mit einem Gegentorschnitt von 3,51 – seine starken Leistungen hätten die Oberfranken am Ende beinahe noch in die Pre-Play-offs gebracht.

Für Aufsteiger EV Landshut blieb am Ende nur der letzte Rang. Verteidiger Stephan Kronthaler kam bei 50 Einsätzen auf drei Tore und 16 Vorlagen, sein junger Defensivkollege Mario Zimmermann in 40 Spielen auf fünf Beihilfen. Stürmer Max Hofbauer bestritt 45 Begegnungen und erzielte sieben Treffer sowie 16 Vorlagen. Der spätere Rosenheimer Tadas Kumeliauskas sorgte in zwölf Einsätzen für drei Tore und vier Vorlagen, Verteidiger Manuel Neumann bestritt 21 Spiele für die Niederbayern mit zwei Torvorlagen, ehe er in die Oberliga Nord nach Duisburg wechselte.

Oberliga Süd

Gar nicht mehr so viele Ex-Rosenheimer tummelten sich in der aktuellen Starbulls-Spielklasse. Beim Meisterrunden-Sieger Eisbären Regensburg erzielte Stürmer Leopold Tausch in 43 Spielen ein Tor und sechs Vorlagen. Beim Überraschungsteam ECDC Memmingen Indians brachte es Verteidiger Niki Meier auf zwei Treffer und 13 Assists – sowie satte 162 Strafminuten!

Der reaktivierte Anton Saal kam in 14 Einsätzen für den EC Peiting auf stolze neun Tore und sieben Vorlagen. Bei den Selber Wölfen bestritt Goalie Andi Mechel vor seinem RosenheimEngagement 26 Spiele mit einem Gegentorschnitt von 3,05. Bei den Lindau Islanders stand Michael Boehm 44-mal zwischen den Holmen und kassierte 4,28 Gegentore pro Partie. Verteidiger Dominik Ochmann war mit sieben Treffern und 19 Vorlagen ein Fixpunkt bei den Mannen vom Bodensee. Und bei den Blue Devils Weiden erzielte Stürmer Herbert Geisberger in 46 Begegnungen zehn Tore und 31 Vorlagen.

Oberliga Nord

Fleißig gepunktet hatte Marcus Marsall für den Tabellenzweiten Herner EV: 25 Tore und 37 Vorlagen erzielte der Stürmer in 43 Spielen, ehe ihn ein Kreuzbandriss ausbremste. Noch bessere Bilanzen weist der Kanadier Patrick Asselin auf, der mit 41 Toren und 27 Assists in 41 Partien seinen Torriecher auch am Gysenberg unter Beweis stellt. Maximilian Herz, der für die Starbulls im Nachwuchs spielte, brachte es in Herne auf zwei Tore und zwei Assists in zwölf Spielen. Beim Tabellendritten Hamburg Crocodiles überzeugte Dennis Reimer mit 16 Toren und 31 Beihilfen in 36 Begegnungen. Der später verpflichtete Kanadier Chase Witala wirkte in 18 Matches mit und kam auf neun Tore und elf Vorlagen.

Gleich drei Ex-Rosenheimer spielten für die Hannover Scorpions. Der Kanadier Mario Valery-Trabucco brachte es in 32 Spielen auf 21 Tore und 26 Beihilfen. Stark präsentierte sich auch Christoph Koziol mit 18 Toren und 23 Vorlagen in 40 Partien. Und Routinier Andrej Strakhov kam in 42 Spielen auf fünf Tore und 14 Assists – mit +21 in der Statistik zeigte er seine Erfahrung.

Bei den Füchsen Duisburg sorgte Robin Slanina für 16 Tore und zehn Vorlagen in 38 Spielen. Manuel Neumann bestritt noch neun Partien und kam auf einen Treffer und fünf Vorlagen. Im Duisburger Tor stand Etienne Renkewitz in 33 Spielen und mit einem Schnitt von 3,85 Gegentoren. Besondere Leistungen zeigte Tom Pauker im Trikot der Rostock Piranhas: In 43 Spielen kam er auf 21 Tore und 31 Vorlagen und eine +21-Bilanz. Für die Black Dragons Erfurt brachte es Sean Fischer in 43 Partien mit 18 Toren und 32 Beihilfen auf eine ähnliche Bilanz – allerdings hatte er -21 am Ende in der Statistik stehen.

International

Ein paar Spiele hatte Vitezslav Bilek in der abgelaufenen Spielzeit noch für die Starbulls bestritten, dann wechselte er zurück in die Heimat. In Tschechien spielte er 19 Partien mit einem Tor und drei Vorlagen in der 1. Liga für Rytiri Kladno als Mitspieler von Legende Jaromir Jagr. Darauf folgten 19 Spiele mit elf Treffern und sechs Vorlagen für den HC Slavia Prag in der zweiten Spielklasse.

Etliche ehemalige Rosenheimer spielten in der Alps Hockey League, einer gemeinsamen Spielklasse für Vereine aus Österreich, Italien und Slowenien. Christoph Echtler kam für den Kitzbüheler EC auf acht Tore und zwölf Vorlagen in 41 Spielen. Tormann Frederic Cloutier bestritt 14 Spiele für den HC Asiago bei einem Gegentorschnitt von 2,41. Dylan Stanley war Kapitän vom VEU Feldkirch und erzielte in 36 Partien 17 Tore und 52 Beihilfen. Der Südtiroler Tobias Kofler, der in Rosenheim hauptsächlich im Nachwuchs spielte, bestritt 34 Spiele für die Sterzing Broncos mit neun Treffern und zehn Assists.

Eine Liga drüber, in der EBEL, führte Anton Bernard den HC Bozen als Kapitän an. In 45 Spielen brachte er es auf neun Tore und acht Vorlagen. Der schwedische Verteidiger Robin Weihager spielte für die Graz 99ers und kam in 43 Begegnungen auf drei Tore und sieben Beihilfen. Ebenfalls in Graz hatte Greg Squires die Saison angefangen. In sechs Spielen erzielte er dort fünf Tore und zwei Vorlagen. Dann zog es den flinken Kanadier zu Turku PS ins finnische Oberhaus, dort brachte er es aber nur auf vier Vorlagen. Die Spielzeit beendete Squires in der zweithöchsten Schweizer Liga, der Nationalliga B. Für den HCB Ticino Rockets erzielte er fünf Tore und zwölf Vorlagen in 15 Matches.

Tomas Kukla, der vorwiegend für den Starbulls-Nachwuchs in der DNL stürmte, ging zurück in die Slowakei. Dort kam der Stürmer auf einen Treffer in fünf Spielen für HK Bardejov in der 3. Liga. Für HK Michalovce bestritt er zudem 13 Partien in der zweithöchsten U20-Spielklasse mit fünf Toren und zwölf Vorlagen. Ebenfalls in der Slowakei, dort aber in der höchsten Liga, agierte C.J. Stretch für den ungarischen Club MAC Ujbuda und kam in 55 Spielen auf 23 Tore und 25 Beihilfen.

In der zweithöchsten finnischen Liga, der Mestis, verteidigte Joonas Valkonen und brachte es in 43 Spielen auf sieben Tore und vier Assists. Angreifer Jussi Nättinen stand bei Podhale Nowy Targ in der polnischen Top-Liga unter Vertrag. Seine Bilanz: 15 Tore und 19 Vorlagen in 51 Begegnungen. Der Kanadier Geordie Wudrick war in der Division 2 in Schweden im Einsatz, in der vierthöchsten Spielklasse kam er auf sieben Tore und sieben Beihilfen in 20 Partien.

In der East Coast Hockey League (ECHL), der 3. Liga Nordamerikas, bestritt Chase Witala vor seinem Hamburg-Engagement vier Spiele mit zwei Toren für die Jacksonville IceMen. Groß aufgezeigt hat David Vallorani: Der Italo-Kanadier lief für Brampton Beast auf und brachte es in 62 Spielen auf 31 Tore und 40 Vorlagen. In der ECHL gibt es allerdings keine Play-offs mehr, die Saison wurde vorzeitig beendet. Dafür plant die berühmteste Eishockey-Liga der Welt, die NHL, eine Fortsetzung: Dort hat Philipp Grubauer für Colorado Avalanche bislang 36 Spiele bei einem Gegentorschnitt von 2,63 pro Partie bestritten.

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