Bad Endorf/Freilassing – Ungeachtet dessen, ob die Saison im heimischen Amateurfußball noch fortgesetzt werden kann, haben die beiden Fußball-Bezirksligisten ESV Freilassing und TSV Bad Endorf Veränderungen auf dem Trainerposten vorgenommen: Franz Pritzl ist ab sofort nicht mehr Chefanweiser in Freilassing, sondern wird künftig im Kurort an der Linie stehen.
Dass der Wechsel nach der laufenden Spielzeit stattfinden würde, war bereits vermeldet worden. Dass Pritzl nun bereits während der Spielzeit die Fronten innerhalb der Bezirksliga Ost wechselt, lag an einer Veränderung auf Freilassinger Führungsebene. Nachdem sich die Grenzstädter vom Sportlichen Leiter Alfons Rehrl getrennt hatten, wollte die neue Führung gleich einen kompletten Neuanfang wagen – nicht nach dem Gusto von Pritzl, der mit dem Tabellendritten ja noch um den Aufstieg kämpfte. „Es war eigentlich ausgemacht, dass wir die neun Spiele noch fertig machen. Eine Zusammenarbeit macht aber keinen Sinn, wenn die sportliche Leitung einen Neuanfang möchte und ich die Saison sportlich erfolgreich beenden will.“
Durch die Trennung war der Weg frei, um die Verbindung zwischen dem Trainer und dem TSV Bad Endorf sofort zu starten. „Meine Bedingung war aber, dass sich die Endorfer mit dem bisherigen Trainer einigen – ansonsten hätte ich halt Pause gemacht“, sagt Pritzl. Im Kurort hatte Hans Rupp dem Verein geholfen und war im Winter eingesprungen. „Er hat die Jungs konditionell herangebracht und mit ihnen eine gute Vorbereitung absolviert“, so Endorfs Abteilungsleiter Alexander Neiser – ein Bezirksliga-Punktspiel war Rupp aber nicht gegönnt, da machte Corona einen Strich durch die Rechnung.
Weil der Vertrag von Rupp nur bis Ende Mai datiert war und sich der Trainer bereit erklärte, seinen Platz für Pritzl wieder zu räumen, konnte nun der Trainerwechsel im Kurort vollzogen werden. „Wir sind sehr froh und dankbar, dass uns Hans geholfen hat. Wenn wir aber die Möglichkeit haben, Franz Pritzl sofort zu bekommen, dann wollen wir das auch umsetzen“, so Neiser weiter.
Der TSV Bad Endorf und Pritzl haben sich darauf verständigt, Mitte Juli wieder mit dem Training zu starten. „Das ist dann eine komplette Vorbereitung, wie auf eine neue Saison“, sagt Neiser. Eine Saison, die noch genau neun Spieltage dauert. Das Kurort-Ensemble steht derzeit auf dem siebten Rang, nur vier Zähler hinter Freilassing. Und es wäre Ironie des Schicksals, wenn Pritzl mit seinem neuen Team beim direkten Aufeinandertreffen am vorletzten Spieltag im Kurort den Grenzstädtern vielleicht alle Aufstiegsambitionen vermiest – eine im Fußball nicht unübliche Geschichte.tn