Textdeppen in der Pandemie

von Redaktion

Dank der Pandemie wurde von einschlägigen Portalen auch der fünfte Einwechselspieler jedes beliebigen Fußball-Kreisklassisten zu seinen täglich wechselnden Befindlichkeiten befragt. Unter anderem wurde der Frage nachgegangen, warum er es bei wöchentlich einmal Training und 20 Kilo Übergewicht nicht in den Profisport geschafft hat – je länger der Ball ruht, umso sinnbefreiter die Interviews mit den „Gescheiterten“ in Wort und bewegtem Bild. Nur einer blieb dabei auf der Strecke: Der Textcomputer des Bayerischen Fußball-Verbandes, der alles weiß und bis zur Saisonunterbrechung wöchentlich tausendfach seine Kommentare abgesondert hat.

Was ist aus dem Armen geworden, darf man auch mal fragen. Hat man ihm den Stecker gezogen, den Saft abgedreht, verstaubt seine „Kindliche Inkompetenz“ (KI) im Keller oder hat er Corona-Soforthilfe bekommen und darf mit Maske im Standby-Modus noch leise Updates schlürfen? Der Phrasendrescher vom Dienst, der Hans Dampf in allen Gassen im Homeoffice! Keine Stadionwurst, kein Bierchen mit dem befreundeten Textdeppen vom Weserkurier, der als Erster seine platten Stammtisch-Weisheiten autogeneriert preisgeben durfte: Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten und doof ist, wer verliert – das Phrasenschwein ist lange geplatzt und wird jetzt bei Tönnies und Co. geschlachtet.

Wohl bekomm’s und Zeit wird’s, dass die Kugel wieder rollt!

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