Bad Endorf – Die Damen in der nordischen Kombination feiern in der kommenden Wintersportsaison ihre Welt-Premiere. Als sportliches Highlight steht Anfang 2021 gleich die Heim-WM in Oberstdorf auf dem Programm. Mit von der Partie ist aus der Bundespolizeisportschule in Bad Endorf nicht nur Nico Reichenberger als neuer Trainer der Damen-Nationalmannschaft, sondern auch Polizeiobermeisterin Svenja Würth, die vom Spezial-Skispringen den Wechsel zur dualen Sportart engagiert in Angriff nimmt.
Das gesamte Bad Endorfer Team um Sportschul-Chef Thomas Leuthardt freut sich sowohl über die „TrainerBeförderung“, als auch über den mutigen Schritt der Team-Weltmeisterin von 2017. Reichenberger hat in seiner Zeit ab 1998 als Chef-Trainer der nordischen Kombinierer am Wintersportleistungszentrum der Bundespolizei etliche Top-Athleten geformt und auf den Weg an die Weltspitze begleitet. So auch den Weltklasse-Athleten und Polizeihauptmeister Björn Kircheisen. „Kirche“, so sein Spitzname, zählt mit zwölf Medaillen bei Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften zu den erfolgreichsten NK-Athleten der Welt.
Daneben war der 50-jährige Coach ab 2010 auch noch als Nachwuchstrainer des sogenannten B-Kaders für den deutschen Nachwuchs verantwortlich. Den Diplom-Trainer, der in der Zeit von 1986 bis 1993 selbst aktiver Spitzensportler war, reizt vor allem die zu leistende Pionierarbeit. „Gut 15 Nationen gehen zusammen mit uns auf die Schanze und in die Loipe. Wenn du da was reißen willst, musst du von Beginn an die Sache mit einer hoch professionellen Einstellung angehen“, so der Rimstinger zur Ausgangslage.
Zum deutschen Team gehörten derzeit sechs Athletinnen im Alter von 16 bis 27 Jahren. Sein Damen-Team sieht er gut aufgestellt. „Jetzt liegt es an uns, aus den Top-Rahmenbedingungen das Optimale rauszuholen, um dann bei der Heim-WM 2021 in Oberstdorf ein gewichtiges Wörtchen bei der Vergabe der Top-Platzierungen mitzusprechen“, zeigt sich der Bundespolizist guter Dinge.
Der Deutsche Skiverband zeigte sich begeistert, dass der Polizeioberkommissar nun sein fachliches „Knowhow“ im Duo mit Klaus Edelmann beim deutschen NK-Damen-Team mit einbringt. „Seine fachlichen Qualitäten sind für uns von unschätzbarem Wert“.
Auch für Svenja Würth ist der Wechsel vom Spezial-Skispringen zur nordischen Kombination „eine heiße Kiste“. „Um vorne dabei sein zu können, musst du die perfekte Balance zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Sportarten finden, und das ist schon eine Nummer“, geht die 27-jährige Bundespolizistin die Aufgabe mit voller Motivation und Konzentration an. Im Klartext heißt dies für die Polizeiobermeisterin: Das Springen muss ihre Stärke bleiben, im Laufen darf ruhig noch eine Verbesserung her.re