Ohne negativen Corona-Test kein Training

von Redaktion

So gehen die regionalen Fußballvereine aktuell mit ihren Urlaubsrückkehrern um

Rosenheim – Immer wieder müssen Fußball-Testspiele im Amateurbereich aufgrund von Corona-Verdachtsfällen abgesagt oder verschoben werden. Aktuell kehren noch viele Spieler aus dem Urlaub zurück. Für die Vereine ist es nicht leicht, mit dieser Situation richtig umzugehen. Die OVB-Sportredaktion hat sich mit einigen Verantwortlichen der Vereine über deren Vorgehen unterhalten.

Kreisligist ASV Au hat ein turbulentes Wochenende hinter sich: Aufgrund eines Corona-Verdachtsfalls im Verein wurde das geplante Trainingslager-Wochenende sofort abgesagt – Lockdown am Kreuthweg! „Es sind dann alle Spieler der zweiten und dritten Mannschaft zum Testen gefahren – mittlerweile hat sich herausgestellt, dass alle Tests negativ waren“, erzählt Cheftrainer Florian Dirscherl – und atmet durch: „Das war schon turbulent. Aber wir können jetzt wieder ohne Probleme trainieren und spielen.“ Die Kreisliga-Mannschaft hatte sich aus Sicherheitsgründen eh schon abgekapselt vom restlichen Trainingsbetrieb, Reiserückkehrer durften erst mit einem negativen Test und einigen Tagen Abstand wieder eingreifen. „Sie mussten sich testen lassen, egal, wo sie waren“, erklärt Dirscherl. Der Trainer erzählt, dass die Vereinsführung und die Mannschaft mit dem Thema strengstens umgehen: „Wir haben alles umgesetzt, was der BFV in seinen Statuten vorgibt – und vielleicht sogar noch etwas mehr.“ Und Dirscherl zählt auf: „Maskenpflicht im Sportheim und am Gelände, Desinfektionsmittel, Belüftung der Kabinen und Räume, Abstände in den Kabinen, Trennwände im Duschbereich, verschiedene Eingänge und Parkplätze für die Mannschaften und Absperrbänder bis zum Platz. Die Spieler der verschiedenen Teams kommen sich eigentlich bis zum Anpfiff nicht in die Quere.“ Der Trainer bilanziert: „Wir gehen da schon mit am massivsten vor – das haben unsere Testspiel-Gegner auch bestätigt.“

Beim Fußball-Kreisligisten TuS Prien läuft es im Vergleich entspannter ab. Trotzdem greift der TuS bei Spielern, die aus dem Urlaub kommen, strikt durch. „Aktuell haben wir noch ein paar Rückkehrer aus Kroatien, aber nicht aus einem Risikogebiet. Unsere Spieler, die aus dem Urlaub kommen, müssen sich auf das Virus testen lassen und erst, wenn es ein negatives Ergebnis gibt, dürfen sie wieder ins Training kommen“, berichtet Priens Abteilungsleiterin Andrea Fischer. Alle Priener Trainer wurden darauf hingewiesen, diese Vorgabe auch strikt durchzusetzen. „Natürlich ist es im Jugendbereich schwieriger, da bei den Herren normalerweise im Trainingsbetrieb nur wenige im Urlaub sind. Bei den Kindern sind während der Ferienzeit fast alle im Urlaub“, erklärt Fischer.

Keiner im Urlaub –
1860 passt aber auf

Beim Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim fährt während des Trainingsbetriebs kein Spieler mehr in den Urlaub. Das heißt aber nicht, dass die Sechziger in dieser Hinsicht deshalb weniger Acht geben müssen. „Auch wenn bei uns keine Spieler mehr in den Urlaub gefahren sind, seitdem die Vorbereitung läuft, trifft uns das genauso. Wir haben den Spielern die Pflicht mitgegeben, uns zu informieren, wenn im engen Familienkontakt jemand aus dem Urlaub zurückkommt“, so Trainer Thomas Kasparetti. Je nachdem, wo jemand im Urlaub war und ob derjenige Symptome zeigt, wird vom Verein entschieden, ob der Spieler weiter normal mittrainieren darf. „Keiner ist gezwungen, sich testen zu lassen, aber wir setzen hier auf Ehrlichkeit und gesunden Menschenverstand. Dabei übernehmen die Spieler Selbstverantwortung, müssen aber auch an die Mannschaft denken“, so Kasparetti. „Es waren auch schon ein paar Spieler krank, was ja vor dem Corona-Virus noch ganz normal war. Diese durften natürlich nicht mittrainieren und haben sich testen lassen. Zum Glück war bisher keiner von uns corona-positiv“, freut sich Kasparetti, dass bisher alles gut funktioniert hat.

Bis jetzt ähnlich gut hingehauen hat es beim TuS Raubling. Auch dort müssen aus dem Urlaub zurückgekehrte Spieler bis zu einem negativen Corona-Testergebnis das Mannschaftstraining aussetzen. „Hin und wieder haben wir aktuell noch Urlaubsrückkehrer. Jeder, der aus einem Risikogebiet kommt, darf nicht ins Training kommen, bis er ein negatives Testergebnis vorweisen kann. Das gilt sowohl für die Herren als auch im Jugendbereich“, bestätigt TuS-Abteilungsleiter Florian Heller. „Zum Beispiel ist ein Trainer aus Kroatien zurückgekommen und hat sich und seine Familie testen lassen, bevor er wieder trainiert hat. So sollte das sein“, fügt er hinzu. Die SG Raubling hat vor einiger Zeit ein Hygienekonzept entwickelt, das neben dem TuS auch der ASV Großholzhausen und der FC Nicklheim beachten. „Das Hygienekonzept der SG hat bisher einwandfrei funktioniert. Natürlich gibt es da eine gewisse Grauzone, aber ich denke, wir haben das Beste aus der aktuellen schwierigen Situation gemacht“, zeigt sich Heller zufrieden.

Beim Kreisliga-Anführer SV Westerndorf sind die Urlaubsrückkehrer-Maßnahmen ähnlich wie auch bei den anderen Vereinen: Erst mit Vorlegung eines negativen Corona-Tests haben die Spieler die Erlaubnis, wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen. In den Tagen zuvor sind die Rückkehrer alleine zum Laufen geschickt worden. Auf dem Sportgelände herrscht Maskenpflicht, die Abstände der Sitzplätze sind in den Kabinen aufgezeichnet. „Es wäre jetzt aber auch schön, wenn wir wüssten, ob und wann die Liga fortgesetzt werden darf“, sagt Trainer Stefan Mayr. Aber das ist wiederum ein anderes Thema. Mayr ergänzt: „Es ist sehr schade für die Spieler, alle freuen sich auf die Liga und die Trainingsbeteiligung in den letzten Wochen ist einwandfrei.“

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