Le Mans – 24 Stunden voller Emotionen erlebten Motorradrennfahrer Markus Reiterberger (Obing) und seine Teamkollegen Kenny Foray (Frankreich) und Ilya Mikhalchik (Ukraine) beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans (Frankreich). Doch nach starker Leistung aller drei Piloten des Langstrecken-Teams von BMW Motorrad gab es eine Enttäuschung: Auf der rutschigen Strecke stürzte Mikhalchik kurz vor Schluss, und das Trio schied aus.
Damit endete eine sehr erlebnisreiche Woche für Markus Reiterberger sehr unglücklich. Bei der Anreise zum legendären Rennen von Le Mans hatte sich der 26-Jährige aufgrund der aktuellen Corona-Reisebeschränkungen dafür entschieden, mit dem Bus nach Le Mans zu fahren. So kam er erst nach langer Fahrt am Circuit Bugatti an.
Reiterberger und seine Teamkollegen wechselten sich bei ihren Einsätzen (Stints) im Training, Qualifying und dem Rennen ab. Dabei hatten sie drei Tage lang Unterstützung aus dem Straßenrennsport. Peter Hickmann war extra aus England mit dem Zug angereist, um Reiterberger und dem BMW Motorrad World Endurance Team mit seiner Expertise unter die Arme zu greifen. Fast alle Trainings und Qualifikationen beendete das Team mit Positionen in den Top zwei. Im zweiten Zeittraining fuhr der Obinger sogar die beste Zeit und verhalf seinem Team zum zweiten Startplatz für das Rennen.
Während des Rennens selbst waren die Stints in der Nacht und bei Regen die härtesten für den 26-Jährigen. Tapfer kämpften sich der Obinger und seine beiden Teamkollegen abwechselnd durch die teilweise ungemütliche Nacht und lagen bis kurz vor Schluss auf der fünften Position. Letztlich gab es das Aus. Es gewann das Team FCC TSR Honda mit der Honda CBR 1000 RR-R vor dem Kawasaki-Team Webike SRC Kawasaki France, der Mannschaft von Suzuki sowie dem Tam YART Yamaha. Das Suzuki Endurance Racing Team führt nun die WM-Gesamtwertung mit 127 Punkten klar an. Es folgen FCC TSR Honda (87) sowie YART Yamaha und das BMW Endurance Team (je 82).
Gemischt waren anschließend die Gefühle von Markus Reiterberger. Denn er gibt offen zu: „Wir sind mit sehr hohen Erwartungen hierhergekommen. Wir hatten im Juli einen hervorragenden Test auf der Rennstrecke in Le Mans.“ Im Rennen lagen „wir sogar kurz in Führung“, berichtet Reiterberger. „Dann fing es zu regnen an und Kenny Foray ist gestürzt. Aber da das ziemlich am Anfang war, hatten wir Zeit, wieder aufzuholen. Wir haben alle sauber abgeliefert.“ Erfreulich zudem: „Ich hatte auch in der Nacht ein paar sehr schnelle Rundenzeiten. Wir hatten eine wirklich gute Pace, konnten aber nicht mehr nach vorn aufholen.“ So wäre das Trio mit Rang fünf und sicheren WM-Punkten durchaus zufrieden gewesen. „Ich habe geschaut, dass ich das Bike am Ende sicher nach Hause bringe. Leider ist Ilya bei seinem letzten Stint so schwer gestürzt, dass wir das Motorrad nicht mehr ins Ziel bringen konnten“, bedauert er. „So kurz vor Schluss mit leeren Händen heimkehren zu müssen, das ist sehr frustrierend.“
Reiterbergers nächster Einsatz in der WM ist am 27. September das Zwölf-Stunden-Rennen von Estoril (Portugal).who