„Wissen nicht genau, wo wir stehen“

von Redaktion

Burghausens Trainer Haas muss großen Umbruch bewältigen

Burghausen – Wenn der SV Wacker Burghausen heute, Samstag, um 14 Uhr im Ligapokal gegen den TSV Buchbach das erste Pflichtspiel seit einem halben Jahr bestreitet, wird Trainer Leo Haas eine auf vielen Positionen veränderte Mannschaft auf das Feld schicken: „Wir hatten einen Riesenumbruch, ich denke nicht, dass Burghausen in der jüngeren Vergangenheit jemals so einen Umbruch zu meistern hatte.“

Der ehemalige Zweitligist hat in der Corona-Pause mehr als eine gesamte Elf verloren, davon viele Spieler mit großer Erfahrung und absoluter Klasse. Leistungsträger wie Lukas Aigner, Philipp Maier, Muhamed Subasic oder Julien Richter werden nicht ad hoc zu ersetzen sein, auch wenn Haas sagt: „Wir haben viele junge Spieler in unseren Reihen, die alle das Potenzial für die Regionalliga haben.“ Allerdings schränkt der Coach zugleich ein: „Diese Spieler müssen es aber erst beweisen, dass sie die Liga spielen können. Und man weiß ja auch, dass gerade junge Spieler oft größeren Schwankungen in ihren Leistungen unterworfen sind. Das wird auf alle Fälle spannend, zumal wir nach der Vorbereitung mit Höhen und Tiefen noch nicht genau wissen, wo wir stehen.“

Der Coach, der ja im März mit dem Sieg in Aschaffenburg einen tollen Einstand feiern konnte, nimmt die Spiele im Ligapokal durchaus ernst, sieht aber auch die Chance, dass sich seine junge Truppe, in der es freilich auch noch einige wichtige Routiniers gibt, erst mal herantasten kann: „In der Liga werden wir uns immer strecken müssen, um zu punkten. Uns fehlen ja leider noch ein paar Punkte zum Klassenerhalt, da sind wir schon gefordert. Im Prinzip ist das jetzt wie eine neue Saison, die Mannschaften haben ja alle ein verändertes Gesicht, sodass man nicht einmal Video-Studien betreiben kann, nur die Punktstände sind so geblieben, wie sie vor der Pause waren.“

Mit dem Engagement und der Beteiligung im Training seit 20. Juli war Haas sehr zufrieden. Positiv ist auch, dass bis auf den Langzeitverletzten Andi Scheidl keine längeren Ausfälle zu beklagen waren, sodass das Trainerteam meist mit allen zur Verfügung stehenden Spielern arbeiten konnte. „Prinzipiell macht das schon Spaß mit den jungen Leuten, wir konnten die Spieler auch auf verschiedenen Positionen testen und auch verschieden Systeme ausprobieren.“ Von seiner bisherigen Spielidee ist Haas nicht abgewichen: „Wir wollen schon selbst Fußball spielen und nicht über die zweiten Bälle kommen. Dabei müssen die Spieler verstehen, dass sie oft mehr Läufe machen und gedanklich schneller sein müssen als bei einem System, das auf Abwarten und Umschalten ausgerichtet ist. Unterm Strich werden wir beide Systeme brauchen.“mb

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