Gegentore nach Kräfteschwund

von Redaktion

1860 Rosenheim verliert Ligapokal-Match in Schalding mit 2:3 – Lange in Unterzahl

Passau – Am Ende gab es doch noch strahlende Gesichter im Lager der Schaldinger. Dank eines furiosen Schlussspurts hat der SV Schalding-Heining einen in sportlicher Hinsicht gelungenen Re-Start gefeiert. Im ersten Spiel am Reuthinger Weg seit Monaten setzten sich die Niederbayern im Regionalliga-Ligapokal mit 3:2 gegen 1860 Rosenheim durch, weil zwei Einwechselspieler ganz spät trafen. Bitter für die Gäste: Sie hatten lange Zeit in Unterzahl stark dagegengehalten und hätten ein Unentschieden verdient gehabt. Wenn nicht sogar mehr.

„Schade, aber so ist Fußball“, sagte hinterher 1860-Trainer Thomas Kasparetti. Mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich der Coach trotz der Niederlage absolut zufrieden. „Wir haben alles reingeworfen und auch mit einem Mann weniger voll dagegengehalten.“ Am Ende seinen dann die Kräfte etwas geschwunden, zudem habe Schalding nach dem Ausgleich nochmals neuen Mut bekommen. Dennoch könne er seiner Truppe überhaupt keinen Vorwurf machen. „Alle haben alles gegeben, wir haben mit einem Mann weniger lange Zeit auch nichts zugelassen.“ Vorne dagegen hätte Rosenheim die Partie entscheiden können. Nach einem Konter stand der eingewechselte Lucas Markert allein vor Keeper Simon Busch, der mit einer Glanzparade das 1:3 verhinderte (71.). „Wenn wir das dritte Tor machen, hätte es wohl gereicht“, vermutete auch Kasparetti.

Im Schaldinger Lager feierten die Spieler nach den Last-Minute-Toren frenetisch, auch die Zuschauer klatschten begeistert Beifall. Am Ende war doch noch richtiges Fußball-Feeling aufgekommen an diesem heißen September-Samstag, der lange Zeit im Schatten einer ziemlich komischen Atmosphäre stand: Nur rund 200 Zuschauer wollten bei der Schaldinger Premiere nach der Corona-Pause dabei sein, obwohl der Verein die Hygienevorschriften perfekt umgesetzt und Platz für 400 Gäste geschaffen hatte. Den Spielern war’s egal. Ihnen merkte man die Freude über die Rückkehr in den Pflichtspielbetrieb deutlich an. Schalding war zwar zunächst das spielerisch etwas aktivere Team, doch auch Rosenheim tauchte immer wieder gefährlich in Strafraumnähe auf.

Die Gäste-Führung besorgte dann nach 36 Minuten Markus Sattelberger. Nach einer schönen Flanke des starken Achitpol Keereerom köpfte er am langen Pfosten ein (36.). Nur zwei Minuten später folgte dann die aus Rosenheimer Sicht spielentscheidende Szene. Nach einem Konter stoppte Louis Zimmerschied den durchgebrochenen Martin Tiefenbrunner, berührte den Ball dabei wohl auch mit der Hand – Schiedsrichter Andreas Hartl (Hacklberg) zeigte dem schon für ein Foulspiel verwarnten Spieler Gelb-Rot (38.). Rosenheim musste sich neu sortieren – und das nutzte Schalding: Tobias Stockinger glich dann mit einem trockenen Schuss aus 14 Metern aus (44.).

Nach dem Wechsel kam der SVS nicht wie erwartet druckvoll auf den Platz. „Wir wussten mit der Überzahl überhaupt nichts anzufangen“, meinte Schaldings Sportchef Markus Clemens. Tatsächlich schafft es der SVS nicht, gegen gut verteidigende Rosenheimer gefährliche Szenen zu kreieren. Und dann passte auch die Abwehr nicht auf, Keereerom schlich sich nach einer knappen Stunde im Strafraum weg und köpfte wuchtig zum 1:2 ein (56.).

Rosenheim stellte geschickt die Räume zu, die Köck-Elf fand keine Lücke. Bis zur 86. Minute, als Verteidiger Johannes Pex mit nach vorne stürmte und im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Fabian Schnabel trat an und versenkte den Strafstoß unhaltbar zum 2:2. Nun stürmte Schalding gegen kräftemäßig mehr und mehr nachlassende Rosenheimer an wie wild – und wurde ganz spät belohnt: Nach einer Ecke beförderte Alexander Mankowski den Ball akrobatisch ins Netz.

TSV 1860 Rosenheim: Goia, Wallner, Sattelberger, Heiß, Höllen (ab 61. Albrich), Shabani (ab 85. Merdan), Zimmerschied, Fenninger (ab 68. Bacher), Linner, Keereerom (ab 61. Markert), Majdancevic (ab 61. Demolli).

Schiedsrichter: Hartl (Hacklberg).

Zuschauer: 200.

Tore: 0:1 Sattelberger (36.), 1:1 Stockinger (44.), 1:2 Keereerom (56.), 2:2 Schnabel (86., Foulelfmeter), 3:2 Mankowski (90.).

Besonderheit: Gelb-Rot für Zimmerschied (Rosenheim, 38.).re

Artikel 1 von 11