Rosenheim – Über ein halbes Jahr ist der Sport aufgrund der Corona-Pandemie stillgestanden. Jetzt darf der Spielbetrieb aber wieder aufgenommen werden: Im Freien vor 400 und in der Halle vor 200 Zuschauern. Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen ist es für die Hallensportvereine mit großem Aufwand verbunden, einen reibungslosen und coronakonformen Spielbetrieb zu garantieren. Die OVB-Sportredaktion hat sich mit einigen Rosenheimer Hallen-Sportvereinen über die jetzige Situation unterhalten.
Auch wenn wieder in der Halle trainiert werden darf, steht dies mit einigen Maßnahmen in Verbindung und ist keineswegs so, wie es vor dem Ausbruch des Coronavirus war. Die üblichen Vorschriften, die die Sportler während des Trainings beachten müssen, sind: das Tragen eines Mund-NasenSchutzes beim Betreten und Verlassen der Halle, das Nutzen keiner oder nur weniger Duschen und das Lüften der Halle nach einer bestimmten Zeit.
Das bestätigt auch Roland Mahin, der Abteilungsleiter der Badminton-Abteilung des PTSV Rosenheim: „Bei unseren Trainingseinheiten muss spätestens nach einer Stunde gelüftet werden. Das Lüften ist auch mit einer Pause verbunden. Außerdem wird in kleinen Gruppen trainiert, die gleich bleiben.“ Die Trainingshäufigkeit hat sich beim PTSV allerdings nicht verändert. „Wir trainieren zweimal pro Woche mit maximal 20 Leuten. Das war vor dem Coronavirus aber nicht anders“, so Mahin. Die Rosenheimer Faustballer können aktuell noch draußen trainieren, werden die Punkterunde aber in der Halle absolvieren. „Wir planen, ab Mitte Oktober in der Halle zu trainieren. Dann gelten für uns die üblichen Hygienevorschriften“, erklärt Christian Weiß, der Faustball-Abteilungsleiter vom MTV Rosenheim. Beim Rosenheimer Squash-Verein ist alles jedoch ein bisschen anders. „Wir haben keinen Einfluss auf die Richtlinien. Unser Verein ist zu Gast in einem Squash-Center, daher gelten für uns deren Regeln“, beschreibt Sportwart Rudi Rohrmüller senior. „Im Court dürfen wir zu dritt trainieren und das reicht auch: Zwei Spieler und ein Trainer“, fügt er hinzu.
Seit dem 19. September darf der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Bei allen drei Hallensportarten lässt der Saisonstart aber noch auf sich warten. Für den Rosenheimer Squash-Verein startet die neue Spielzeit am 11. Oktober. „Bei uns kommen nie im Leben 200 Zuschauer, daher war es für uns nicht ausschlaggebend, wie viele Zuschauer zugelassen sind. Die, die sonst auch immer kommen, können wir ohne Probleme unter Einhaltung der Abstandsregeln hereinlassen. Aber das sind ja eh nicht viele“, so Rohrmüller über die 200 erlaubten Zuschauer. „Für uns ist es wichtig, dass es endlich wieder losgeht. Wir freuen uns alle riesig“.
Mit ähnlich wenigen Zuschauern muss der PTSV Rosenheim klarkommen. „Es wäre auch kein Problem gewesen, wenn wir ohne Zuschauer spielen müssten“, so Mahin. Der Badminton-Abteilungsleiter erklärt: Finanziell haben die Zuschauer keinen Einfluss auf unseren Verein. Die Entscheidung, ob vor Zuschauern gespielt werden darf, war für uns im Vergleich zu anderen Sportarten also nicht so wichtig.“ Dass die Badminton-Sparte des PTSV Rosenheim finanziell begrenzt ist, zeigt Mahin mit einem Beispiel: „Vor ein paar Jahren haben wir unsere Bundesliga-Mannschaft zurückgezogen, weil die hohen Kosten nicht gestemmt werden konnten. Jetzt spielen wir in der Bezirksoberliga, was verhältnismäßig immer noch ein hohes Niveau ist. Die Liga startet am 17. Oktober in die neue Spielzeit.“
Auch bei den Faustballern des MTV Rosenheim wird die 200-Zuschauer-Marke weit unterboten. „Bei uns ist es meistens nur der harte Kern, also die Leute, die regelmäßig bei den Spielen sind. Das ist sehr schade, da wir ja in der 2. Bundesliga auf einem sehr hohen Niveau spielen. Mit Steve Schmutzler haben wir auch einen dreifachen Weltmeister in unserer Mannschaft“, sagt Christian Weiß. „Die Saison startet erst Anfang November und meiner Meinung nach liegt alles im Rahmen unserer Möglichkeiten“, blickt er zuversichtlich auf die neue Spielzeit.