Knapp am Stockerl vorbei

von Redaktion

Anastasia Bondareva wird Fünfte beim Top 10 in Berlin

Berlin – Als beim Europe Youth Top 10 in Berlin die Siegerehrung durchgeführt wurde, stand Anastasia Bondareva einige Meter vom Podest entfernt und spendete den Medaillengewinnerinnen artig Beifall. Die Spielerin des Tischtennis-Bundesligisten SV DJK Kolbermoor verpasste nur knapp eine Medaille und musste aufgrund einer 4:4-Bilanz mit dem fünften Platz vorliebnehmen.

Die 18-Jährige war erst kurzfristig in das Teilnehmerfeld gerutscht, da den beiden Russinnen Elizabet Abraamian und Natalia Malinina vor Ort im Hotel die Starterlaubnis entzogen wurde. Der russische Buben- Nationaltrainer war vom Berliner Gesundheitsamt gleich zweimal positiv getestet worden. Die beiden Mädchen besaßen den Status als „unmittelbare Kontaktpersonen“ und mussten deshalb passen.

Ohne Sieg und mit drei Niederlagen war Bondareva in ihr altersbedingt letztes Jugendturnier gestartet. Gegen ihre langjährige Freundin und Nationalmannschaftskollegin Sophia Klee vom Liga-Konkurrenten ESV Weil gab es eine unglückliche 2:3-Niederlage. Der ungeschlagenen Turniersiegerin Prithika Pavade (Frankreich/1:3) sowie der Bronzegewinnerin Elena Zaharia (Rumänien/2:3) musste sich die 18-Jährige ebenso geschlagen geben.

Anschließend setzte die Linkshänderin zu einer beeindruckenden Aufholjagd an und gewann gleich vier Begegnungen in Serie. Isa Cok (Frankreich/3:1), Reka Bezeg (Serbien/3:2), Helga Dari (Ungarn/3:0) und Linda Zaderova (Tschechien/3:2) wurden bezwungen. Die achte und alles entscheidende Partie im Kampf um Edelmetall musste Bondareva gegen Abwehrspielerin Darya Kisel (Weißrussland) gewinnen, um Bronze zu holen. Bei einer 2:1-Satzführung und einem 9:9 war Bondareva nur zwei Punkte vom Sprung auf das Podium entfernt, doch die nächsten zwei Ballwechsel sowie den fünften Durchgang entschied die Defensivkünstlerin für sich. Kisel holte sich damit Silber.

„Ich wusste um die Bedeutung des Spiels und agierte deshalb schon etwas nervös. In den entscheidenden Situationen war ich zu hektisch.“ Nachdem sich die erste Enttäuschung gelegt hatte, bilanzierte die letztjährige Mannschafts-Europameisterin, „ein insgesamt gutes Turnier gespielt zu haben. Viel kann ich mir nicht vorwerfen. Nach dem schlechten ersten Tag habe ich gut weitergekämpft und beinahe wäre ich dafür auch noch belohnt worden.“

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