Ruhpolding – Die letzten Weltcup-Rennen des Jahres fanden in Hochfilzen statt, zum Jahresabschluss gibt’s für die Biathlon-Fans aber noch einmal ein Schmankerl: Die World Team Challenge (WTC) macht am Montag Station in Ruhpolding und kehrt damit zu ihren Wurzeln zurück! Zehn Mannschaften aus neun Nationen kämpfen dabei um den inoffiziellen Titel.
„Die Vorbereitungen sind planmäßig gelaufen“, teilt Herbert Fritzenwenger mit. Der Vorsitzende des SC Ruhpolding hatte die WTC einst ins Leben gerufen und ist auch heute noch Organisator der beliebten Veranstaltung. Die TV-Anstalten waren damals auf der Suche nach einem kurzweiligen Fernseh-Format, das „zwischen den Jahren“ umgesetzt werden konnte. Und der ehemalige Biathlet und Langläufer (unter anderem gewann Herbert Fritzenwenger WM-Silber mit der Mannschaft 1989) erfand den Mixed-Staffel-Wettbewerb, der seitdem ein fester Bestandteil im Biathlon-Kalender ist.
Dieser wurde zunächst in Ruhpolding umgesetzt. Seit dem 28. Dezember 2002 findet die World Team Challenge jedes Jahr in der Arena auf Schalke statt.
In diesem Jahr musste die WTC wegen der Pandemie zunächst abgesagt werden. Anfang Oktober wurde dann aber bekannt, dass Ruhpolding 2021 aufgrund der Krise keinen Weltcup ausrichten wird – stattdessen finden ja Anfang des Jahres die beiden deutschen Weltcups in Oberhof statt. Als kleines Trostpflaster bekam Ruhpolding dafür nun die WTC, die kurzfristig in die Chiemgau-Arena für ein einmaliges Gastspiel verlegt wurde.
„Wir hoffen, dass 2021 dann auf Schalke wieder Zuschauer dabei sein dürfen.“ Dafür überträgt das ZDF die Rennen live. Die Übertragung aus der Chiemgau-Arena beginnt um 17.55 Uhr.
Vor dem offiziellen Startschuss des Programms am Montag gibt es am Nachmittag auch noch ein Testrennen der Stützpunkt-Mannschaft, informiert Fritzenwenger, der am Montag auch als Stadionsprecher fungieren wird. Das sei deshalb nötig, weil „die Abläufe und Streckenlängen für das Fernsehen nochmals geprüft werden müssen“. Richtig los geht es dann um 18.15 Uhr mit dem Massenstart. Das Rennen beginnen die Damen. Sie übergeben nach dem ersten Schießen an die Männer. Die Damen laufen insgesamt vier Runden, die Herren fünf. Ein Nachladen gibt es nicht, für jeden Fehlschuss geht es in die 75 Meter lange Strafrunde.
Nach einer rund 20-minütigen Pause geht es ins Verfolgungsrennen. Auch hier beginnen die Biathletinnen.
Für Deutschland werden zwei Teams am Start sein: Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal/Stützpunkt Ruhpolding) und Benedikt Doll (SZ Breitnau) sowie Franziska Preuß (SC Haag) und Simon Schempp (SZ Uhingen), die ja ein Paar sind und in Ruhpolding leben und trainieren. Zu den Favoriten zählt das italienische Duo Dorothea Wierer und Lukas Hofer, die 2018 die World Team Challenge bereits gewonnen haben. Lena Häcki und Sebastian Stalder gehen für die Schweiz ins Rennen. Für Österreich starten Lisa Theresa Hauser (Reith/Kitzbühel) und Julian Eberhard (Saalfelden). Das tschechische Duo bilden Marketa Davidova und Michal Krcmar, für Russland laufen Jewgenia Pawlowa und Matwej Elisejew und Schweden schickt Elisabeth Högberg und Torstein Stenersen. Die Ukraine wird durch das routinierte Paar Vita Semerenko und Dimitro Pidruschni vertreten, die zu den Mitfavoriten um den WTC-Sieg zählen. Für Belarus sind Dzinara Alimbekava und Anton Smolski dabei.
Vorjahressieger
sind in Quarantäne
Die Vorjahressieger Marte Olsbu Roeiseland und Vetle Sjastad Christiansen aus Norwegen können ihren Titel beim Gastspiel in der Chiemgau-Arena hingegen nicht verteidigen: Nach dem ersten Trimester des laufenden Biathlon-Weltcups müssen die Norweger in ihrer Heimat in Quarantäne.bst