Schönau am Königssee – Eigentlich gehören die Slaloms am Lauberhorn in Wengen und am Ganslernhang in Kitzbühel zu den Klassikern im alpinen Ski-Weltcup. Gerade wegen der jüngsten Erfolge von Linus Strasser vom TSV 1860 München mit dem Sieg in Zagreb und dem zweiten Platz in Adelboden hatte man sich aus deutscher Sicht dabei auch viel ausgerechnet. Corona-bedingt sind die Rennen allerdings verlegt worden. Somit gibt es für die deutschen Slalom-Artisten Strasser, Sebastian Holzmann, Julian Rauchfuss, David Ketterer, Fabian Himmelsbach und Anton Tremmel am Wochenende zwei Möglichkeiten in der Flachau, um sich in Szene zu setzen.
Um dafür eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, wurde am Jenner/Krautkaserhang extra ein Slalomhang mit Wellen und Schrägfahrten ähnlich dem Ganslernhang in Kitzbühel präpariert – das war, bevor der Internationalen Skiverband FIS das Programm geändert und den Austragungsort verlegt hatte. Trotzdem trainierten die deutschen Slalom-Asse einige Tage am Krautkaserlift und hoffen nun, dass sie die Trainingsleistungen auch im Rennen umsetzen können.
Der Alpin-Cheftrainer der Herren, Christian Schwaiger, war trotz des Schneefalls und der wechselnden Bedingungen von der modellierten Strecke begeistert. „Das ist genau das, was wir zum Training brauchen. Die Möglichkeiten hier am Krautkaser sind sehr vielfältig und müssen einfach gut ausgenutzt werden.“
Doch nicht nur die deutschen Sportler nutzten die guten Möglichkeiten, auch die französischen Slalom-Strategen waren vor Ort und trainierten zusammen mit den einheimischen Athleten. Victor Muffat-Jeandet, der bereits im letzten Jahr seine Kitzbühel-Vorbereitung am Jenner absolvierte, freute sich wieder auf den Hang am Krautkaser. „Vor einem Jahr hat mir das Training hier sehr gut getan und wir hatten eine Top-Piste. Deshalb bin ich auch heuer wieder gerne hierher gefahren.“ Mit ihm am Jenner waren seine Teamkollegen, Jean Baptiste Grange, Clément Noel, und Fabian Munier.
Laut Schwaiger ist der Vergleich mit anderen Nationen auch immer erwünscht. „Die Franzosen haben Top-Leute im Slalom am Start und ein gegenseitiges Messen bringt beiden Teams nur Vorteile. Deshalb trainieren wir auch gerne zusammen.“ Sportler und Trainer waren sehr zufrieden und werden auch aller Voraussicht in zwei Wochen wieder zum Training vor Ort sein.wet