Auch nach der Karriere die Strahlefrau

von Redaktion

Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle lebt mit ihrer Familie glücklich im Allgäu

Reit im Winkl/Fischen – „Ich bin glückliche Mutter von zwei Kindern und Unternehmerin“ – das antwortet Evi Sachenbacher-Stehle auf die Frage, was sie eigentlich macht? Vor knapp sieben Jahren hat die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin ihre sportliche Karriere beendet und ist von Reit im Winkl nach Fischen ins Allgäu gezogen. Dort vermietet die 40-Jährige Ferienwohnungen, ihr Mann Johannes Stehle, ein ehemaliger Skirennläufer, betreibt eine Skischule. Dort wollte sie das Langlauf- und Biathlon-Thema ausbauen, allerdings ruht wegen der Corona-Maßnahmen alles und sie kann sich derzeit intensiv um ihre Familie kümmern.

Im Mittelpunkt stehen die fünfjährige Mina und die dreijährige Greta, die – wie ihre Mama – schon ziemlich sportlich sind. „Sie haben viel Spaß, wenn wir zusammen mit den Langlaufbrettern unterwegs sind. Wenn sie denselben Weg wie ich gehen wollen, wäre das schon okay. Wichtig ist uns aber, ihnen den Spaß an der Bewegung mitzugeben. Sollten sie ihr Weg in den Leistungssport führen“, so Sachenbacher-Stehle, die während ihrer Karriere vom Langlauf zu den Skijägern gewechselt ist.

Dort musste sie allerdings den bittersten Moment in ihrer Laufbahn bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi verarbeiten. Nach einem positiven Dopingtest brach für sie eine Welt zusammen. Von einem Ernährungsexperten hatte sie damals einen verunreinigten Tee erhalten. Eine zunächst zweijährige Sperre wurde auf sechs Monate reduziert, mittlerweile wurde die Sportlerin komplett rehabilitiert, denn sie musste als „Bauernopfer“ herhalten. Nach Worten eines russischen Informanten entsprach die Bestrafung nicht ihrem Vergehen. „Ich bin froh, dass das öffentlich geworden ist. Ich habe damit abgeschlossen und die Gedanken daran sind nicht mehr so stark. Rückblickend bin ich mit dem sportlichen Teil meines Lebens zufrieden. Viel wichtiger ist, aber dass ich eine starke Familie habe und ein schönes Leben führen kann“, sagt sie glücklich.

Gerne erinnert sie sich an ihre olympischen Medaillen und die tollen Ehrungen danach. Kontakt zu einigen Sportlern hat sie noch. Dankbar ist sie für diese Zeit auch ihrer Heimatgemeinde Reit im Winkl. „Der ganze Ort ist hinter mir gestanden, das hat mir immer Kraft gegeben.“ Der Kontakt in den Chiemgau besteht immer noch, regelmäßig besucht sie ihre Eltern, den Bruder und die Freunde in der Wintersportgemeinde.

Großen Spaß hatte Evi Sachenbacher-Stehle bei ihren Auftritten in diversen Fernseh-Shows wie zum Beispiel bei dem Format „Ewige Helden“ bei Vox, wo sie sogar Siegerin wurde. Bei Sat1 gewann sie in der Kochshow „The Taste“ und bei „Das große Promibacken.“ „Das sind tolle Formate und es hat großen Spaß gemacht. Ich habe damals sogar einen Konditor-Schnellkurs belegt und seitdem backe ich sehr gerne Torten“, verrät sie.

Biathlon und Langlauf verfolgt sie nur noch im TV, vor Ort ist sie nicht. Trotzdem interessiert sie die Entwicklung, vor allem beim Biathlon. „Die Weltspitze ist breiter geworden, die anderen Nationen schlafen nicht. Das alles genau zu beurteilen, ist für mich als Außenstehende aber schwierig“, meint sie, die in ihrem neuen Leben angekommen ist.

Artikel 1 von 11