Rosenheim – Im Leben sieht man sich oft zweimal, in einer Eishockey-Saison sogar wesentlich öfter. Ganze drei Aufeinandertreffen pro Club sind es in der laufenden Hauptrunde der Oberliga Süd. Und wenn die Starbulls Rosenheim am heutigen Freitagabend um 20 Uhr am Hühnerberg bei den ECDC Memmingen Indians gastieren und am Sonntag um 17 Uhr im heimischen Rofa-Stadion den EV Lindau Islanders zu Gast haben, dann ist es jeweils das dritte Duell gegen beide Mannschaften.
Im bisherigen Saisontableau stehen je ein Sieg und eine Niederlage gegen die Allgäuer und die Mannen vom Bodensee – und die Konstellation mit Auswärts- und Heimspiel gestaltet sich so, dass Starbulls-Trainer John Sicinski sagt: „Es sind noch Rechnungen offen.“ Der Kanadier spielt damit auf die 2:4-Niederlage seiner Truppe am 1. Dezember in Memmingen sowie das 1:5 der Starbulls am 8. Januar zu Hause gegen Lindau an. Für diese beiden Pleiten besteht nun die Chance zur Wiedergutmachung!
Und in diese Spiele gehen die Rosenheimer mit beinahe vollem Kader. Bis auf den weiter angeschlagenen Verteidiger Benedikt Dietrich sind alle Mann einsatzfähig, denn auch Timo Bakos steht nach seiner Verletzung wieder parat. Dadurch muss Sicinski sogar zwei Angreifer daheim lassen. „Das ist natürlich eine Luxussituation“, sagt der Starbulls-Coach, weiß aber, dass sich dies auch schnell wieder ändern kann. Sicinski wird lediglich den vierten Sturm verändern, wo Bakos wieder als Mittelstürmer agieren wird.
Noch nicht mit dabei ist an diesem Wochenende Rückkehrer Beppo Frank. Der Verteidiger soll sich in weiteren Trainingseinheiten die nötige Fitness für Einsätze holen. „Er ist körperlich fit, hat aber drei Monate nicht mehr gespielt“, weiß Sicinski – und gibt Frank deshalb auch Zeit, um auf dem Eis wieder reinzukommen. Dass der Routinier, der vom Bayernligisten TEV Miesbach ausgeliehen wurde, aber nicht nur auf dem Eis eine willkommene Verstärkung ist, hat der Rosenheimer Coach schon jetzt festgestellt: „Er ist ein Führungsspieler, kann den jungen Spielern etwas beibringen und ist in der Kabine super – da passt alles!“
Nicht ganz gepasst hatte es mit dem Starbulls-Auftritt Anfang Dezember in Memmingen, als man mit 2:4 unterlag. „Allerdings hatten wir da unser drittes Spiel innerhalb von fünf Tagen nach unserer Quarantäne“, sagt Sicinski. Er weiß aber, dass es auch so im Allgäu alles andere als einfach wird. „Memmingen ist eine der läuferisch stärksten Mannschaften und spielt ein sehr hohes Tempo.“ Der Rosenheimer Coach warnt davor, den Indians zu viel Raum für schnelle Gegenstöße zu lassen, verlangt deshalb von seinen Mannen, rehhagellike „kontrolliert aggressiv“ zu spielen.
Gleiche Warnung gilt übrigens auch für das Heimspiel gegen Lindau, „gegen die wir damals auch ins offene Messer gelaufen sind“. Die Islanders weisen eine bessere Auswärtsbilanz als die Starbulls auf, sind also eine gefährliche Truppe. Mit Brayden Low haben die Lindauer einen neuen Kontingentspieler – wie auch Memmingen mit Myles Fitzgerald. Letzterer ist ein absoluter Torjäger, hat in seinen beiden Spielen für die Allgäuer schon fünfmal eingenetzt. Und da bedauert der Rosenheimer Fan wohl, dass Beppo Frank noch nicht mit von der Partie ist…