Rosenheim – So ganz unverständlich ist es ja nicht, wenn sich zum „Endspurt“ der Punkterunde in der Oberliga Süd nicht so recht ein echter Rhythmus finden lässt: Hier eine Absage, da ein Spielausfall, mal drei Spiele in einer Woche, dann wieder nur eins. Und so stottert auch der Starbulls-Motor jetzt kurz vor Play-off-Beginn immer wieder kräftig.
Nur ein Sieg gegen Passau, ansonsten vier Niederlagen in jüngster Zeit, da ist es nur gut, dass sich Sicinskis Jungs durch monatelange starke und auch konstante Leistungen ein ausreichendes Polster geschaffen haben, um mit Heimrecht in die erste Play-off-Runde zu starten. Dennoch besteht nach den erwähnten vier Null-Punkte-Niederlagen in fünf Spielen (übrigens genau so viel wie in den 28 Partien davor) natürlich kein Grund für übertriebenen Optimismus.
Überraschend kam die 3:5-Niederlage in Garmisch im einzigen Spiel der Rosenheimer in dieser Woche nicht, obwohl man das erste Gastspiel dort vor einigen Monaten mit umgedrehtem Ergebnis siegreich gestalten konnte. Auch dass für Begegnungen zwischen dieser beiden Teams erneut viele Tore fielen, passte in den diesjährigen Trend. Erwiesen sich Starbulls und SCR in den acht Aufeinandertreffen vor dieser Saison als äußerst knauserig beim Torschuss (nur 4,75 Tore pro Spiel), fielen heuer in den drei Partien (5:3, 3:5 und 6:5 nach Penalty-Schießen aus Rosenheimer Sicht) fast doppelt so viele, nämlich neun!
Ein Team legt immer los wie die Feuerwehr
Ein Merkmal der Treffen Starbulls – SCR in dieser Saison ist, dass eine Mannschaft gewöhnlich loslegt wie die Feuerwehr. Beim Rosenheimer 5:3-Sieg in Garmisch am Weihnachtsfeiertag gingen die Starbulls nach 82 Sekunden in Führung, nach gut acht Minuten hieß es 2:0, und vom 5:0-Vorsprung nach dem zweiten Drittel zehrten sie bis zum Schluss. Am Sonntag waren es die Riesserseer, die den Traumstart erwischten: 1:0 nach 106 Sekunden, 2:0 nach knapp drei Minuten, und das 3:0 gleich zu Beginn des Mittelabschnitts reichte aus, um die Starbulls trotz vorübergehender Aufholjagd auf Distanz zu halten. Die Ausnahme von diesem Muster konnte man in ersten Spiel dieser beiden Teams beobachten. Damals reichte den Gästen aus Garmisch auch eine 2:0-Führung nach dem ersten Drittel nach wildem Tore-Hinund her nur zum Gewinn eines einzigen Punktes. Dieses Spiel war übrigens eins von nur zwei, das die Starbulls trotz eines gegnerischen Zwei-Tore-Vorsprungs siegreich gestalten konnen (das 5:4 in Overtime gegen Lindau war das andere). Und so schnell wie diesmal der SCR hatte gegen die Starbulls in dieser Saison noch niemand 2:0 bzw. 3:0 geführt (nach drei bzw. 21:34 Minuten). Die bisherige Marke von Höchstadt beim 3:2-Erfolg hatte bei 8:14 Minuten fürs 2:0 sowie 31 Minuten fürs 3:0 gelegen.
Aber auch eine 1:0-Führung reicht statistisch gesehen einem Gastgeber der Rosenheimer in dieser Saison bereits zum Sieg. Nur in fünf der bisherigen sechzehn Auswärtsspiele kassierten die Starbulls das erste Tor des Spieles, und außer in Deggendorf (5:6 nach Penalty-Schießen) konnten sie dabei keinen einzigen Punkt ergattern!
Endlich wieder zwei Powerplay-Treffer
Da nützte es am Sonntag auch nichts, dass man endlich mal wieder im Powerplay erfolgreich war. Zwei von drei Riesserseer Strafzeiten konnte man in Tore ummünzen; erst in sechs von bisher 33 Spielen gelang dem Sicinski-Team mehr als ein Überzahltor. Schlimmer noch: In dreien dieser sechs Spiele waren die Tabellen-Schlusslichter Passau und Landsberg der Gegner. Leider nützte das Powerplay aber nichts, weil die Starbulls in letzter Zeit ihre Beinahe-Unbezwingbarkeit bei gleicher Spieleranzahl vollkommen eingebüßt haben. Mit Ausnahme des Sieges gegen Passau, wo sechs der sieben Rosenheimer Treffer bei Fünf gegen Fünf fielen, gelang den Starbulls in den letzten fünf Begegnungen kein einziges Mal mehr eine positive Bilanz bei „Even Strength“. Auswärts hieß es in Regensburg, Höchstadt und Garmisch zuletzt sogar 4:11 in dieser Hinsicht!
Drei Spieler sorgten für alle Scorerpunkte
Wie sehr gerade beim zurzeit durch Verletzungen oder Schonung von wichtigen Spielern ausgedünnten Kader eine Rückkehr von Enrico Henriquez fürs Playoff recht käme, zeigt auch die Tatsache, dass in Garmisch die Offensive eigentlich nur aus drei Spielern bestand. So gingen auf Max Vollmayer (zwei Tore, ein Assist), Bohumil Slavicek (ein Tor, zwei Assists) und Dominik Daxlberger (drei Vorlagen) alle neun Scorerpunkte! Erfreulich dabei, dass Slavicek erneut zeigte, dass er durchaus eine Alternative zu den anderen beiden Legionären sein kann. Und kamen die ersten drei seiner sechs Scorerpunkte (in zwei Spielen!) noch gegen die kaum oberligatauglichen Landsberger zustande, so gelangen ihm gegen die auf Augenhöhe befindlichen Riesserseer ebenfalls drei.