Wieder mal den Start verschlafen

von Redaktion

EISHOCKEY Starbulls liegen beim SC Riessersee mit 0:3 zurück und verlieren mit 3:5

Garmisch-Partenkirchen – Zwei Powerplaytore haben den Starbulls Rosenheim in der Eishockey-Oberliga Süd nicht zum ersten glatten Saisonsieg über Riessersee gereicht. Einmal mehr ein schwacher Beginn sorgte am Sonntagabend für die Hypothek des Rückstands, und auch die Anstrengungen in der Endphase der Partie waren zu wenig zielstrebig. Am Ende hieß es 3:5 aus Starbulls-Sicht.

Klar, dass eine Frage nicht ausbleiben würde. Sie richtete sich bei der Pressekonferenz an die beiden Coaches und betrifft ein mögliches Aufeinandertreffen beider Teams in den Play-offs. Ron Chyzowski, ehemaliger Aktiver in Rosenheim und aktuell SCR-Coach, betonte den Charme eines oberbayerischen Derbys, fügte aber hinzu: „Aber nicht in der ersten Runde.“ John Sicinski äußerte sich ähnlich verhalten.

Er musste sich mehr mit der Rosenheimer Schlafmützigkeit beschäftigen, die den Gastgebern eine ganz frühe 2:0-Führung bescherte. Eetu-Ville Arkiomaa durfte ungehindert vor Andi Mechel ziehen, dann verzögerte der Finne so lange den Abschluss, bis Mechel nach unten ging und die Bahn frei war für den Vollzug mit der Rückhand. Beim 0:2 musste Mechel den Schuss von Uli Maurer passieren lassen. Allerdings kümmerte sich auch niemand aus der Rosenheimer Defensivabteilung um den früheren DEL-Crack. Unstreitig aber war der laue Auftritt der Gäste im ersten Abschnitt. „Wir sind wirklich schlecht gestartet“, räumte Sicinski ein. Freilich nicht, ohne die lange Spielpause mit anzuführen. Gleichwohl sei er davon ausgegangen, dass „wir hellwach sind“. Mitnichten.

Einen Bandencheck von Maxi Vollmayer kurz vor der Sirene, nutzte der SCR nach Seitenwechsel gleich zum 3:0 durch Robin Soudek. Aber Vollmayer zeigte eine starke Reaktion und rehabilitierte sich schnell: Das Urgestein sorgte mit zwei Powerplay-Treffern dafür, dass die Starbulls wenigstens bis in die Schlussphase hinein in Schlagdistanz blieben. Erst aus spitzem Winkel per Nachschuss, später dann mit einem kernigen Blueliner. „Im zweiten Drittel haben wir Charakter gezeigt“, goutierte Sicinski. Dazwischen tat sich Dominik Daxelberger die Chance zu einem weiteren Torerfolg auf, doch traf der Starbulls-Kapitän – in Vertretung von Michael Baindl, der ebenso fehlte wie Florian Krumpe und Kyle Gibbons – die Scheibe nicht richtig. Rosenheims zweiten Torerfolg steuerte Bohumil Slavicek bei, der technisch anspruchsvoll aus spitzem Winkel die Lücke am kurzen Pfosten fand. Problem des Tabellendritten: Immer wenn er am Ausgleich schnupperte, folgte prompt der Rückschlag. Mechel patze beim Schuss von Maurer. Soudek war zur Stelle – 4:2.

„Wir haben nie den richtigen Anschluss gefunden“, urteilte der Coach. Er stellte aber auch klar, dass drei der fünf Gegentore „Geschenke oder Riesenfehler von uns“ gewesen wären. Kurzum: „Wir haben es den Garmischern zu leicht gemacht.“ Galt in der letzen maßgeblichen Szene für Sebastian Stanik, der Maurer den Tick zu viel Freiheit gönnte, somit beim 3:5 des Routiniers das Nachsehen hatte. Nachdem nun neuerlich sieben Tage Spielpause anstehen, will Sicinski dezidiert darauf hinarbeiten, dass die Intensität hochgehalten wird. Losgelöst vom Resultat, gefielen ihm die Umtriebe beider Teams gut: „Ein Vorgeschmack auf die Play-offs.“

Spielstatistik: SC Riessersee – Starbulls Rosenheim 5:3 (2:0, 2:3, 1:0). Starbulls: Mechel (Stettmer) – Draxinger, Schütt; Kolb, Gottwald; Vollmayer, Frank; Biberger – Daxlberger, Leinweber, Slavicek; Meier, Stanik, Heidenreich; Slezak, Bakos, Höller; Geischeimer, Spies, März.

Tore: 1:0 (2.) Arkiomaa/Vollmer, Anton Radu, 2:0 (3.) Maurer/Luca Allavena, Soudek, 3:0 (22.) Soudek/Arkiomaa, Mayr – PP1, 3:1 (23.) Vollmayer/Slavicek, Daxlberger, 3:2 (29.) Slavicek/Daxlberger, Vollmayer – pp1, 4:2 (37.) Soudek/Maurer, Luca Allavena, 4:3 (40.) Vollmayer/Slavicek, Daxlberger – PP1, 5:3 (46.) Maurer/Soudek, Horschel.

Schiedsrichter: Rajic und Thönelt; Strafminuten: Riessersee 6, Rosenheim 6.rab

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