Wo die Starbulls schon gut sind – und wo sie zulegen müssen

von Redaktion

EISHOCKEY Der Vergleich vor den Oberliga-Play-offs: Kontingentspieler, Punktesammler und Special Teams

Rosenheim – Es ist nun wieder eine andere Eishockey-Zeit: Schluss mit dem Vorgeplänkel, ab jetzt gibt es Entscheidungen! Der Grunddurchgang in der Oberliga Süd hat aber trotz der pandemiebedingten Ausfälle, Unterbrechungen und Verlegungen gerade für die Play-offs auch interessantes Zahlenwerk zu bieten. Und so manche Daten zeigen schon, wo die Starbulls Rosenheim schon in Play-off-Form sind – und wo sie sich auch noch verbessern müssen.

Direktduelle: Die Eisbären Regensburg, Meister nach der Hauptrunde, haben auch bei den direkten Begegnungen der Top-Drei-Teams untereinander die Nase vorne. Die Mannschaft von Trainer Max Kaltenhauser holte aus diesen Spielen elf von 18 möglichen Zählern und damit eine Quote von 61 Prozent. Die Starbulls halten bei neun Punkten und Selb behielt nur sieben Zähler für sich.

Dafür war Selb in den Spielen gegen die Mannschaften auf den Plätzen vier bis sechs herausragend und sammelte 25 der 27 möglichen Punkte ein. Bei Regensburg waren es immerhin 20 Zähler, während die Starbulls gegen Höchstadt, Riessersee und Deggendorf lediglich 16 Punkte einfuhren.

Auch bei den Spielen gegen die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn – Peiting, Lindau, Memmingen und Weiden – hinkten die Starbulls mit ihrer Bilanz hinterher. Während Regensburg knappe 88 Prozent der Punkte aus diesen Begegnungen holte (29 von 33), schnappte sich Selb 25 von 36 möglichen Zählern und für Rosenheim blieben 21 von 33 Punkten, was aufgerundet 64 Prozent ergibt.

Die volle Punktzahl gab es für Regensburg und Rosenheim gegen die drei Nachzügler aus Füssen, Passau und Landsberg, Selb holte hier 26 von 27 möglichen Zählern.

Gut für die Starbulls: Play-off-Gegner Peiting hat aus seinen Spielen gegen die Top Drei lediglich sechs von 21 möglichen Zählern ergattert – drei davon aber aus Rosenheim mitgenommen.

Torhüter: Die Starbulls können sich auf ihr Torhüter-Duo verlassen. Andreas Mechel hält bei 2,72 Gegentoren pro Spiel und ist Siebter der Rangliste, der junge Jonas Stettmer hat eine Bilanz von 2,51. Allerdings hat Spitzenreiter Regensburg mit Peter Holmgren einen Klasse-Mann zwischen den Holmen, dessen Bilanz mit 2,02 Gegentoren pro Partie schon wesentlich besser ausfällt. Selb muss auf Florian Mnich verzichten, der bis zu seinem Wechsel in die DEL2 herausragend agierte. Nun vertraut man auf Michel Weidekamp, der mit 2,61 Gegentoren pro Spiel auch recht solide auftritt.

Kontingentspieler: In der Skorerliste sind andere vorne: Der Selber Nick Miglio mit 67 Punkten, die Regensburger Nikola Gajovsky (64) und Richard Divis (61), Höchstadts Milan Kostourek (55) oder Peitings Nardo Nagtzaam (48 Punkte in nur 29 Spielen). Bei den Starbulls-Spielern Curtis Leinweber und Kyle Gibbons stehen 46 beziehungsweise 41 Punkte zu Buche. Dröselt man die Punkte der Top-Spieler auf, dann gibt es Unterschiede: Kanadier Leinweber hat fast 46 Prozent seiner Punkte (sieben Tore, 14 Vorlagen) gegen Füssen, Passau und Landsberg erzielt, bei Gibbons (neun Tore, acht Vorlagen) waren es aufgerundet 42 Prozent seiner Punkte gegen die drei Tabellennachzügler. Zum Vergleich: Bei Gajovsky und Divis sind es 28 Prozent, bei Miglio 31 Prozent. Im Vergleich mit den Top-Drei-Teams ist es enger: Da kommt Leinweber auf 15 und Gibbons auf zwölf Prozent, Gajovsky und Divis auf 13 und Miglio auf 16 Prozent. Hier hält Kostourek den Bestwert mit 20 Prozent vor Nagtzaam (17).

Große Unterschiede offenbaren sich hingegen in den Duellen gegen die weiteren Teams aus den Top Sechs, also Höchstadt, Riessersee und Deggendorf. Während Leinweber hier nur 13 Prozent seiner Zähler produzierte, kam Gibbons auf 22 Prozent und liegt damit knapp vor Nagtzaam (21). Während Miglio hier 28 Prozent aufweist, kommen Gajovsky (30) und Divis (33) sogar noch einen Schritt weiter.

Deutsche Skorer: Der große Vorteil der Starbulls ist, dass sie mehrere Spieler in ihren Reihen haben, die torgefährlich sind. Trainer John Sicinski kann eigentlich auf drei Reihen zurückgreifen, die Spiele entscheiden können. Tobias Meier hat mit 21 Toren und 19 Vorlagen bislang überzeugt, Alex Höller mit 15 Treffern und 21 Vorlagen seine Gefährlichkeit zurückerlangt. Allerdings können auch Regensburg (Peter Flache/48 Punkte, Lukas Heger/43), Selb (Lanny Gare/46), Höchstadt (Anton Seewald/53, Jari Neugebauer/45) oder Riessersee (Uli Maurer/50) auf derartige Akteure zurückgreifen. Die Zahlenspiele hier: Auch Meier hat die meisten seiner Punkte, nämlich rund 43 Prozent, gegen die drei Nachzügler gesammelt, weist aber eine starke Bilanz von rund 33 Prozent gegen Höchstadt, Riessersee und Deggendorf auf. Gegen die Top Drei weist der Garmischer Maurer mit 24 Prozent einen Spitzenwert auf. Hier überzeugt auch Starbulls-Kapitän Michael Baindl, der 19 Prozent seiner Punkte in den Top-Duellen machte. Die Bestmarke gehört hier dem Höchstädter Niklas Jentsch, der rund 28 Prozent seiner 36 Zähler gegen Regensburg, Selb oder Rosenheim erzielte.

Special Teams: Neben den Torhütern und der Leistung der „Kontis“ wird in den Play-offs oftmals der Erfolg in Über- oder Unterzahl als entscheidend erachtet. Bei den Starbulls ist dabei überall noch Luft nach oben. Während im Powerplay Regensburg (26,2 Prozent Erfolgsquote) die Rangliste vor Peiting (25,7) und Selb (24,1) anführt, belegen die Starbulls mit 18,2 Prozent lediglich den elften Rang unter den 13 Mannschaften. Und im Unterzahlspiel – im letzten Jahrzehnt eine Rosenheimer Stärke – steht der achte Platz mit 81,1 Prozent Erfolgsquote zu Buche. Regensburg ist mit 81,2 nur knapp besser, Selb weist als Zweiter des Klassements mit 84,9 Prozent die beste Quote aller Play-off-Teilnehmer auf. Starbulls-Gegner Peiting hat hier den Grunddurchgang als Dritter mit 83,8 Prozent gelungenem „Penalty-killing“ abgeschlossen.

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