Antwerpen – Man kann an Ostern Eier suchen, das verlängerte freie Wochenende genießen – oder 254,3 Kilometer quer durch die flämische Region über 19 Berge und viele Kopfsteinpflaster-Passagen radeln. Letzteres hat Marcus Burghardt auf seinem Plan stehen. Der Samerberger Radprofi vom Raublinger Rennstall Bora-hansgrohe geht bereits zum 16. Mal in seiner Karriere bei der Flandern-Rundfahrt an den Start.
Von Antwerpen aus geht „de Ronde“, wie die Belgier das Rennen auch nennen, am Sonntag nach Oudenaarde. Über 18 Prozent der Strecke wird auf Kopfsteinpflaster gefahren, dazu sind sieben lange Pflasterpassagen zu fahren. Burghardt freut sich auf den Frühjahrsklassiker – auch, weil er sich in guter Form befindet. „Ich bin im Plan, was meine Leistung betrifft“, sagt der Samerberger. Dies hat er auch am Mittwoch unterstrichen, als er nach dem einwöchigen Hotel-Lockdown beim Eintagesrennen Dwaars door Vlaanderen als bester Deutscher auf dem 33. Rang abschloss.
Burghardts Ziel für die Flandern-Rundfahrt: „Ich will meine Kapitäne Peter Sagan und Nils Politt bis ins tiefe Finale des Rennens unterstützen können!“ Aufgrund der Corona-Auflagen in Belgien wird es an der Strecke recht ruhig sein: „Normalerweise lebt dieses Rennen von der atemberaubenden Begeisterung der radsportfanatischen Belgier, die immer wieder zwischen Berg und Pflastersektor pendeln, um uns so oft wie möglich zu sehen. Aber wie schon im letzten Jahr, wird es an den entscheidenden Bergen wie dem Oude Kwaremont und Paterberg vergleichsweise ruhig bleiben.“ Trotz dieses Bedauerns sagt Burghardt aber auch: „Ich bin froh und dankbar, dass wir als Profisportler unseren Beruf ausüben und hoffentlich für einen spannenden Radsport-Sonntag im TV sorgen können.“
Weil sich der Samerberger auch immer wieder für den Nachwuchs eingesetzt hat, weiß er um die aktuellen Probleme der Kinder, die derzeit keine Rennen und gemeinsamen Trainingsfahrten bestreiten können. Deshalb richtet Burghardt auch eine Bitte an alle Vereinsvertreter: „Ich weiß, wie schwer es momentan für den Großteil der ehrenamtlichen Trainer, Vorstände und Sponsoren ist. Bitte bleibt weiter motiviert, denn der Nachwuchs ist als Basis essenziell wichtig für die Profis von morgen und braucht euch deshalb dringend!“ tn