Starbulls: Hurra-Eishockey ist verboten

von Redaktion

Rosenheimer im ersten Halbfinale heute, Karsamstag, in Selb – Am Montag Heimspiel

Rosenheim – Nie hatte der oftmals von John Sicinski, Trainer der Starbulls Rosenheim, bemühte Satz, dass er nur auf seine Mannschaft schaue, mehr Gültigkeit als in den vergangenen Tagen. Denn am Sonntag nach dem Weiterkommen im Play-off-Viertelfinale der Eishockey-Oberliga Süd gegen den EC Peiting kannte Sicinski den Rosenheimer Gegner für die Halbfinalserie noch nicht. Auch am Dienstag wusste er diesen noch nicht, beim Training am Donnerstag war auch noch alles offen. Am Gründonnerstag, kurz nach 22 Uhr, wurde dann doch Wirklichkeit, was eigentlich zu erwarten war: Die Starbulls treffen auf die Selber Wölfe, der Tabellenzweite und der Dritte der Hauptrunde duellieren sich um den Finaleinzug! Die erste Partie steigt am heutigen Karsamstag um 19.30 Uhr in Selb, Spiel zwei am Ostermontag um 17 Uhr in Rosenheim. Eine Entscheidung könnte schon am Mittwoch in Selb fallen, mögliche weitere Termine sind dann am Freitag (in Rosenheim) und Sonntag (in Selb).

Letztlich bewahrheitete sich auch, dass Sicinski seiner Truppe zu Beginn der Woche bereits verkündete, sich „auf Selb einzustellen“. Allerdings, so verriet der Coach der Sportredaktion, habe er sein Videostudium nach der vertagten Entscheidung am Dienstag auch auf Spiele des möglichen Gegners Höchstadt ausgeweitet, ehe er in der Nacht auf Karfreitag dann noch einmal konzentriert die Selb-Videos durchging. Dabei musste er nicht unbedingt die vergangenen Spiele anschauen, um festzustellen, „dass Selb eine der technisch stärksten Mannschaften der Liga ist, ausgestattet mit sehr guten Einzelspielern und viel Erfahrung“. Wenn die Oberfranken einmal ins Rollen kommen, sagt Sicinski, dann seien sie schwer zu bremsen.

Aber: Dass man die Wölfe stoppen kann, haben gerade die Starbulls bewiesen – und das sogar zweimal! Vor heimischer Kulisse gelang den Rosenheimern ein 2:1- und ein 3:1-Erfolg. Und auch die bislang einzige Begegnung in Selb war ein Spiel auf Augenhöhe, das allerdings mit 5:4 an die Hausherren ging und Sicinski deshalb noch ein Dorn im Auge ist. Auch deshalb sagt er: „Wir dürfen kein Hurra-Eishockey spielen und nicht in den offenen Schlagabtausch kommen.“ Denn: Einen Auswärtssieg brauchen die Starbulls mindestens, um ins Süd-Finale einzuziehen. Warum nicht gleich zu Beginn?

Während bei Selb gegenüber den bisherigen Spielen der lange verletzte Richard Gelke an Bord ist, dafür allerdings der herausragende Goalie Florian Mnich fehlt, ist der Starbulls-Kader gegenüber den drei Hauptrunden-Duellen angewachsen, denn beim 2:1-Sieg fehlten unter anderem Michael Baindl, Enrico Henriquez und Dominik Daxlberger, auch bei der Niederlage in Selb waren mit Dennis Schütt, Henriquez und Kevin Slezak Stammspieler nicht an Bord. Gegenüber dem Peiting-Spiel ist Curtis Leinweber wieder mit dabei und ersetzt Bobby Slavicek. Michael Gottwald weilt beim Lehrgang des U18-Nationalteams und Timo Bakos hat noch keine Spielfreigabe der medizinischen Abteilung. Ob Tobias Draxinger bereits in Selb wieder auf dem Eis steht, war noch offen.

Oberliga Nord: Noch nicht alle Entscheidungen für die Play-offs gefallen

Während in der Oberliga Süd bereits die zweite Play-off-Runde beginnt, hat die Oberliga Nord im Grunddurchgang noch zwei Spieltage vor sich. Bereits sicher für die Play-offs qualifiziert sind dort die Hannover Scorpions, Tilburg Trappers, der Herner EV sowie die Crocodiles Hamburg. Um zwei weitere freie Direktplätze im Play-off-Viertelfinale spielen in den beiden Runden die Black Dragons Erfurt, Icefighters Leipzig und Hannover Indians. Eigentlich wären die Saale-Bulls Halle als Tabellendritter auch schon fix qualifiziert, wegen sieben positiver Corona-Fälle wurde eine 14-tägige Quarantäne angeordnet und so ist für Halle die Saison bereits beendet. Ob es überhaupt Pre-Play-offs gibt, ist noch offen.tn

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