Vom Overtime-Rekord weit entfernt

von Redaktion

STATISTIK Die Wichtigkeit von Verteidiger Maxi Vollmayer für die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim

Rosenheim – Ein Auswärtsspiel gewinnen – so lautete aufgrund der Tatsache, dass Selb als Tabellenzweitem das Heimrecht in einem möglicherweise entscheidenden fünften Halbfinal-Match zusteht, das Nahziel der Starbulls Rosenheim im Play-off der Eishockey-Oberliga Süd. Und dieses Nahziel erfüllten sie bereits bei ihrem ersten Gastspiel am Karsamstag. Dumm nur, dass die Wölfe zwei Tage später mit ihrem Sieg in Rosenheim den Spieß umdrehen und die alten Verhältnisse wiederherstellen konnten. Damit sieht das Play-off-Bild völlig anders aus als das in der Punkterunde, wo in allen drei Begegnungen dieser beiden Kontrahenten jeweils der Gastgeber triumphierte.

Auch wenn die Ergebnisse (4:3 nach Verlängerung und 2:5) etwas anderes suggerieren – beide Spiele waren ähnlich eng und die Teams gleichwertig. Dabei war die Dramaturgie lange Zeit in beiden Partien die gleiche. 1:0 für Selb, 2:1 für Rosenheim, 3:2 für Selb. Danach aber mussten Baindl & Co. das erste Mal im laufenden Play-off das Schlussdrittel dem Gegner überlassen, auch weil diesmal Max Vollmayer nicht mit dabei war, der im dramatischen ersten Spiel bei sechs gegen fünf den viel umjubelten Ausgleich schaffte. Wie wichtig die Rosenheimer Nummer 98 nicht nur, aber besonders heuer für die Offensive ist, zeigt, dass sein Team sechs der 15 Spiele, in denen er entweder fehlte oder ohne Scorerpunkt blieb, verlor.

Vollmayers Treffer in Selb schuf die Grundlage für die dritte Overtime in Folge, denn die letzten beiden Viertelfinalspiele gegen Peiting waren ja auch in die Verlängerung gegangen – und auch die dritte erfolgreiche Verlängerung in Folge! Dabei sind die Starbulls seit Jahren nicht gerade als große Nachspiel-Triumphatoren bekannt. Hatte man gegen Peiting noch den Klub mit der schlechtesten Overtime-Bilanz gegen sich (zuvor eins von neun), war die Bilanz der Wölfe mit vier Siegen in sieben Overtime-Spielen positiv.

Und anders als die meisten anderen Verlängerungen, in denen die Starbulls in dieser Saison agierten, war die in Selb nicht schon nach wenigen Sekunden beendet (oder wie die beiden gegen Peiting nach weniger als fünf Minuten), sondern zog sich bis zur 74. Minute hin. Mehr als 70 Minuten für eine Partie brauchten die Starbulls seit ihrem Abstieg in die Oberliga zuvor nur zweimal, und beide Male hatten sie buchstäblich den längeren Atem. Am 16. März 2018 entschied Fabian Zick mit seinem Treffer zum 3:2 nach 71:53 Minuten nicht nur das Spiel, sondern auch die Viertelfinalserie gegen die Hannover Indians, und fast genau ein Jahr später dauerte es sogar bis Minute 76:48, bis Chase Witala seinen Hattrick komplettierte und die Moskitos Essen mit demselben Ergebnis nach Hause schickte.

Weit entfernt war man aber von der längsten Overtime der Starbulls-Geschichte. Im DEL2-Abstiegs-Playdown gegen Crimmitschau am 4. April 2017 fiel die Entscheidung zugunsten der Starbulls erst im „sechsten Drittel“, als Tyler Scofield nach 106:28 Minuten mit dem 5:4 eine Aufholjagd beendete, die in Minute 45 beim Stand von 1:4 begonnen hatte! Damals wurde bis zur Entscheidung gespielt; ein Penaltyschießen gab es im Play-off nicht.em

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