Selb – Mit dem ersten Heimsieg sind die Selber Wölfe in der Play-off-Halbfinalserie der Eishockey-Oberliga Süd gegen die Starbulls Rosenheim mit 2:1 in Führung gegangen. Nach einer temporeichen und intensiv geführten dritten Begegnung behielten die Oberfranken mit 3:2 die Oberhand und sind damit nur noch einen Erfolg vom Finaleinzug entfernt. Die Starbulls stehen also bei ihrem Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) schon mit dem Rücken zur Wand.
Dabei hatten die Rosenheimer – abgesehen von der Anfangsphase – ein gutes Auswärtsspiel abgeliefert, hatten über weite Strecken mehr vom Spiel und auch die deutlich bessere Schussstatistik mit 37:24. Und da liegt dann auch schon auf der Hand, woran es hakte: An der Konsequenz vor dem gegnerischen Tor, die sich bietenden Möglichkeiten auch zu nutzen. Dabei muss dringend ein weiterer Faktor benannt werden: das Überzahlspiel. Diesmal ließen die Rosenheimer gleich fünf Situationen in nummerischer Überlegenheit ungenutzt. Und sie ließen den langjährigen Selber Spieler David Hördler als Co-Kommentator bei Sprade-TV fassungslos zurück: „Rosenheim unterstützt die eigenen Spieler nicht. Die lassen den scheibenführenden Spieler verhungern“, analysierte er während eines Starbulls-Powerplays. Und stellte dann später fest: „Die spielen bei Fünf gegen Fünf besser als in Überzahl.“
Doppelt bitter, weil sich die Hausherren bei ihrer ersten Powerplay-Möglichkeit nicht lange bitten ließen und bereits nach zehn Sekunden erfolgreich waren. Der gelungene Versuch vom Selber Topscorer Nick Miglio per Rückhand war der erste Überzahltreffer in dieser Play-off-Serie – und womöglich ein ganz entscheidender, denn nach dem 2:1 für die Hausherren rannten die Rosenheimer vergeblich bis zur letzten Minute an. Dann markierte Carl Zimmermann mit einem Schuss ins leere Gehäuse – Goalie Andreas Mechel hatte für einen sechsten Feldspieler Platz gemacht – das 3:1. Dass den Starbulls noch das zweite Tor durch Beppo Frank gelang, ließ die Sicinski-Truppe für wenige Sekunden hoffen, änderte am Sieg der Wölfe aber letztlich nichts mehr.
Zimmermann hatte nicht nur den Schlusspunkt bei den Hausherren gesetzt, sondern auch das erste Tor erzielt. Nach nur 78 Sekunden hatte er – freistehend nach einem Querpass – im zweiten Versuch getroffen. Die Rosenheimer Abwehr war da nicht im Bilde. Langsam übernahmen die Starbulls dann die Kontrolle, hatten aber bei Alleingängen von Steven Deeg und Jan Hammerbauer brenzlige Situationen zu überstehen. Dennoch war das 1:1 hochverdient. Kapitän Michael Baindl hatte den Schläger in einen Schuss von Florian Krumpe gehalten und erfolgreich abgefälscht. Danach sah es wirklich so aus, als hätten die Rosenheimer einen neuerlichen Auswärtssieg im Kreuz – bis es die erste Strafzeit gab.
Spielstatistik: Selber Wölfe – Starbulls Rosenheim 3:2 (1:0, 1:1, 1:1). Starbulls: Mechel (Stettmer) – Kolb, Schütt; Krumpe, Biberger; Draxinger, Frank; Dietrich – Daxlberger, Leinweber, Gibbons; Slezak, Baindl, Höller; Meier, Henriquez, Heidenreich; Steinmann, Bauer, März.
Tore: 1:0 (2.) Zimmermann/Linden, Miculka, 1:1 (26.) Baindl/Krumpe, Slezak, 2:1 (31.) Miglio/Gare, Ondruschka, 3:1 (60.) Zimmermann/Snetsinger, Slavetinsky, 3:2 (60.) Frank/Leinweber; Schiedsrichter: Altmann und Harrer; Strafminuten: Selb 10, Rosenheim 6.