Kolbermoor – Schon wieder Berlin, wird sich so mancher im Lager des Tischtennis-Bundesligisten SV-DJK Kolbermoor denken. Hat man sich doch erst vor ein paar Wochen innerhalb von nur sieben Tagen gleich zweimal getroffen. Und auch im Final Four stand man sich im Januar bereits gegenüber. Damals ging es nur um Punkte beziehungsweise um den deutschen Pokal. Diesmal geht es aber um die deutsche Tischtennis-Meisterschaft der Damen. Und da war es eigentlich klar, dass bei einem Kolbermoorer Finaleinzug der Titelverteidiger und Favorit TTC Berlin eastside als Kontrahent parat steht. Für das Duell der Giganten, dessen erste von möglichen drei Begegnungen am Sonntag ab 13 Uhr – leider wieder ohne Zuschauer – in der Rofa-Arena über die Bühne geht, ist alles vorbereitet.
Kolbermoor und Berlin, das sind zwei Mannschaften, die in den letzten Jahren die Tischtennisszene beherrscht haben. Sollte das Kolbermoorer Quartett den Titel holen, dann wäre es nach der Meistersaison 2017/2018 die zweite deutsche Meisterschaft, die an die Mangfall geht. Würde sich der Hauptstadtklub in den Finalspielen – die zweite und eine mögliche dritte Begegnung finden am kommenden Wochenende in Berlin statt – durchsetzen, dann wäre es der siebte Titel für das Team um Manager Andreas Hain. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass beide Teams nach der Hauptrunde erneut auf den Plätzen eins und zwei standen.
Was macht dieses Duell so interessant? Es ist schlichtweg das Aufeinandertreffen internationaler Klasse. Beide Teams werden morgen voraussichtlich in bester Aufstellung antreten. Dies bedeutet, dass Kolbermoors Neuzugang Fu Yu – letzte Saison noch in Diensten des TTC Berlin eastside – in der Auftaktbegegnung auf die deutsche Meisterin im Einzel und Doppel, Nina Mittelham, treffen wird. Und Kristin Lang bekommt es mit Xiaona Shan und damit einem harten Brocken zu tun. Beide Akteurinnen spielen auf einem ähnlichen Level, wobei die Physiotherapeutin in diesem Duell sogar die Nase mit 4:3 Siegen aus den letzten sieben Meisterschaftsbegegnungen leicht vorne hat. Interessant ist auch das untere Paarkreuz, in dem Kolbermoors Spielerin auf Yaping Ding trifft, die in der vergangenen Saison noch das Trikot des SV-DJK trug.
Nichtsdestotrotz hofft Trainer Michael Fuchs auf eine enge Begegnung, wenngleich er die Favoritenrolle dem Team aus der Hauptstadt zuschiebt. Er sagt aber auch: „Wir sind sehr gut aufgestellt und haben in den letzten Spielen sehr gut agiert, weshalb wir auch selbstbewusst in diese Begegnung gehen.“ Seine Einschätzung: „Berlin hat vier gute Spielerinnen. Fu Yu hat im Pokal und Kristin Lang in der Bundesliga schon ihr Einzel gewonnen. Im ersten Paarkreuz ist alles möglich. Interessant wird es aber im unteren Paarkreuz. Yuan Wan rutscht auf Position drei, sie spielt gegen Abwehrspielerinnen, wie es Yaping Ding ist, immer gut. Ich bin auch gespannt, wie die Berlinerin Britt Eerland gegen unsere Abwehrspielerin Svetlana Ganina durchkommt.“
Dass bei diesem hochkarätigen Aufeinandertreffen keine Zuschauer in der Halle sein dürfen, findet Fuchs schon als kleinen Nachteil. „Das hat die Spielerinnen immer sehr gepuscht und nochmals ein paar Prozent aus ihnen herausgeholt.“ Trotz alledem darf man sich auf ein spannendes Finale freuen, das im Internet auf www.sportdeutschland.tv übertragen wird.eg