Garmisch-Patenkirchen – Viele Sportinteressierte fragen sich, warum in Österreich Stocksport betrieben wird, in Deutschland aber nicht. Im Winter wollte der Deutsche Eisstock-Verband (DESV) als federführender Organisator die Bundesliga spielen, stieß aber beim Bayerischen Eissport-Verband (BEV) auf wenig Gegenliebe, dessen Funktionäre dann mit großer Mehrheit dafür stimmten, die bayerischen Spitzen-Moarschaften nicht abzustellen. Sollten sich die Corona-Zahlen nicht extrem ändern, steht ein Spielbetrieb während der Sommersaison nicht zur Debatte. Tatsache ist, dass die „Sommer-Bundesliga“, früher Regionalliga, dem BEV zugeordnet wird.
Die 1. und 2. Bundesliga Sommer entspricht von der Ligen-Ebene her ungefähr der früheren Regionalliga Bayern. Diese wurde bei der vor Jahren durchgeführten Ligen-Strukturreform mit Zustimmung des DESV in Bundesliga umbenannt. Die Sommer-Bundesliga wird vom BEV veranstaltet, richtet sich ausschließlich an bayerische Vereine und steht mit dem DESV in keiner Verbindung. Daher zählen diese beiden Sommerligen nicht als Spitzensportveranstaltungen. Nur die vom DESV, dem nationalen Spitzensportverband für Eisstock organisierten und ausgeschriebenen deutschen Meisterschaften sind Spitzensport. Für die 1. und 2. Bundesliga Sommer gelten also die Vorschriften des Freistaates Bayern, des Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), des Bayerischen Eissport-Verband (BEV) und der örtlichen Ämter.
Völlig anders ist die Situation im Nachbarland Österreich, wo 80 Mannschaften der etwa 1500 Vereine ihrer Leidenschaft nachgehen können. Da die höchsten drei Ligen – Staatsliga, Bundesliga, Nationalliga – sowohl bei Damen als auch Herren dem Bund Österreichischer Eis- und Stocksportler (BÖE) zugeordnet sind, werden dort tatsächlich Dauben und Stöcke anvisiert.
BÖE-Pressereferent Franz Taucher erklärte, welche Erfahrungen er gemacht hat: „Wir haben Anfang April analog zu den Spitzensport-Bestimmungen, die für andere Sportarten gelten, den Start mit einem sehr strengen Covid-19-Maßnahmenpaket vorgenommen. Alle Vereine machen mit. Im Großen und Ganzen beobachte ich, dass sie zwar keine große Freude damit haben, aber es akzeptieren. Besser mit Maßnahmen, als gar kein Sportbetrieb. Vor Ort habe ich selbst gesehen, dass wirklich alle mitmachen, wenn die Regeln klar und unmissverständlich definiert sind. Bei uns sind alle Ligen bis zur dritten Division bundesweite Bewerbe, das heißt sie werden vom BÖE betrieben.“ kam