Der Mann für „mehr Power nach vorne“

von Redaktion

Starbulls verpflichten Aaron Reinig, den Coach Sicinski schon nach Deggendorf holte

Rosenheim – Und wieder einer von oben: Mit Aaron Reinig können die Starbulls Rosenheim ihren dritten Neuzugang für die kommende Saison in der Eishockey-Oberliga Süd präsentieren. Und wie zuvor die neuen Angreifer Manuel Edfelder und Maximilian Hofbauer spielte Verteidiger Reinig zuletzt eine Spielklasse höher in der DEL2. Der Zwei-Flaggen-Spieler (Vater US-Amerikaner, Mutter Deutsche) schnürte die Schlittschuhe für die Roten Teufel aus Bad Nauheim.

In der Wetterau ist der 25-Jährige auch geboren. Beim dortigen EC Bad Nauheim ist sein Vater eine Legende. Dale Reinig spielte zudem auch in Dortmund, Wolfsburg und Herford sowie in der Bundesliga für Frankfurt und Freiburg – Anfang der 90er-Jahre auch gegen Rosenheim mit Karl Friesen, Ron Fischer, Ernst Höfner & Co.! Nach dem Karriereende des Vaters zog es die Familie nach Nordamerika. In Buffalo wuchs Aaron Reinig mit seiner Schwester auf einer Farm auf und bekam natürlich die Liebe zum Eishockey vermittelt. Im Nachwuchs spielte er für die Buffalo Sabres. 2017 wechselte der US-Boy mit deutschem Pass dann erstmals ins deutsche Eishockey nach Kaufbeuren in der DEL2. Die Spielzeit 2018/19 begann er zunächst bei dem Hamburg Crocodiles in der Oberliga Nord, wurde aber zum Jahreswechsel vom Deggendorfer SC mit Coach John Sicinski für die DEL2 verpflichtet. Die Zusammenarbeit des jetzigen Starbulls-Trainers mit Reinig dauerte allerdings nur zwei Spiele, dann wurde Sicinski bei den Niederbayern von seinem Amt freigestellt. Reinig hinterließ aber sowohl in Hamburg (29 Spiele, 21 Punkte) als auch in Deggendorf (31 Spiele, 18 Punkte) einen guten Eindruck, weshalb er auch in der DEL2 blieb – er unterzeichnete in seiner Geburtsstadt in Bad Nauheim. Die Rückkehr war zunächst vom Pech begleitet, denn nach einem im letzten Vorbereitungsspiel erlittenen Kreuzbandriss war für den Verteidiger die Saison 2019/20 gelaufen. In der vergangenen Spielzeit unternahm Reinig in der Wetterau einen neuen Anlauf und brachte es auf drei Tore und zehn Punkte in 47 Partien – diese reichten aber nicht, um mit seinem Team die Play-offs zu erreichen.

Seinen persönlichen Spielstil erläutert Reinig wie folgt: „Ich sehe mich als einen offensiv ausgerichteten Zwei-Wege-Verteidiger. Ich spiele mit viel Stolz und Verantwortung für die eigene Defensivzone und stelle sicher, dass ich mich zuerst um unser Verteidigungsdrittel kümmere, bevor ich mich in die Offensive begebe. Ich liebe es, mich in Angriffe einzuschalten und Torchancen zu kreieren.“ Als seine Stärken bezeichnet er „meine schlittschuhläuferischen Fähigkeiten, mein Schuss und mein Offensivspiel“.

Starbulls-Trainer John Sicinski bezeichnet Reinig als „klaren Wunschkandidaten für die vakante offensive Verteidigerposition“ und erklärt auch gleich, warum: „Aaron ist ein junger Verteidiger mit großem Offensivpotenzial. Er ist sehr laufstark, hat gute Hände und besitzt für einen Verteidiger eine enorm gute Spielübersicht. Mit ihm erhalten wir aus der Defensive heraus noch mehr Power nach vorne und er wird uns mit seinen Qualitäten auch in Überzahl verbessern. Ich freue mich sehr, dass er sich trotz vieler Angebote unserer direkten Konkurrenten für uns entschieden hat.“

Aaron Reinig wird mit Frau Ryann nach Rosenheim kommen. Über die Stadt und das Eishockey in Rosenheim hat er sich bereits erkundigt: „Ich habe mich mit vielen Leuten unterhalten, die bereits in Rosenheim gespielt haben oder die Stadt und den Verein kennen und ich war verblüfft davon, wie viele positive Dinge mir über die Stadt, die Region, die Fans und den Verein berichtet wurden“, erzählt der Neuzugang.

Starbulls formieren sich im Athletik- und Fitnessbereich neu

Athletik, Fitness und individuelle Trainingssteuerung sind Aspekte, die im Leistungssport immer wichtiger werden. Um auch hierbei das Optimum aus den Rosenheimer Eishockeycracks herauszuholen, haben die Starbulls eine Neustrukturierung in diesen Bereichen vorgenommen. Das Athletiktraining der ersten Mannschaft der Starbulls Rosenheim wird ab sofort vom Team des Transformer Gym Rosenheim geleitet, in der Starbulls-Nachwuchsabteilung übernimmt diesen Part in Zukunft Simon Heidenreich, Spieler im grün-weißen Oberliga-Team sowie auch Nachwuchstrainer mit DEB-Trainerschein. „Simon ist mit seinem Ehrgeiz und seiner Leidenschaft in unseren Augen die ideale Besetzung in diesem Ressort und wir sind sehr froh, ihn nun als neues Puzzlestück in unserem sportlichen Leitungsbereich präsentieren zu können“, sagt Ingo Dieckmann, organisatorischer Leiter Sport des Starbulls Rosenheim, dazu.

„Wir freuen uns, dass wir die erste Mannschaft der Starbulls in Zukunft mit unserem umfangreichen Fachwissen im Athletik- und Fitnessbereich unterstützen können. Unsere fachlich hochklassig ausgebildeten Coaches leiten in Zukunft die Trainingseinheiten der ersten Mannschaft sowie der Spieler aus dem Perspektivkader und erstellen für die gesamte Gruppe, aber auch für jeden einzelnen Athleten, speziell zugeschnittene Trainingspläne“, sagt Björn Schlossmacher, Gründer und CEO der Transformer Gym GmbH Rosenheim.

Das ambulante Rehazentrum in Bad Endorf führt weiterhin die Leistungstests für die erste Mannschaft und die dazugehörigen Spieler aus dem Perspektivkader durch. Norbert Notheis, Diplom-Sportlehrer und operativer Leiter des Rehazentrums in Bad Endorf, erläutert: „Während dieser umfangreichen Diagnosetests zu Beginn und zum Ende des Sommertrainings führen wir verschiedene Kraft-, Schnelligkeits-, Koordinations- und Laktattests durch, um ein vollständiges und individuelles Bild eines jeden einzelnen Sportlers zu erhalten. Erstmalig werden wir zur kommenden Saison auch eine sogenannte Spiroergometrie bei den Spielern durchführen. Mit diesen wertvollen Daten wollen wir eine Grundlage für die zukünftigen Ernährungspläne schaffen.“

Der Kader der Starbulls

Tor (2): Andreas Mechel, Marinus Schunda.

Verteidigung (10): Aaron Reinig, Tobias Draxinger, Dominik Kolb, Alexander Biberger, Florian Krumpe, Maximilian Vollmayer, Michael Gottwald, Benedikt Dietrich, Tobias Beck (Perspektivkader), Lukas Krumpe (Perspektivkader).

Angriff (11): Thomas März, Maximilian Hofbauer, Curtis Leinweber, Dominik Daxlberger, Simon Heidenreich, Manuel Edfelder, Alexander Höller, Kevin Slezak, Kilian Steinmann, Philipp Lode, Marc Bosecker (Perspektivkader).

Cheftrainer: John Sicinski.

Co-Trainer: Derek Mayer.

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