Rosenheim – Schuss, aus, vorbei: Karlheinz Kas, Reporterlegende der Kultsendung „Heute im Stadion“, hat am Samstag sein letztes Spiel kommentiert. Und das ging geschichtsträchtig zu Ende.
„Sein letzter Torschrei“ lautete die Überschrift von Münchner Merkur-Chefreporter Günter Klein in seinem Rückblick auf die Reporter-Karriere des gebürtigen Rosenheimers Karlheinz Kas bei der Fußball-Kultsendung „Heute im Stadion“. Und als sollte es Günter Klein geahnt haben, als er schrieb: Das letzte Spiel. Vielleicht mit dem 41. Tor von Bayern-Star Robert Lewandowski. „Mein Torschrei“, kündigte Kas an, „würde so laut, den hört man außerhalb des Stadions.“
Vor Jahren: Rüffel von Uli Hoeneß
Dass dieser letzte Torschrei von „Kasi“, der am Donnerstag zu Gast ist bei der Sendung „Ringlstetter“ (Bayerisches Fernsehen 22 Uhr), sogar geschichtsträchtig werden würde, konnte vor seinem „Abschiedsspiel“ keiner wissen. In der 90. Minute erzielte Robert Lewandowski seinen 41. Saisontreffer, überbot damit die Uralt-Marke von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 um einen Treffer.
Einen schöneren Abschied für einen Radioreporter konnte sich Kas gar nicht wünschen. Vielleicht dachte sich auch Robert Lewandowski: „Da warte ich bis zur letzten Minute mit meinem Tor und dann kann der Kasi lauter Tor schreien, als er es bei den Münchner Löwen je gemacht hat.“ Damals rüffelte ihn Bayern-Manager Uli Hoeneß und forderte: „Hoffentlich schreien Sie bei uns auch so rein wie letzten Samstag bei den Sechzigern.“
Dieser Uli Hoeneß ließ es sich am Samstag zusammen mit den Bayern-Vorständen Herbert Hainer und Karl-Heinz Rummenigge nicht nehmen Kas in der Halbzeitpause persönlich zu verabschieden. Mit Geschenken wie dem neuen Trikot der Bayern mit der Nummer 18 für 18 Meisterschaften bei denen er die Bayern stimmlich begleitete. Eine große Ehre für Kas, dem es in diesem Augenblick – kaum zu glauben bei seiner Stimmgewalt – für einen Moment die Sprache verschlug. Einem, der in seiner Jugend bei Länderspielern den Ton ausschaltete und selbst kommentierte und der während einer Reportage bei „Heute im Stadion“ schon mal Grüße an die Elektrobootfahrer an den Chiemsee schickte. Die Stimme von Kas in der Bayern1-Kultsendung wird fehlen und deshalb auf gut Bayerisch gesagt: „So ein Kas, Kasi, dass du aufhörst.“