München – Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat die Position des Frauen-Bundestrainers neu besetzt. Ab der kommenden Saison wird der frühere Rosenheimer Nachwuchs-Cheftrainer Thomas Schädler das Amt übernehmen und auf Christian Künast folgen, der mittlerweile die Position des Sportdirektors ausfüllt. Franziska Busch, die zeitweise das Coaching der DEB-Frauen übernommen hatte, führt ihre Tätigkeit als U18-Frauen-Bundestrainerin fort.
„Prädestiniert für die
wichtige Position“
„Thomas Schädler ist mit seiner Vita, dem enormen Erfahrungsschatz, seiner Qualität und Akzeptanz prädestiniert für diese herausfordernde und wichtige Leistungssportposition. Er hat die volle Unterstützung und genießt das absolute Vertrauen, die Frauen-Nationalmannschaft in die Zukunft zu führen. Neben der IIHF Frauen-WM 2021 im August wird das finale Olympia-Qualifikationsturnier im November die erste bedeutende Wegmarke für ihn in seiner neuen Funktion sein“, sagt DEB-Präsident Franz Reindl.
Schädler hatte beim DEB bisher als U16-Bundestrainer gearbeitet und in den letzten Monaten bereits Busch als Assistenztrainer bei den DEB-Frauen unterstützt. Nach der Verschiebung der IIHF-Frauen-WM in den August war der Rosenheimer zudem in der WM-Vorbereitung der Nationalmannschaft als Videocoach tätig. „Thomas ist ein sehr guter und erfahrener Eishockey-Fachmann. Er hat in den letzten Wochen und Monaten schon sehr intensiv im Trainerstab bei den Frauen mitgearbeitet, ist sehr motiviert, diesen wichtigen Bereich für uns weiterzuentwickeln und den Aufwärtstrend der letzten Jahre fortzusetzen“, sagt DEB-Sportdirektor Künast.
2004 Start in die
Trainerlaufbahn
Schädler bestritt 1986 seine ersten Bundesliga-Spiele für Rosenheim, wurde 1988 deutscher Vizemeister, ehe er für vier Spielzeiten nach Bayreuth in die 2. Bundesliga wechselte. 1992 kehrte er nach Rosenheim zurück und gehörte zum Kader, das den Aufstieg in die Bundesliga schaffte. Nach einer weiteren Saison in Rosenheim folgten zwei Spielzeiten DEL in Schwenningen und fünf Jahre beim Zweitligisten Heilbronn, denen sich drei Jahre Oberliga in Bad Aibling und Geretsried anschlossen. 2003 kehrte Schädler ein weiteres Mal zu den Starbulls zurück, wo er als Kapitän den Aufstieg in die Oberliga feiern durfte und 2004 dann die Trainerlaufbahn als Coach der DNL-Mannschaft und später Nachwuchs-Cheftrainer einschlug. Seither unterstützte er den DEB regelmäßig, bevor der 53-Jährige vor zwei Jahren seine Tätigkeit als U16-Bundestrainer aufnahm. Schädler betreute immer wieder verschiedene U-Nationalmannschaften hauptsächlich im Altersbereich U16 bis U18 als Honorartrainer. Er arbeitete als verantwortlicher Cheftrainer, aber auch als Assistent an der Seite anderer Coaches. Schädler war bei den U18-Weltmeisterschaften 2007 und 2012 (Top-Division) sowie 2016 (Division IA) und 2019 bei der Rückkehr der U18 in die Top-Division beteiligt.
Schädler selbst ist „voller Vorfreude“ und meint: „Ich gehe die neue Aufgabe mit Begeisterung an. Trotzdem gibt es ein bisschen Wehmut, die U16 nach zwei Jahren nun zu verlassen. Ich bedanke mich beim Präsidium und bei Sportdirektor Christian Künast für das Vertrauen. Was er aufgebaut hat, möchte ich weiterentwickeln und die Akzeptanz des Frauen-Eishockeys weiter vorantreiben. Mit WM und Olympia-Qualifikation stehen zwei Großereignisse in den nächsten Monaten an, die gilt es ab sofort vorzubereiten.“tn/re