Varazdin/Kolbermoor – Zwei Jahre nach dem Gewinn der Bronzemedaille mit dem Schülerinnen-Nationalteam in Ostrava hätte Naomi Pranjkovic bei den 63. Jugend-Europameisterschaften im kroatischen Varazdin nur allzu gerne auch mit der U19-Auswahl einen Platz auf dem Siegerpodest belegt. Doch aus diesem Vorhaben wurde nichts. Das Tischtennis-Eigengewächs des SV-DJK Kolbermoor schied zusammen mit Sophia Klee (SC Niestetal), Leonie Berger (TTC GW Staffel), Sarah Rau (DJK BW Annen) und der bis zur vergangenen Saison noch in Kolbermoor spielenden Anastasia Bondareva (jetzt TTG Bingen/Münster-Sarmsheim) im Viertelfinale gegen Russland mit 0:3 aus.
Neben dem verpassten Edelmetall reichte es auch nicht zur Qualifikation zu den Jugend-Welttitelkämpfen, die vom 1. bis 8. Dezember in Guimaraes (Portugal) stattfinden sollen. Die deutsche Auswahl hätte dazu mindestens den dritten Platz belegen müssen.
In der Neuauflage des EM-Endspiels von 2019 war der Titelverteidiger diesmal ohne Chance. Während sowohl Klee als auch Bondareva, die beiden einzig noch verbliebenen Golden Girls, bei ihren Niederlagen sogar ohne Satzgewinn blieben, stand Pranjkovic kurz vor einem Erfolg. Trotz eines packenden Kampfes musste sich die 16-Jährige am Ende aber Natalia Malinina mit 11:7, 5:11, 2:11, 11:9 sowie 9:11 geschlagen geben.
„Natürlich ist es schade, keine Medaille gewonnen zu haben. Aber Russland ist eine sehr starke Mannschaft.“ Mit ihrem eigenen Auftritt war die Zweitligaspielerin trotz der Niederlage keinesfalls unzufrieden, denn schließlich holte Naomi Pranjkovic einen 4:8-Rückstand im vierten Durchgang auf und kämpfte sich noch in den Entscheidungsdurchgang.
Eine starke kämpferische Vorstellung zeigte das Kolbermoorer Talent auch im anschließenden Spiel um die Plätze fünf bis acht. Beim 3:1-Erfolg gegen Italien wehrte Naomi Pranjkovic im Auftakteinzel gegen Valentina Roncallo im fünften Abschnitt sechs Matchbälle ab, um am Ende noch mit 9:11, 11:6, 8:11, 11:8 sowie 12:10 die Oberhand zu behalten. In der Vorrunde setzte Trainer Jaroslav Kunz den Youngster stets an der dritten Position ein. Gegen Italien (3:2) gab es einen Sieg, während Pranjkovic gegen Ungarn (3:1) sowie Polen (1:3) jeweils das Nachsehen hatte. Als bester Gruppendritter erreichte Deutschland dennoch auf direktem Weg das Achtelfinale und erzielte dort einen mühelosen 3:1-Sieg gegen die Ukraine. Pranjkovic punktete beim Stand von 1:1 zur wichtigen Führung.sma