Hallo, hier ist Tokio

von Redaktion

Servus zusammen, ich bin der Hansi Friedl, Physiotherapeut und Geschäftsführer bei Corox in Edling. Normalerweise kommen meine Patienten zu mir in die Praxis, aber alle vier Jahre zieht es mich hinaus in die Ferne. Seit 20 Jahren begleite ich die deutschen Radfahrer bei den Olympischen Sommerspielen. Jedes Mal ein Highlight. Was ich dort mache? Ich betreute die Radfahrer des deutschen Nationalkaders als Physiotherapeut. Wenn es also mal zwischen den Wettkämpfen bei dem einen oder anderen zwickt oder jemand wettkampfvorbereitend etwas braucht, vertrauen die Athleten mir und meinen Händen. Bei diesen besonderen Spielen in Japan möchte ich den Lesern der OVB-Heimatzeitungen meine privaten Einblicke näherbringen.

Die Vorbereitung: In der Regel habe ich meinen Koffer für die zwei bis drei Wochen innerhalb von zehn Minuten gepackt und es kann losgehen. Da auch die Betreuer und der Staff mit der aktuellen olympischen Garnitur ausgestattet werden, brauch ich nicht mehr viel anderes mitnehmen. An „Koffer packen und los“, war aber dieses Jahr nicht zu denken. Durch die Corona-Pandemie war die Anreise mit viel Bürokratie verbunden. Ich musste mir vier Corona-Warn-Apps der japanischen Regierung herunterladen. Mit Technik habe ich leider nun mal gar nichts am Hut, also war das schon mal eine kleine Herausforderung für mich. Zehn Tage vor Anreise musste ich mich alle drei Stunden mit einem Antigens-Schnelltest absichern und meine Ergebnisse auf eine der Apps registrieren. Nichtsdestotrotz war die Vorfreude riesengroß, als es am Sonntag losging. Manche Athleten waren für die Akklimatisierung schon paar Tage vorher angereist. Dennoch saßen viele Sportler mit mir ab Frankfurt im Flugzeug.

Ankunft: Über 20 Stunden Flugzeit waren eine lange Zeit. Ich habe viel an meine vergangenen Spiele gedacht, welche Höhen und Tiefen ich begleiten durfte. Das löste während der Reise immer wieder ein warmes Gefühl in mir aus. Am Flughafen in Tokio angekommen, war es dann aber noch lange nicht geschafft. Die Einreisedokumentation der Behörden war aber super koordiniert und wir konnten uns zum Hotel-Shuttle begeben. Nach nochmals 4,5 Stunden im Bus durch ganz Tokio waren wir dann endlich angekommen. Ich bezog mein Zimmer, legte mich hin und war im Nu eingeschlafen.

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