Jetzt kommt der Feinschliff

von Redaktion

Schweizer Biathletin Lena Häcki trainiert in zweiter Heimat

Ruhpolding – Noch dauert es, bis es für die Wintersportler zu den ersten Wettkämpfen auf Schnee geht. Allerdings müssen sie sich im August schon langsam um den Feinschliff kümmern, schließlich stehen in diesem Winter die Olympischen Spiele von Peking auf dem Programm. Mitten in der Vorbereitung sind auch die Biathleten und viele von ihnen tummeln sich zum Training in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena.

So auch die Schweizerin Lena Häcki. Für sie ist Ruhpolding eine Art zweite Heimat. Die 26-Jährige wohnt in der Gemeinde zusammen mit ihrem Verlobten Marco Groß. Eine Woche lang konnte sie im Stadion am Zirmberg unter seiner Anleitung ein straffes Programm durchziehen. „Er hat das gut gemacht und hat als Trainer ein gutes Händchen und großes Talent“, lobt Häcki die Betreuung durch Groß.

Der Schwerpunkt liegt momentan beim Schießen und dem Grundlagentraining. Wenn die Schweizerin nicht gerade im Chiemgau trainiert, ist sie mit dem neunköpfigen Team unterwegs, zu dem die Gasparin-Schwestern und zwei junge Nachwuchstalente gehören. Trainiert werden sie von der Österreicherin Sandra Flunger, die für diesen Sommer einen umfangreichen Trainingsplan ausgeklügelt hat. So sind die Schweizerinnen an verschiedenen Biathlon-Standorten unterwegs, zum Beispiel diese Woche in Oberhof, später in Martell und Hochfilzen. „Wir treffen da jedes Mal auf andere Bedingungen und verschiedene Schießstände. Da können wir uns immer den Gegebenheiten anpassen“, erklärt Häcki.

Höhepunkt in diesem Winter sind im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking. Da ist zwar noch einiges an Zeit hin, aber: „Ich schaue aktuell die Spiele in Tokio und daher ist jetzt schon ein gewisses Feeling vorhanden. Vor allem weil unsere Schweizer Sportler sehr erfolgreich sind“, sagt die Engelbergerin, die nach einer kurzen Pause im Frühjahr in der Lenzerheide ins Training eingestiegen ist. „Da hat es sogar geschneit, das war mit dem Skiroller gar nicht so einfach“, erinnert sie sich.

Im vergangenen Winter ist Häcki bei der WM in Pokljuka im Sprint Siebte und beim Weltcupfinale in Östersund im Massenstart Vierte geworden. In der kommenden Saison will sie konstant auf hohem Niveau unterwegs sein. „Es wird ein langer und harter Winter. Ich möchte so schnell als möglich die Qualifikation für Peking erreichen. So kann man die wichtigen Weltcups im Januar entspannter angehen“, lautet die Vorgabe. Wichtig ist aber auch, noch mehr auf ihren Körper zu hören. „Es muss mir mental gut gehen.“ Immerhin hat sie vergangene Saison ihre Schießleistung um zehn Prozent steigern können. Im Laufen habe sie noch Luft nach oben. Eine erste Standortbestimmung gibt es für Häcki Mitte August: Da wird sie beim City-Biathlon in Wiesbaden an den Start gehen.

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