Wasserburg – „Jetzt wissen unsere neuen Spieler, was die Altstadt ausmacht“, frohlockte Trainer Niki Wiedmann vom Fußball-Bayernligisten TSV Wasserburg unmittelbar nach dem Abpfiff im Kreise seiner Mannschaft. Die Löwen hatten kurz zuvor durch einen Doppelpack von Neuzugang Marko Dukic ein bereits verloren geglaubtes Spiel in der Schlussphase gedreht und die SpVgg Hankofen-Hailing mit 3:2 besiegt.
Bei Wind und Wetter – die Altstadt ist immer voll. Über 400 Zuschauer kamen bei strömendem Regen und bereuten ihr Kommen nicht. Der Tabellenführer aus Niederbayern, der bis dahin jedes Spiel gewonnen hatte, kam mit dem tiefen Platz besser zurecht und fand deutlich besser in die Zweikämpfe. Hankofen-Hailing zeigte, warum man bereits die Spitzenteams Donaustauf und Türkspor Augsburg besiegt hatte. Durch bissige Zweikampfführung und geschicktes Umschaltspiel erspielten sich die Gäste eine Vielzahl an Ecken – eine ungewöhnliche Quote in der Altstadt.
In Führung gingen allerdings die Löwen. Aus dem Nichts zog Leon Simeth aus gut 30 Metern ab und der Ball senkte sich unhaltbar für Schlussmann Sebastian Maier ins Tor (25.). Auch mit dem 1:0 im Rücken tat sich Wasserburg schwer und musste sich bei Torhüter Dominic Zmugg bedanken, der in der 44. Minute einen Alleingang entschärfte. Diese Rettungstat sollte gleichzeitig die letzte Aktion des Torhüters gewesen sein. Zmugg blieb mit muskulären Problemen in der Kabine. Für ihn kam Alexander Boschner und strahlte sofort Sicherheit aus.
Nichtsdestotrotz musste sich Boschner in der 54. Minute geschlagen geben, als sich der bullige Angreifer Andreas Wagner um seinen Gegenspieler drehen konnte und aus 16 Metern mit links zum Ausgleich einschoss. Nun war Hankofen-Hailing am Drücker und erzwang in der 67. Minute einen Foulelfmeter. Die Löwen konnten sich in dieser Phase kaum noch befreien, sodass das 2:1 für die Gäste die logische Folge war. Tobias Lermer verwandelte sicher. Wasserburg hing in den Seilen. Dann wechselte Niki Wiedmann mit Marko Dukic und Daniel Kobl die Wende ein. Die beiden Neuzugänge vitalisierten die Offensive und drehten das Spiel. Es dauerte bis zur 85. Minute, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Joker Dukic kam nach einem Angriff über rechts aus zwölf Metern zum Schuss und der leicht abgefälschte Ball landete im langen Eck zum 2:2. Hankofen-Hailing war geschockt und musste nur eine Zeigerumdrehung später den K.o. hinnehmen. Ein Abpraller landete am Strafraum erneut bei Dukic und dieser vollstreckte mit seinem starken linken Fuß flach neben den Pfosten. Nun wurde der Sportplatz an der Landwehrstraße zum Tollhaus und die Regenschirme flogen. Der Tabellenführer warf alle Mann nach vorne. Die Löwen mussten noch bange Minuten überstehen, ehe der dritte Sieg im dritten Spiel perfekt war.
TSV Wasserburg: Zmugg (ab 46. Boschner), Grübl, Heiß, Knauer, Weber, Renger (ab 77. Kobl), Maxi Hain, Schaberl (ab 90. Wohlfahrt), Simeth (ab 68. Vorderwestner), Neumeier, Barthuber (ab 56. Dukic).
Schiedsrichter: Hufnagel (SV Lenzfried).
Zuschauer: 400.
Tore: 1:0 Simeth (25.), 1:1 Wagner (54.), 1:2 Lermer (67., Foulelfmeter), 2:2 Dukic (85.), 3:2 Dukic (86.).jah