Der Biathlon-Anteil am Segel-Silber

von Redaktion

Schwedens Nationaltrainer Lukas ist Fitness-Coach von Tina Lutz

Bergen – Einen großen Anteil am Gewinn der Silbermedaille von Tina Lutz beim olympischen Segeln der 49er-FX-Klasse in Japan hat Johannes Lukas. Seit vier Jahren kümmert er sich um die Fitness der 30-Jährigen aus Holzhausen bei Bergen. „Als ich sie zum ersten Mal getroffen habe, hat sie mir gesagt, dass sie zu Olympia will“, erinnert sich Lukas, aktuell Cheftrainer der schwedischen Biathlon-Nationalmannschaft.

Angefangen hat Tina Lutz zunächst mit Wolfgang Pichler, der Ruhpoldinger war Vorgänger von Lukas bei den Schweden. „Mit Seglern muss man anders trainieren als mit Biathleten. Sie brauchen eine Grundschnelligkeit und viel Krafttraining. Segeln ist eine brutal schnellkräftige Sportart. Die Bedingungen ändern sich ständig, alleine was den Wind betrifft“, erklärt der 28-jährige Münchner. So wird bei einer Regatta mit bis zu drei Wettfahrten täglich der ganze Körper beansprucht, vor allem aber Oberkörper, Rumpf und Beine. „Trotz aufkommender Müdigkeit muss der Geist immer die richtige Entscheidung treffen“, erläutert der persönliche Trainer der 30-Jährigen.

Die Trainingspläne erstellt Lukas zu Hause am PC und schickt sie dann an die Seglerin. „Am Anfang unserer Zusammenarbeit haben wir uns öfters persönlich getroffen, schließlich musste ich lernen, das Segeln zu verstehen“, erinnert sich Lukas. Die Wettfahrten bei den Olympischen Spielen in Tokio hat er alle am Fernseher verfolgt. „Am Anfang sind sie etwas stockend gestartet, ich habe Tina geraten, cool zu blieben“, so Lukas, der die Seglerin nach ihrer Rückkehr aus Tokio zu Hause in Holzhausen besucht hat, um persönlich zu gratulieren. Was das Segeln speziell betrifft, ist der ehemalige britische Segler Ian Barker für Lutz und Partnerin Susann Beucke zuständig. Lukas kümmert sich ausschließlich um die Fitness der Chiemgauerin und bringt da seine Erfahrungen aus dem Biathlonsport mit ein. „Ich habe mit meinen Sportlern Medaillen bei Winterspielen als auch bei einer Sommer-Olympiade erreicht“, sagt er stolz – und fügt hinzu: „Biathlon ist mein Full-Time-Job, Segeln das kleine Leckerli.“

Derzeit bereitet er seine schwedischen Skijäger auf den kommenden Winter vor. Dann stehen die Olympischen Winterspiele in Peking im Februar 2022 im Fokus. Überwiegend finden die Trainingsmaßnahmen in Schweden statt, nur im September geht es nach Frankreich. „Das ist Corona geschuldet, im vergangenen Sommer sind wir mit unserem Trainingsschwerpunkt in Schweden auch gut gefahren“, so Lukas, der neben Tina Lutz auch ambitionierte Freizeitsportler mit seinem speziellen Trainingssystem betreut. Vorher war er auch im Fußball im Nachwuchsleistungszentrum von 1860 München aktiv.shu

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