Altdorf – Die Goldmedaille und ein begehrtes Sternchentrikot gehen nach Bruckmühl: Bei der Junioren-Europameisterschaft im schweizerischen Altdorf überzeugte Jana Pfann von der Soli Bruckmühl und fuhr mit 177,07 von 200,60 Punkten (88 Prozent) und rund 28 Punkten Vorsprung auf den ersten Rang und zum EM-Titel vor ihrer Nationalkaderkollegin Hannah Reichle mit 149,38 und Lena Schöneberger (Schweiz).
Für die Teilnehmerinnen herausfordernd waren die unterschiedlichen Bodenbeläge von Trainings- und Wettkampffläche. Die eher stumpfe Wettkampffläche erforderte sehr viel Kontinuität in Geschwindigkeit und Körperspannung von allen Sportlern und Teams sowie das Mobilisieren von Kraftreserven beim Umsetzen von einer auf die andere Übung.
Pfann konnte sich gut auf die besonderen Bedingungen der Wettkampffläche anpassen, indem sie aus den Fehlern beim Einfahren die richtigen Schlüsse zog und diese bei der Wiederholung zielführend umsetzen und abspeichern konnte. Die Vorlage von Hannah Reichle als vorletzte Starterin mit 149,38 ausgefahrenen Punkten war nicht allzu hoch und nahm schon etwas Druck vor Pfanns Start. Mit einem guten Gefühl und Selbstbewusstsein ging die Bruckmühler Sportlerin auf die Fläche. Trotz einigem Respekt vor der Übung gelang der Stattelstand in der Wechselrunde mit anschließendem Mautesprung perfekt. Auch der fünffache Drehsprung konnte gezeigt werden, bei dem es aber am Ende beim Wiederhineinsetzen in den Sattel zu einem Sturz kam. Trotz der stumpfen Bodenbeschaffenheit gelangen die Rückwärtssteiger freihändig – ein Balanceakt auf höchstem Niveau – sicher. Ein Problem machte der Sattellenkerhandstand, den sie nicht hochdrücken konnte. Pfann wiederholte diese Übung nicht mehr und schuf damit etwas mehr Zeit für die restlichen Übungen, nicht zuletzt auch wegen des großen Punktevorsprungs. Den Rest der Übungen zeigte sie entspannt und nahezu perfekt ohne größere Abzüge.
Insgesamt war es eine starke Leistung in der Altersklasse U19 und hochverdient der EM-Titel für die Sportlerin der Soli Bruckmühl. Für die Großhelfendorfer Studentin war es das letzte Jahr in der Altersklasse U19 und damit ihre letzte Chance auf den Titel. 2019 wurde sie Vize-Europameisterin, 2020 fiel die Junioren-EM coronabedingt aus.
Die normalerweise im Anschluss an die Junior Master im Mai stattfindende Junioren-Europameisterschaft musste coronabedingt in den Sommer verschoben werden, sodass eine gewisse Wettkampflücke bei den EM-Teilnehmern entstand. Man merkte es den teilnehmenden Sportlern am Leistungsniveau und der Sicherheit der Programme an. Trotz nach wie vor schwierigen Bedingungen hatten die Schweizer Ausrichter ein spitzenmäßiges Hallenradfest in einer kleinen, mit Schweizer Charme gestalteten Halle organisiert und möglich gemacht.