Kolbermoor in der Rolle des Jägers

von Redaktion

Die neue Saison in der Tischtennis-Bundesliga der Damen verspricht viel Spannung

Kolbermoor – In der vergangenen Saison hatten Kolbermoors Bundesliga-Tischtennis-Damen die große Chance auf den deutschen Meistertitel. In der Play-off-Finalserie unterlag man dem TTC Berlin eastside im entscheidenden Spiel knapp mit 3:5. Nun starten die Mangfallstädterinnen einen erneuten Versuch, an der Vormachtstellung des Berliner Clubs zu rütteln.

Ob das klappt, wird man vermutlich erst im Mai oder Juni wissen. Zunächst einmal stehen 16 Meisterschaftsspiele auf dem Programm, ehe es dann in die Play-off-Begegnungen geht. Sollte man nicht auf einem der beiden ersten Plätze nach der regulären Punkterunde landen, müsste man im schlechtesten Fall vom Viertel- über das Halbfinale bis hin zu den Endspielen nochmals neun Partien bestreiten.

Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs, der zugleich Trainer der ersten Damenmannschaft ist, will sich und sein Team zwar nicht unter Druck setzen, hofft aber doch auf ein Erfolgserlebnis. „Wir wollen vorne mitspielen, am besten natürlich um einen Titel. Nach dem Abgang von Fu Yu wird das natürlich nicht einfacher“, erklärt er. Für die Portugiesin konnte man zwar von der Spielstärke her gleichwertigen Ersatz finden. Wann und ob Neuzugang Matilda Ekholm allerdings zum Einsatz kommt, ist aktuell noch nicht abzusehen. Auf alle Fälle soll sie bei „besonderen“ Spielen zum Einsatz kommen, was darauf hindeutet, dass sie in einer möglichen Play-off-Serie das Kolbermoorer Team unterstützen wird.

Dies bedeutet, dass Kristin Lang und Yuan Wan im Saisonverlauf zunächst das erste Paarkreuz bilden werden. Auf Position drei wird folglich Svetlana Ganina spielen. Die 43-jährige Russin hatte in der abgelaufenen Saison im Play-off-Finale einen kleinen Durchhänger, ist aber unverzichtbar. Ihre Spielweise als Abwehrspezialistin hat in der Vergangenheit schon vielen Konkurrentinnen Kopfzerbrechen bereitet. Position vier werden sich Naomi Pranjkovic und Laura Tiefenbrunner, die eigentlich auch fest in der zweiten Mannschaft eingeplant sind, teilen, sofern Ekholm nicht zur Verfügung steht. „Wir haben einen Plan für die Spielerinnen erstellt. Ob der jedoch eingehalten werden kann, hängt von den internationalen Terminen für Naomi Pranjkovic ab“, so Fuchs.

Was die Stärke der Liga, die heuer acht Mannschaften umfasst, betrifft, geht Fuchs davon aus, dass sie ähnlich stark ist, wie sie sich in der vergangenen Saison präsentiert hat. „Mit dem TTC Weinheim ist ein neuer Verein hinzugekommen, der ordentlich aufgestellt ist. Allerdings muss man davon ausgehen, dass die Platzierung auch davon abhängt, ob alle auf der Rangliste stehenden Spielerinnen immer zur Verfügung stehen“, so Fuchs. Top-Favorit auf den Meistertitel ist für ihn einmal mehr der TTC Berlin eastside. In der Abstiegsfrage geht Fuchs zumindest einmal davon aus, dass die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, die in der vergangenen Saison schon Rang sieben belegt hatte, und der ESV Weil/Rhein um den Klassenerhalt kämpfen werden. Aufgrund einiger spektakulärer Neuzugänge bei den Mannschaften dürfte es eine äußerst spannende Saison werden.

Die kürzeste Fahrt geht zum bayerischen Duell

Die erste Tischtennis-Bundesliga der Damen erstreckt sich diesmal über lediglich vier Bundesländer sowie die Bundeshauptstadt Berlin. Das Land Baden-Württemberg stellt mit dem ESV Weil/Rhein, SV Böblingen sowie Aufsteiger TTC Weinheim drei Teams. Je eine Mannschaft kommt aus Rheinland-Pfalz (TTG Bingen-Münster/Sarmsheim) sowie aus Hessen (TSV Langstadt). Die Bundeshauptstadt kann mit dem TTC Berlin eastside aufwarten. Für Bayern gehen der TSV Schwabhausen und der SV-DJK Kolbermoor ins Rennen.

Die weitesten Entfernungen legt einmal mehr der Serienmeister aus Berlin zurück, der insgesamt auf etwa 9200 Kilometer kommen wird. Kolbermoors Damen stehen auch hier an zweiter Stelle. Sie werden 6000 Kilometer auf sich nehmen müssen. Die kürzeste Fahrt wartet mit 105 Kilometern einfach dabei zum Bayern-Duell gegen den TSV Schwabhausen. Immerhin 660 Kilometer sind es, bis man in Berlin die Turnhalle betreten kann. Schlusslicht ist Aufsteiger TTC Weinheim, der mit dem TSV Langstadt (66 Kilometer einfach) und der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (95 Kilometer) fast schon von zwei Nachbarduellen sprechen kann. Weinheim kommt auf insgesamt 3800 Fahrt-Kilometer in der nun beginnenden Bundesliga- Spielzeit.eg

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