Stuttgart – Bei den deutschen Judomeisterschaften der Männer in Stuttgart sind die Bad Aiblinger Judoka Robert Buendowski und Patrick Weisser an den Start gegangen. Buendowski schied in der Kategorie des Halbschwergewichts bis 100 Kilogramm nach der Auftakt-Niederlage frühzeitig aus, Weisser belegte im Halbleichtgewicht bis 66 Kilogramm den fünften Platz. Beide bereiteten sich wochenlang auf diesen Saisonhöhepunkt vor, Buendowski vor allem im Kampfsportraum des TuS Bad Aibling im Sportpark Bad Aibling, Patrick Weisser mit dem U21-Nationalkader am Bundesstützpunkt in München.
In der ersten Runde traf Buendowski auf Fabian Jaske vom Lingener Judoclub. Er begann beherzt und kontrollierte den Gegner. Dabei machte der Aiblinger die bessere Figur und schien gut in den Kampf hineinzufinden. Dennoch gelang es seinem Gegner, eine kleine Unachtsamkeit von Buendowski auszunutzen und ihn mit einem Schleuderwurf, für den er einen halben Punkt (Wazaari) erhielt, zu Boden zu befördern und anschließend festzuhalten, wofür er einen zweiten Wazaari und den vorzeitigen Sieg erhielt. Dies bedeutete das Turnier-Aus für Robert Buendowski, der nach dem Kampf meinte: „Da war deutlich mehr drin. Trotz der starken Dominanz werden auf Topniveau Fehler schnell bestraft.“
Auch wenn das Ausscheiden nach der Auftaktniederlage schmerzlich war, so kann man Buendowski eine starke Leistung bescheinigen, denn er ist vom Bayerischen Judoverband in einem offenen Bewerbungsverfahren für die deutsche Meisterschaft nominiert worden.
Halbleichtgewichtler Weisser traf in der ersten Runde auf Ian Störmer vom Judoclub Bürstadt. Diesen konnte er zweimal mit einer Hüfttechnik werfen, für die Weisser kleine Wertungen, die aufaddiert zum vorzeitigen Sieg reichten, erhielt. Nach diesem gelungenen Auftakt kämpfte er gegen den Mosbacher Judoka Sascha Kirschen, den er ebenfalls bezwang. Im dritten Kampf ging es gegen Daniel Vishnevski vom Judoclub Mönchengladbach. Motiviert durch die zwei ersten Siege, stieg Weisser zu einem starken Hüftwurf ein und beförderte seinen Gegner mit einer vollen Wertung auf den Rücken.
Nach den drei vorzeitig gewonnenen Siegen, in denen sich Weisser in blendender Form zeigte, stand das Halbfinale vor der Tür. Dort traf er auf den favorisierten Severin Edmeier, der auch für die U21-Europameisterschaften nominiert wurde. Mit einem Wazaari ging Weisser in Führung, konnte diesen Sieg aber nicht verwalten und musste ebenfalls eine Wurftechnik gegen sich hinnehmen. Beide Kämpfer, die sich gut vom Bundesstützpunkt kennen, schenkten sich nichts und es kam zu einem offenen Schlagabtausch mit dem besseren Ende für Edmeier, der Weisser mit einer Aushebetechnik (Ura nage) werfen konnte.
Der aus Nordbayern stammende und für den TSV Großhadern startende Edmeier holte sich dann auch den Titel des deutschen Meisters. Weisser kämpfte anschließend um Platz drei gegen Matteo Cuk aus Berlin, gegen den er kein Mittel fand. Gegen den starken Schultergriff von Cuk war kein Kraut gewachsen, sodass der Berliner vorzeitig siegen konnte.
Weisser war am Ende enttäuscht, dennoch stellt der fünfte Platz bei einer deutschen Meisterschaft der Männer ein hervorragendes Ergebnis dar. Abteilungsleiter und Vater Denis Weisser: „Patrick hatte einen hervorragenden Turnierstart. Auch im vierten Kampf ging es knapp zu und gegen den späteren deutschen Meister zu verlieren, ist keine Schande. Im Kampf um Platz drei war mehr drin.“re