„Zorn, Wut und Druck“

von Redaktion

1860 Rosenheim erwartet schwere Aufgabe in Schweinfurt

Rosenheim – Das 3:6 gegen den FC Bayern II hat Schweinfurt 05 auf den Magen geschlagen. Die Schnüdel haben vorerst den Kontakt zur Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga Bayern abreißen lassen. Derzeit steht für das Team, das am Samstag um 14 Uhr den TSV 1860 Rosenheim erwartet, der fünfte Rang mit acht Zählern Rückstand zu Buche. „Die Tabelle und die Ansprüche passen nicht zusammen“, weiß 1860-Trainer Florian Heller über die Situation beim Vorjahresmeister. Er erwartet, dass die Schweinfurter den Sechzigern deshalb auch mit „Zorn, Wut und mit Druck“ entgegentreten werden.

Zorn und Wut gibt es in Rosenheim aufgrund des letzten Tabellenplatzes nicht. Es war von vorneherein klar, dass diese Saison mehr als schwierig werden sollte – und auch so ein Szenario war durchaus abzusehen. Allerdings gibt das Tabellenbild nun schon auch den Druck her, denn der Rückstand zum rettenden Ufer wird für die Sechziger immer größer. „Unser Ziel muss es sein, den Abstand bis zur Winterpause in Grenzen zu halten“, sagt Heller. Der Rosenheimer Coach ist trotz der anhaltenden Negativserie felsenfest davon überzeugt, dass seine Mannschaft eine positive Entwicklung nimmt. „Die Schritte nach vorne sind aber noch zu klein“, weiß er, „deshalb bleiben auch die Ergebnisse noch aus“.

Aber die Sechziger müssen nun liefern. Und das nicht nur langsam, sondern so schnell wie möglich. Wobei das Spiel in Schweinfurt auch bei voller Kapelle eine Herausforderung wäre – allerdings fehlen Heller diesmal erneut einige Musikanten. „Wir haben erst seit Donnerstag wieder einigermaßen einen Trainingsbetrieb“, beschreibt er die prekäre Personallage. Zu den verletzungsbedingten Ausfällen von Markus Sattelberger und Adel Merdan kommt der erkrankte Thomas Steinherr hinzu. Christoph Wallner ist zwar wieder ins Training eingestiegen, ist aber nach seiner langen Verletzungspause noch keine Option auf einen Einsatz. Bei den Rückkehrern Sam Zander und Tim Kießling ist ein Einsatz ebenfalls noch mehr als fraglich, genauso bei Lucas Stegemann und Simon Kolb. Der Kader für Schweinfurt wird also recht knapp bemessen sein – mit Nachwuchsspielern auffüllen ist auf die Schnelle nicht möglich, weil diese erst die für die Regionalliga vorgeschriebene sportärztliche Untersuchung absolvieren müssen.

„Wir müssen schauen, dass wir das Spiel so lange wie möglich offen halten“, sagt Heller. Vielleicht wandelt sich ja die explosive Schweinfurter Zorn-Wut-Druck-Mischung in Verzweiflung, Panik und Hilflosigkeit – dann hat 1860 eine Chance.

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