Ruhpolding – Im Rahmen der Saisonvorbereitung haben die österreichischen Biathleten ihre Zelte in der Ruhpoldinger Chiemgau Arena aufgeschlagen. Für ihren Cheftrainer Ricco Groß war die Maßnahme wieder ein Heimspiel, der Ruhpoldinger kennt die Strecken und den Schießstand auf seiner Hausbahn in- und auswendig. „Wir sind wieder richtig verwöhnt worden und jeder Wunsch wurde uns erfüllt“, so das Lob von Groß an die Stadionleitung.
Wenige Wochen vor dem Saisonstart im schwedischen Östersund geht es für die Sportler ans Eingemachte. „Wir haben intensiv an den Grundlagen gearbeitet und verschiedene Intensitäten angesetzt“, schildert der 51-Jährige die Maßnahmen für den Herren-A-Kader aus unserem Nachbarland. Unter anderem gehören die beiden WM-Silbermedaillengewinner im Mixed, Simon Eder und David Komatz, der zuletzt österreichischer Meister wurde, sowie Julian Eberhard, Felix Leitner und Patrick Jakob zum Team.
Im bisherigen Verlauf der Vorbereitung hatte Groß zwar vereinzelt gesundheitliche Ausfälle zu verzeichnen, im Großen und Ganzen verlief der Countdown zur olympischen Saison aber ohne Probleme. So stehen für die österreichischen Skijäger die Olympischen Spiele 2022 in Peking im Fokus für diesen Winter. „Ziel ist natürlich eine Medaille“, gibt Groß vor – und fügt hinzu: „Das alles wird nicht so leicht, denn wir kennen die Strecken nicht. Das Problem haben aber auch die anderen Nationen.“
Der neunfache Weltmeister kann auf ein Team mit motivierten Sportlern bauen. So hofft er unter anderem auf die Sprint-Qualitäten von Julian Eberhard und Felix Leitner, der es Anfang des Jahres auf den zweiten Platz beim Massenstart in Oberhof geschafft hat. Außenseiterchancen sieht Groß im Staffelrennen. Bevor es im Februar nach Peking geht, stehen noch sechs Weltcups auf dem Programm. Darunter kurz vor Weihnachten das wichtige Heimspiel in Hochfilzen. Im November wird der vierfache Olympiasieger seine Sportler auf Schnee nach Obertilliach bitten. Dort gibt es auch Testrennen, schließlich sind in der Weltcup-Mannschaft noch einige Plätze offen.
Mittlerweile ist Ricco Groß nach dem Intermezzo in Russland seit vier Jahren Cheftrainer bei den ÖSV-Männern und schätzt dort nicht nur das tolle Mannschaftsklima. „Vor allem habe ich da keine Sprachbarriere“, meint er. Das vergangene Wochenende hat er genutzt, um seinen jüngsten Sohn Gabriel zu unterstützen. Dieser hat sich dem Eisschnelllaufen verschworen und ist bei den deutschen Meisterschaften in Inzell an den Start gegangen.