SBC Traunstein als wahre Wundertüte

von Redaktion

Abstiegsbedrohter Fußball-Landesligist gewinnt gegen Karlsfeld verdient mit 2:0

Traunstein – Der SB Chiemgau Traunstein ist in dieser Saison eine wahre Wundertüte: Der abstiegsbedrohte Fußball-Landesligist hat sein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TSV Eintracht Karlsfeld zum Auftakt der Rückrunde überraschenderweise mit 2:0 gewonnen – der vierte Erfolg in dieser Saison war aber mehr als verdient. Damit hat der SBC auch wieder die zwei direkten Abstiegsplätze verlassen und sich auf Relegationsplatz 16 vorkatapultiert.

Auf der SBC-Trainerbank nahm diesmal das Interimsduo Uli Habl und Stefan Hafner Platz, nachdem sich der Verein vergangene Woche personell wieder einmal neu aufgestellt hatte: Jochen Reil übernimmt ab sofort das Amt des Sportlichen Leiters der Herren. Habl und Hafner werden den SBC bis zur Winterpause coachen.

Die beiden – sie hatten in dieser Saison schon einmal kurz das Sagen – hatten gleich mit erheblichen Personalsorgen zu kämpfen. Doch die Mannschaft zeigte sich davon unbeeindruckt und machte den Gästen von der ersten Minute an deutlich, wer Herr im Haus ist. „Wir haben wirklich sehr diszipliniert gespielt“, freute sich Habl nach dem Schlusspfiff. „Wenn alle ihren Job erfüllen, dann geht es“, ergänzte Hafner.

Die Heimelf jubelte in der 18. Minute über ihren ersten Treffer: Samuel Schwarz schloss seinen Angriff wunderbar ab. Nur das Schiedsrichtergespann um Sascha Voglgsang hatte etwas gegen den Traunsteiner Führungstreffer. Das Tor zählte wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht – jetzt war richtig Feuer unterm Dach. „Die Entscheidung war unverständlich“, äußerte sich Habl hinterher.

Der SBC ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und blieb am Drücker. Karlsfeld fand kein Mittel gegen die diesmal sehr stabil stehende Defensive der Traunsteiner. In der 34. Minute setzte dann Mike Opara zu einem seiner Sololäufe an und der pfeilschnelle SBC-Offensivmann war nur noch durch ein Foul im Strafraum zu stoppen. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und Karsfelds Kilian Cuni flog mit Gelb-Rot vom Platz. Moritz Knauer zeigte sich nervenstark und brachte sein Team völlig verdient mit 1:0 in Führung.

Vor der Pause hatten die Gäste die Riesenchance zum Ausgleich. Eine Ecke von Fitim Raqi segelte in den SBC-Strafraum, dort stand Michael Dietl goldrichtig, doch seinen Kopfball kratzte SBC-Tormann Marko Kao ganz stark von der Linie (37.). Wer nach dem Wechsel einen Sturmlauf der dezimierten Gäste erwartet hatte, sah sich enttäuscht. Der SB Chiemgau hatte das Heft weiterhin fest in der Hand und vor allem kämpferisch wusste die Heimelf weiterhin zu überzeugen. Kenan Smajlovic hätte in der 51. Minute schon das 2:0 machen müssen, doch er schoss die Kugel bei seinem Alleingang über den Kasten. Doch vier Minuten später war es dann soweit: Opara setzte sich wieder stark auf der Außenbahn durch und spielte den Ball im richtigen Moment nach innen, dort lauerte Smajlovic, der diesmal eiskalt verwandelte.

Die Gäste waren nun bedient und ihre Gangart wurde härter. Jonas Eicher sah nach einem bösen Foul an Schwarz zurecht Gelb-Rot (76.). Der SBC ließ sich nun die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. „Wir haben jetzt mal ein Zeichen gesetzt“, freute sich Habl, „aber wir haben deshalb noch nichts gewonnen“.

SB Chiemgau Traunstein: Kao, Schwarz, Dressl, Markus Unterhuber, Gorzel (ab 90. +1 Gneuß), Opara (ab 90. + 1 Strähhuber), Hrvoic (ab 54. Sherifi), Kraus, Wallisch, Knauer, Smajlovic (ab 88. Finkenthei).

Schiedsrichter: Voglgsang (TSV Reichenberg).

Zuschauer: 290.

Tore: 1:0 Knauer (36./Foulelfmeter), 2:0 Smajlovic (55.).

Besonderheiten: Gelb-Rote Karten für die Karlsfelder Kuni (35.) und Eicher (76.).bst

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