Chiavenna – Die nächste erfolgreiche Premiere für Filimon Abraham: Der Ausnahmeläufer der LG Festina Rupertiwinkel stand erstmals im Aufgebot des deutschen Berglauf-Teams und holte beim Nations-Cup der World Mountain Running Association (WMRA) im italienischen Chiavenna gleich den Sieg. „Ich habe meinen Erfolg sehr genossen“, erzählte Abraham. „Es lief richtig gut für mich“, ergänzte er bescheiden. Abraham setzte damit auch erstmals international ein ganz dickes Ausrufezeichen.
Der ehrgeizige Traunsteiner, der sich zum Ziel gesetzt hat, Profisportler zu werden, wurde erst vor wenigen Wochen für das deutsche Team nominiert, nachdem er beim legendären Rennsteiglauf in Thüringen glänzte. Dort lieferte er bei seiner Marathon-Premiere einen neuen Streckenrekord (2:24:48 Stunden) und sicherte sich über 42 Kilometer überlegen den Sieg.
Auch beim Nations-Cup lief es für Filimon Abraham nun erneut wie am Schnürchen. „Ich habe die vergangenen Wochen richtig gut trainieren können“, erzählte er. „Das hat sich jetzt ausgezahlt.“ Abraham benötigte für die 19 Kilometer lange Strecke, auf der ein Anstieg von 660 Metern bewältigt werden musste, 1:18:29 Stunden. Er setzte sich dabei direkt vom Start weg an die Spitze des Feldes. „Die Strecke war steil, aber gut“, befand Abraham nach dem Rennen. „Bergab war’s teilweise richtig schwierig, weil die Steine sehr glatt gewesen sind.“ Aber Abraham liebt genau diese Herausforderungen und er meisterte sie auch in Chiavenna einmal mehr mit Bravour.
Lange Zeit lieferte er sich ein packendes Duell mit dem Kenianer Lengen Lolkurraru, mit dem er schon beim Großglockner-Berglauf um den Sieg kämpfte. „Ich habe daher von Anfang an gewusst, dass der Lauf schnell sein wird“, so Abraham, der sich seine Kraft aber perfekt einteilte. In Österreich hatte der Kenianer am Ende die Nase knapp vorn, diesmal setzte sich Abraham durch – und wie. Auf den letzten fünf Kilometern konnte der 28-Jährige nochmals eine Schippe drauflegen. Er setzte sich schließlich von seinem Verfolger (1:19:48) ab und gewann. Dritter wurde der Slowene Timotej Becan (1:22:10).
Auch bei den Frauen lief es für die deutsche Mannschaft hervorragend. Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen) schob sich kurz vor Ende des Rennens noch auf den dritten Platz vor. Unter dem Strich belegte das deutsche Team in der Mannschaftswertung damit Platz fünf. Filimon Abraham zeigte sich begeistert. „Ich bin hervorragend vom Team aufgenommen worden“, erzählte er. „Die Nominierung hat mich sehr gefreut.“ Nun hofft er, dass noch viele weitere Einsätze für Deutschland folgen werden. „Die Weltmeisterschaft ist ein Ziel von mir“, sagte er. Er weiß nach seinen jüngsten Erfolgen auch eines ganz genau: „Das Training zahlt sich aus. Ich bin auf dem richtigen Weg und es geht immer wieder ein Stück weiter vorwärts.“ Beste Voraussetzungen also, um auch 2022 wieder ganz weit vorne mitzumischen. bst