Rosenheim – Zwei spielfreie Wochenenden hat der Fußball-Regionalligist TSV 1860 Rosenheim hinter sich – daraus einen Profit ziehen und gezielt trainieren konnte man nicht wirklich. Nur fünfmal war die Mannschaft von Trainer Florian Heller in diesen zwei Wochen auf dem Platz. Am heutigen Samstag treten die Sechziger bei der Reservemannschaft des 1. FC Nürnberg an.
Erst mussten die Rosenheimer das Gastspiel in Aubstadt wegen sechs Krankheitsfällen absagen – dem TSV ging die Gesundheit der Spieler vor. Am letzten Wochenende konnte das Derby gegen den SV Wacker Burghausen wegen zwei positiven Corona-Tests im Lager der Burghauser nicht stattfinden. Wegen der vielen angeschlagenen Spieler – und dem Warten auf PCR-Test-Ergebnisse – konnten die Rosenheimer nicht wie gewollt trainieren. „Viel Freizeit haben wir aus den zwei Wochen mitgenommen“, lacht Heller.
Trotz der zwei Wochen ohne ein Duell in der Regionalliga hat der TSV 1860 noch eine kleine Serie im Gepäck. Zuletzt gingen die Sechziger aus den beiden direkten Abstiegsduellen mit dem TSV Rain am Lech und der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuter Fürth als Sieger heraus. Beide Heimspiele gewannen die Rosenheimer mit 1:0 – beide Male sorgte der junge Angreifer Armin Majanovic für den goldenen Treffer. 1:0 – so lautete auch das Ergebnis gegen den 1. FC Nürnberg II in der Vorrunde. „Wir haben gute Erfahrungen gesammelt im Hinspiel. Auch wenn es lange gedauert hat und auch wenig glücklich war, wie das Ding da hinten reingefallen ist“, beschreibt Heller das Tor von Nico Schiedermeier zum ersten Sieg dieser Saison: Eine Flanke in der Nachspielzeit, die immer länger wurde und den Weg in den langen Winkel fand.
Schiedermeier wird beim Gastspiel beim Club krankheitsbedingt ausfallen, genauso wie Leo Benz. Bei Thomas Steinherr, der nach Krankheit wieder ins Training eingestiegen ist, und Laurin Demolli, der wegen Adduktoren-Problemen in Behandlung ist, steht ein Einsatz noch auf der Kippe. „Das sind alles Spieler, die für uns nicht ganz unentscheidend sind“, bedauert der 1860-Trainer.
Die zweite Mannschaft der Nürnberger hat sich im Tabellenmittelfeld festgesetzt und steht mit 26 Punkten aus 22 Spielen auf dem elften Platz. Bei der Club-Reserve kann man in den letzten Spielen durchaus von einem Lauf sprechen. Aus den letzten sechs Spielen stehen drei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage – das 0:3 beim Aufstiegsanwärter FC Bayern II – zu Buche. Die Rosenheimer müssen sich also auf einen starken Gegner einstellen.
Trotzdem ist die Devise von Trainer Heller klar: „Wir wollen auf alle Fälle punkten. Zum einen, weil es die Tabellensituation natürlich hergibt, zum anderen, weil wir auf Bock drauf haben. Grundsätzlich waren wir im Hinspiel auch von der spielerischen Komponente nicht weit weg. Es ist interessant zu sehen, wie wir nach den zwei Spielabsagen aus dem Knick kommen.“ In der Tabelle bekleidet der TSV 1860 Rosenheim weiterhin den letzten Platz. Acht Punkte fehlen zu den Relegationsplätzen, neun zum rettenden Ufer. Es zählt jeder Punkt, das wissen die Rosenheimer natürlich. „Die Trainingswoche war gut, die Jungs haben extrem viel Bock und extrem viel Aufmerksamkeit auf dem Platz und daher hoffe ich, dass wir nicht zu viel Anlaufzeit brauchen. Und um das wird es dann auch gehen“, weiß Heller.