Bad Endorf/Peking – In der „Athletenwertung“ schlagen insgesamt 14 Medaillen (zehnmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze) zu Buche. In der Nationenwertung sind dies elf Medaillen (siebenmal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze). Hinzu kamen noch zwei „undankbare“ vierte Plätze sowie ein weiterer Top–Fünf-Rang. Damit wurden in der „Athletenwertung“ die bisherigen Bestmarken von Sotschi 2014 (13 Medaillen: achtmal Gold, viermal Silber, einmal Bronze) und PyeongChang 2018 (13 Medaillen: achtmal Gold, zweimal Silber, dreimal Bronze) übertroffen. Gleiches gilt auch für die bisherige Bestmarke in der Nationenwertung von Sotschi 2014 (sechsmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze). Die „Athletenwertung“ unterscheidet sich von der Nationenwertung insofern, dass bei Teambewerben wie der Rennrodeln-Teamstaffel oder dem Viererbob nur eine Medaille im Medaillenspiegel gezählt wird. Von den insgesamt zwölf deutschen Goldmedaillen gehen sieben auf das Konto der Athletinnen und Athleten der Bundespolizei. Im Ranking des internationalen Medaillenspiegels würden die Bundespolizeiathleten auf Platz neun (von 32 gewerteten Nationen) stehen.
Die Rennrodler der Bundespolizei wurden einmal mehr ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Bundespolizeiathleten stellen alle Olympiasieger der ausgetragenen vier Wettbewerbe! PHM Johannes Ludwig holte die erste Goldmedaille für das „TeamD“. Teamkollege PHM Felix Loch musste mit dem undankbaren vierten Platz vorliebnehmen. Natalie Geisenberger hat mit ihrer Goldmedaille ein neues Kapitel „Weltsportgeschichte“ geschrieben. Die Polizeihauptmeisterin ist die erste Rennrodlerin, die dreimal in Folge Gold im Einsitzer gewonnen hat. Die Doppelsitzer setzten die „blaue“ Erfolgsstory mit einem Olympia-Doppelsieg fort. PHM Tobias Arlt jubelte mit seinem Piloten Tobias Wendl (Bundeswehr) über seine insgesamt fünfte olympische Goldmedaille. POM Sascha Benecken feierte mit Vordermann Toni Eggert (Bundeswehr) Silber. Die deutsche Teamstaffel mit den drei Bundespolizeiathleten Geisenberger, Ludwig und Arlt (Vordermann Wendl, Bundeswehr) hat mit ihrem Sieg einen neuen olympischen Rekord aufgestellt. Deutschland ist die einzige Nation, die im Teamwettbewerb dreimal in Folge Gold bei Olympischen Winterspielen gewonnen hat.
Die deutschen Skeleton-Piloten feierten mit Gold und Silber die ersten olympischen Medaillen für das deutsche Skeleton-Team überhaupt. Hinter den Teamkollegen Christopher Grotheer feierte Bundespolizist Axel Jungk seine Silbermedaille. Auch PMAin Hannah Neise schrieb mit ihrem Triumph Skeleton-Geschichte. Bis dato hatte es seit der Frauen-Premiere 2002 keine deutsche Olympiasiegerin gegeben. Ein bitteres Schicksal ereilte Bundespolizei-Teamkollegin Tina Hermann. Die Polizeihauptmeisterin musste den Bronzerang erst im letzten Lauf abgeben.
Die deutschen Skispringer haben mit dem Bundespolizisten Markus Eisenbichler, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Constantin Schmid die Bronzemedaille im Teamwettbewerb gewonnen. Für „Eisei“ war es das erste Edelmetall bei Winterspielen. Für den Polizeimeister hatte der Erfolg zusätzlich eine spezielle Komponente: 2018 in PyeongChang war er zwar dabei, wurde aber für die Mannschaft, die Silber gewann, nicht nominiert.
Angeführt von Bundespolizist Francesco Friedrich haben die deutschen Piloten im chinesischen Eiskanal einen historischen Dreifach-Erfolg im Zweierbob gefeiert. Drei Schlitten aus einem Nationalteam auf dem Olympia-Podest, das gab es so noch nie! Im Yanqing Sliding Centre hat Friedrich auch im Viererbob Geschichte geschrieben und als erster Pilot zum zweiten Mal in Folge olympisches Doppel-Gold gewonnen. Der 31-Jährige hat damit nach Goldmedaillen mit Andre Lange, dem erfolgreichsten Bobsportler der Olympia-Geschichte, gleichgezogen.
Skicrosserin Daniela Maier hat sich Olympia-Bronze erkämpft. Es war der Lohn für ihre harte Comeback-Arbeit nach einer langwierigen Knorpelverletzung im Knie und einem darauffolgenden Kreuzbandriss. Für den Deutschen Skiverband ist es zudem die erste Olympia-Medaille, seitdem Skicross im Jahr 2010 ins olympische Programm mit aufgenommen worden ist.
Erstmalig in der Geschichte der Olympischen Winterspiele führte ein „Bundespolizei-Paar“ ein deutsches olympisches Team in das Stadion zur weltweit ausgestrahlten Eröffnungsfeier. Bob-Pilot Francesco Friedrich ist als Fahnenträger dem „TeamD“ bei dem offiziellen Auftakt ins Olympiastadion vorangegangen. Begleitet wurde er dabei von der Bundespolizeikollegin PHMin Claudia Pechstein. „Das ist ein tolles Gefühl und eine wahnsinnige Ehre, die deutsche Mannschaft mit der Fahne ins Stadion zu begleiten“, zeigte sich Friedrich danach sehr emotional. Der Leiter der Bad Endorfer Sportschule, Polizeidirektor Thomas Leuthardt, zeigte sich begeistert: „Selbstverständlich sind wir unglaublich stolz auf unsere Sportlerinnen und Sportler. Sie haben zum richtigen Zeitpunkt ihr ganzes Potenzial ausschöpfen können und Höchstleistungen gezeigt. Hinzu kommt neben den sensationellen Erfolgen aber auch die sympathische Art und Weise, wie sie unser Land im Allgemeinen und unsere Behörde im Besonderen vertreten haben. Wir sind uns sicher, dass sie vielen jungen Sportlerinnen und Sportlern als Vorbild dienen. Sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, welchen Stellenwert die Bundespolizei in der deutschen Spitzensportförderung einnimmt.“re