Lahti – Jakob Lange (WSV Kiefersfelden) hat sich fantastisch gefühlt, als er auf die Zehn-Kilometer-Laufstrecke des ersten von zwei Continental-Cup-Bewerben im finnischen Lahti gestartet ist. Zum einen mag er die anspruchsvolle Strecke dort, weil sie ihm als laufstarken Kombinierer sehr entgegenkommt. Zum anderen, weil er diesmal als Führender nach dem Springen als Erster in die Spur gehen durfte. „Das war schon sehr ungewohnt für mich. Normalerweise bin ich nach dem Springen eher immer weiter hinten. Ich habe neue Sprungski ausprobiert und bin diesmal seit Längerem wieder richtig gut gesprungen“, erzählt er nach seiner Rückkehr zufrieden.
So konnte er mit neun Sekunden Vorsprung auf den im Springen hinter ihm platzierten Christian Frank (SK Berchtesgaden) und mit 13 Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Manuel Einkemmer in die Spur gehen. Im Ziel hatte Jakob Lange einen Vorsprung von satten 34 Sekunden auf den am Ende Zweitplatzierten Österreicher. Langes DSV-Teamkollege David Mach (TSV Buchenberg) lief noch auf den dritten Platz vor.
Beim zweiten Bewerb wurde Lange Siebter nach dem Springen und ging mit einem Rückstand von 42 Sekunden ins Rennen. In einem kontrollierten Rennen machte der Inngauer aber einmal mehr Platz um Platz gut und holte sich am Ende mit einem Vorsprung von 7,4 Sekunden vor Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf) den Sieg. Das rein deutsche Podium komplettierte Martin Hahn (VSC Klingenthal).
Lange konnte damit sein Kunststück von zwei Siegen, das ihm schon beim diesjährigen COC-Saisonauftakt im russischen Nizhni Tagil gelang, wiederholen. „Die zwei Siege freuen mich schon sehr, zumal die letzten Bewerbe nicht so ganz locker liefen. Aber man muss auch sagen, dass die Bewerbe in Lahti auch nicht so stark besetzt waren. Es gab unheimlich viele Covid-Ausfälle und allein Norwegen musste sein komplettes Team deswegen streichen.“ Der Inngauer Kombinierer konnte damit weitere 200 Punkte für die Gesamtwertung des Continental-Cups sammeln und führt nun mit 910 Gesamtpunkten deutlich vor dem Zweitplatzierten David Mach (614 Punkte). „Das ist schon ein beruhigender Vorsprung, aber noch haben wir weitere sechs Wettkämpfe, da kann noch viel passieren“, sagt Jakob Lange. Der musste gleich nach seiner Rückkehr aus Finnland am Montagabend noch schnell zwei Prüfungen für sein Psychologiestudium an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning absolvieren, bevor es am Dienstag dann schon wieder weiterging zu den anstehenden Wettkämpfen in die USA und nach Kanada. Es warten dort zwei Wettkämpfe in Park City (USA), zwei im kanadischen Whistler und zum Abschluss am 26. und 27. März noch einmal zwei Wettkämpfe in Lake Placid (USA). Vielleicht darf der 26-Jährige dort nicht nur den COC-Gesamtsieg, sondern auch ein Doppelsieg-Triple feiern. Zu wünschen wäre es dem sympathischen Inngauer, der schon so einige Rückschläge in seiner Karriere wegstecken musste.