In einer eigenen Liga

von Redaktion

Überragender Sieg für Jessica von Bredow-Werndl

`s-Hertogenbosch/Aubenhausen– Mit herausragenden Vorstellungen bei der letzten Station der Weltcup-Saison 2021/22 im niederländischen `s-Hertogenbosch haben Jessica von Bredow-Werndl aus Aubenhausen und TSF Dalera BB einmal mehr ihre derzeitige Ausnahmestellung im Dressursport bewiesen.

Konstant Höchstleistungen auf Weltklasseniveau abzurufen, gelingt nur wenigen. Wenn Schweres mühelos aussieht und tänzerische Leichtigkeit, Eleganz, Harmonie und Ausdruck auch noch mit technischer Präzision und Athletik einhergehen, ist das Ideal im Dressursport nahe. Seit Längerem gelingt dies keinem anderen Paar so oft und so gut wie Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB.

Im letzten Jahr haben sie alle Mannschafts- und Einzeltitel gewonnen, die es zu gewinnen gab. Auch zuletzt erlebten Zuschauer und Richter in den gut besetzten Brabanthallen die Doppel-Olympiasiegerin in einer eigenen Liga.

„Die gefühlt beste
Kür meines Lebens“

Bereits im Kurz-Grand Prix spielte die Triple-Europameisterin ihre Qualitäten aus und gewann überlegen mit 84,026 Prozent. Am nächsten Tag zelebrierten sie ihr schwieriges Kürprogramm zur Musik aus La La Land mit fast traumwandlerischer Sicherheit. Viele begeisterte Zuschauer hielt es am Ende nicht mehr auf den Sitzen. Nach der letzten, mit nur einer Hand gerittenen Piaffe-Passage-Reprise auf der Mittellinie und dem Schlussgruß feierten sie das Siegerpaar mit Standing Ovations. Von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB gewannen überragend mit 90,555 Prozent und fast sechs Prozent Abstand auf die Konkurrenz. Damit toppten die Dressurreiterin und die 15-jährige Trakehnerstute zum fünften Mal in ihrer Karriere die magische 90-Prozent-Marke. „Ich bin einfach nur dankbar. Nicht weit entfernt von uns ist Krieg, und ich darf mit diesem großartigen Pferd die gefühlt beste Kür meines Lebens reiten“, sagte von Bredow-Werndl im Interview.

Weltcup-Führung
vor dem Finale

Nach der sechsten und letzten Weltcup-Station führt die Aubenhausenerin das Ranking der Westeuropa-Liga mit der größtmöglichen Punktzahl (60) an. In Zakrzow/Polen gewann die Dressurausbilderin mit Ferdinand BB, in Neumünster und `s-Hertogenbosch/Niederlande punktete sie jeweils mit TSF Dalera BB. Für das Weltcup-Finale vom 6. bis 10. April in Leipzig hat sich außer von Bredow-Werndl als zweite Deutsche die Olympiakaderreiterin Helen Langehanenberg qualifiziert. Isabell Werth war als Titelverteidigerin für die Endrunde gesetzt. Wie es nach dem Weltcup für von Bredow-Werndl sportlich weitergeht, wird sie „nach Gefühl entscheiden“. Vor kurzem gab die 36-Jährige bekannt, dass sie schwanger ist und sich mit ihrem Mann Max von Bredow und Sohn Moritz sehr auf ihr zweites Kind freut.

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