Kolbermoor – In der Tischtennis-Bundesliga der Damen hat die Hauptrunde ihr Ende gefunden. Für Kolbermoors Damen endete sie nicht unbedingt, wie sie sich das vorgestellt hatten. In der letzten Begegnung gegen den Tabellendritten TSV Schwabhausen mussten sie eine 3:6-Heimniederlage hinnehmen, was bedeutet, dass sich beide Mannschaften in etwa drei Wochen im Play-off-Viertelfinale wieder gegenüberstehen werden. Diese Situation kam deshalb zustande, da der SV Böblingen, der lange Zeit das Schlusslicht dieser Liga bildete, noch auf Platz fünf vorpreschte und das heimische Quartett auf Rang sechs verbannte.
Für die Damen begann die Begegnung fast nach Maß, denn nach den Eingangsdoppeln stand es 1:1-Unentschieden. Auch im ersten Paarkreuz teilte man sich die Punkte, wobei Kristin Lang gegen Mercedesz Nagyvaradi beim 3:0-Sieg wenig Probleme hatte. Dafür aber traf Yuan Wan auf eine Sabine Winter, die einen Sahnetag erwischte. Die 24-jährige Eberswalderin lag dabei im ersten Satz anfangs gleich mit 0:5 im Hintertreffen, konnte sich aber mit Fortdauer dieses Durchgangs steigern. Was sie aber auch tat, ihre Gegnerin wusste immer eine Antwort. Die logische Folge war eine 9:11-Niederlage wie später auch ein knappes 10:12 im zweiten Satz. Im dritten Satz versuchte es Yuan Wan nochmals mit einem Time-out, doch dieser Schachzug half nur kurzzeitig bis zur 6:5-Führung. Ab da übernahm Winter erneut das Kommando und setzte sich mit 11:7 durch.
Was dann aber im hinteren Paarkreuz zwischen Svetlana Ganina und Alina Nikitchanka passierte, ist ein Fall für die Geschichtsbücher. Beide Abwehrspielerinnen gingen im ersten Satz beim Stand von 8:8 in ein sogenanntes Zeitspiel über und kämpften sich Punkt um Punkt nach oben. Ganina, die zunächst immer einem Rückstand nachlaufen musste, ging noch mit 12:11 in Führung, kassierte dann aber das 12:12 und musste in der Folge zwei weitere Minuspunkte zum 12:14 hinnehmen. Ähnlich erging es ihr im zweiten Satz, in dem Nikitchanka erneut ein glücklicheres Händchen hatte und ihrerseits mit 14:12 die Oberhand behielt. Nachdem Ganina die beiden nächsten Sätze mit 11:7 sowie 12:10 gewann und ausgleichen konnte, schien sich das Blatt zu wenden. Dies unterstrich sie sogar noch mit einer 4:2-Führung im Entscheidungssatz. Doch vom Seitenwechsel an lief bei ihr nur noch wenig zusammen, wodurch sie letztendlich mit 7:11 das Nachsehen hatte. Beide Spielerinnen standen sich 60 Minuten gegenüber. In dieser Stunde gingen auf dem zweiten Tisch zwei Spiele fast unbehelligt über die Bühne.
Unter anderem lieferten sich Kristin Lang und ihre Freundin Sabine Winter ein Duell über drei Sätze. Nach dem 3:11 im ersten Satz kam Lang danach etwas besser zurecht, unterlag aber trotzdem mit 6:11. Erst im dritten Durchgang konnte sie ihrer Gegnerin Paroli bieten und hatte sogar zwei Satzbälle. Aber Winter antwortete mit vier Punkten in Folge und gewann. Zumindest konnte Yuan Wan nochmals für einen Hoffnungsschimmer sorgen, als sie Mercedesz Nagyvaradi mit 3:1-Sätzen in die Schranken wies und auf 3:5 verkürzte. Für den Schlusspunkt sorgte danach wieder Svetlana Ganina. Die Russin, die zwischen den Einzeln nur wenige Minuten Pause hatte, lief gegen Mateja Jeger immer einem Rückstand nach und verlor deshalb in drei Sätzen jeweils mit 9:11.
Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs meinte anschließend: „Insgesamt muss man sagen, dass Schwabhausen verdient gewonnen hat“. Schwabhausens Abteilungsleiter Helmut Pfeil zeigte sich etwas überrascht. „Ich habe nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet.“
Für den SV-DJK Kolbermoor punkteten: Doppel Lang/Wan (1); Einzel: Lang, Wan (je 1). eg