Ein Doppelschlag sorgt für Ernüchterung

von Redaktion

1860 Rosenheim unterliegt Haching mit 1:3 und lässt jegliches Aufbäumen vermissen

Rosenheim – Wenn ein Tabellenschlusslicht aus zehn Spielen nur vier Niederlagen hinnehmen muss, dann ist das eigentlich sogar eine ordentliche Bilanz. Im Fall des TSV 1860 Rosenheim liest sich das in der Fußball-Regionalliga Bayern aber anders: Denn in den restlichen sechs Begegnungen gelang kein einziger Erfolg und so stehen nur sechs von 30 möglichen Zählern zu Buche. Was aber noch schwerer wiegt: Hatte man in den Spielen davor noch das Gefühl, dass sich die Sechziger gegen den Abstieg stemmen würden, so war dies im zweiten Durchgang bei der 1:3-Heimniederlage gegen die SpVgg Unterhaching überhaupt nicht der Fall!

„In der ersten Halbzeit war es noch ein offenes Spiel, danach nicht mehr“, konstatierte 1860-Trainer Florian Heller, der sich ärgerte, „dass wir in zehn Minuten das ganze Spiel hergeschenkt haben“. Während die Rosenheimer nach dem Wechsel lethargisch und unkonzentriert wirkten, hatten die Hachinger in den einzelnen Situationen wesentlich mehr Zug zum Tor und entschieden die Partie per Doppelschlag. Beide Male war der Garchinger Jannis Turtschan der entscheidende Vorlagengeber, der über die linke Angriffsseite der Gäste die gefährlichen Bälle in den Strafraum spielte. Erster Abnehmer war Patrick Hobsch, der frei vor 1860-Tormann Joey Brenner auftauchte und dann von Malik Salkic von den Beinen geholt wurde. Den fälligenElfmeter verwandelte Hobsch zur Führung. Bei der zweiten Turtschan-Hereingabe stand Alexander Kaltner im Sechzehner völlig frei und köpfte unbedrängt ins Eck. Die Sechziger waren in allen Szenen sowohl bei Turtschan am Flügel als auch bei den Torschützen in der Mitte viel zu spät dran und damit auch viel zu weit weg.

So wurde auch einem nicht unverdienten 1:1-Remis zur Pause – dem Rosenheimer Führungstreffer von Christoph Fenninger per Kopfball nach einer Ecke folgte der Haching-Ausgleich durch Debütant Leo Gabelunke per Flachschuss von der Strafraumlinie ins Eck – ein 1:3-Rückstand. Und von diesem Doppelschlag sollten sich die Sechziger nicht mehr erholen. Noch schlimmer: Es fehlte der Glaube an ein Comeback! Auf dem Platz wandelte sich die Körpersprache und so mancher Freibadkicker hatte schon mehr Zweikämpfe auf seiner Liste als der ein oder andere Akteur der Hausherren. Und auch auf der Bank wurden die Kommandos weniger. „Wir waren nicht mehr in der Lage, ins Spiel zurückzukommen“, stellte Heller fest, „der Tank war einfach leer“. Anders als in den letzten Heimspielen gegen Memmingen und Burghausen, als die Sechziger noch spät zum Ausgleich kamen, oder noch am Mittwoch in Pipinsried, als man sich in der Schlussphase noch mehrere Hochkaräter erspielte. Gegen Unterhaching hatten die Rosenheimer vielmehr Glück, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel: Hobsch scheiterte zweimal an Torwart Brenner und der eingewechselte Sebastian Burke vergab eine Schussgelegenheit, die mindestens einem Elfmeter gleichzusetzen war.

TSV 1860 Rosenheim: Brenner, Sattelberger, Kießling, Salkic, Richter, Demolli (ab 70. Jesse), Zander, Mensah (ab 64. Benz), Steinherr (ab 87. Kuchler), Fenninger, Bacher.

Schiedsrichter: Wörz (TSV Friesenried).

Zuschauer: 356.

Tore: 1:0 Fenninger (3.), 1:1 Gabelunke (23.), 1:2 Hobsch (52., Foulelfmeter), 1:3 Kaltner (53.).

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