Sekt oder nur Selters?

von Redaktion

Entscheidung im Play-off-Viertelfinale in Schwabhausen

Kolbermoor – Die Stimmung unter den Zuschauern ist am Sonntag riesig und die Turnhalle ein einziger Hexenkessel gewesen. Der Haken an der Sache war jedoch der, dass es Kolbermoors Bundesliga-Tischtennis-Damen versäumt haben, im Rückspiel des Play-off-Viertelfinales gegen den TSV Schwabhausen durch das geöffnete Tor in das Halbfinale zu marschieren. 5:0 führten sie und mussten sich nach vier Stunden Spielzeit am Ende doch noch mit einem Unentschieden abfinden. Noch Stunden später beschäftigte diese Tatsache Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs. „Ich habe es noch nicht ganz überwunden. Es ist schwer. Psychologisch ist das Unentschieden für uns wie so eine Niederlage. Bei uns hat das berühmte Quäntchen Glück gefehlt“, erklärte er.

Es war natürlich aus Sicht der Gastgeberinnen Pech, dass Schwabhausen im zweiten Einzeldurchgang alle vier Einzel im fünften Satz gewonnen hat. Naomi Pranjkovic, die ihr zweites Einzel zum Schluss der Begegnung ebenfalls im Entscheidungssatz verlor, aber hier mit 8:4 in Führung lag, haderte ebenfalls mit ihrem Glück. Genauso wie zuvor Svetlana Ganina, die achselzuckend an der Platte stand und nicht verstand, dass bei Netz- oder Kantenbällen der Ball nicht auf die andere, sondern auf ihre Seite fiel. Diese Kleinigkeiten bauten Schwabhausens Sextett – der Meisterschaftsdritte hatte alles an Bord, was Rang und Namen hatte – natürlich auf. Und die Spielerinnen um Sabine Winter sowie die zahlreiche Anhängerschaft bejubelten natürlich jeden gewonnenen Punkt.

Heute fahren Kolbermoors Damen nun zum entscheidenden Spiel einmal mehr nach Schwabhausen und wollen ab 18 Uhr versuchen, die Leistungen der beiden vorherigen Spiele erneut unter Beweis zu stellen. „Dass wir in den letzten beiden Spielen jeweils 5:5 gespielt haben, ich denke, damit hat man vorher nicht rechnen können“, meinte Fuchs. Und wenn man diese Begegnungen mit den Meisterschaftsspielen vergleicht, dann sind sowieso große Unterschiede feststellbar. Damals hat man sich doch in einigen Phasen nach Rückständen ergeben. Diesmal hat im Großen und Ganzen alles gepasst. Sogar zwei Eingangsdoppel, was in der Vergangenheit nicht der Fall war, konnte man am Sonntag gewinnen. Michael Fuchs sieht deshalb auch keine Veranlassung, großartig an irgendwelchen Stellschrauben zu drehen. Er sieht sogar Schwabhausen mehr unter Druck als seine Damen.

Der Ansporn, den Sack zuzumachen, ist auf alle Fälle da. Sollte der Coup gelingen, dann müsste man bereits am Ostersamstag gegen den TSV Langstadt antreten. Dies würde man aber gerne in Kauf nehmen. Vielleicht ist es ja auch ganz hilfreich, einmal einen Gedanken an die Saison 2017/2018 zu verschwenden.

Damals ging es zwar um die deutsche Meisterschaft, aber im Finale benötigte man gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim auch drei Begegnungen. Sowohl vor eigenem Publikum wie auch ein paar Tage später trennte man sich jeweils 5:5-Unentschieden. Im Entscheidungsspiel gewann man dann klar mit 6:1. Warum also sollte dies ein zweites Mal nicht auch gelingen – auch wenn es sich jetzt erst einmal um das Viertelfinale handelt?

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