„Wie ein Freizeitausflug“

von Redaktion

FC Schweinfurt gastiert beim TSV 1860 Rosenheim – Für beide geht es um fast nichts

Rosenheim – Können die Rosenheimer den 4:0-Sensationserfolg in Bayreuth wiederholen? Das ist die große Frage vor dem heutigen Duell in der Fußball-Regionalliga um 14 Uhr zwischen dem Tabellenletzten TSV 1860 Rosenheim und dem Drittplatzierten aus Schweinfurt.

Dabei stehen die Vorzeichen für den TSV 1860 Rosenheim gar nicht so schlecht. Nach 13 sieglosen Partien hat der Erfolg am letzten Wochenende gezeigt, dass man in der Regionalliga auch noch gewinnen kann – dass es ausgerechnet ein Kantersieg gegen die wohl beste Mannschaft der Liga war, dürfte das Selbstvertrauen enorm stärken. „Ehrlicherweise war das auch in der Höhe absolut verdient“, betont Rosenheims Trainer Florian Heller. Hinzu kommt, dass die Rosenheimer aufgrund der Tabellensituation keinen Druck mehr haben und befreit aufspielen können. „Das ist aufgrund der Konstellation seit ein paar Wochen klar. Die Ergebnisse stehen im Hintergrund und die Jungs sollen die restlichen Regionalliga-Spiele genießen“, weiß Heller. Für den FC Schweinfurt ist es ähnlich, da er rechnerisch nicht mehr aufsteigen kann. „Wenn ich mich in die Schweinfurter Spieler hineinversetze, hat das so bissl was von Freizeitausflug: Die Saison ist gelaufen, der Trainer weg und es geht zum Letzten“, denkt der 1860-Coach. „Wenn einige Schweinfurter das Spiel nicht so ernst nehmen, sehe ich da eine reelle Chance für uns“, ergänzt Heller.

Auch die – verhältnismäßige – Auswärtsschwäche könnte ein Vorteil für die Sechziger sein. Mit 20 Punkten – nur zwei mehr als beispielsweise der 18. Fürth II – stehen die Schnüdel in der Auswärts-Tabelle lediglich auf dem achten Platz. Zuletzt mussten die Schweinfurter eine fast schon peinliche 1:2-Niederlage beim abstiegsbedrohten TSV Rain am Lech hinnehmen, es war die zweite Pleite in Folge und plötzlich ist Platz drei in Gefahr. Nun geht es ausgerechnet zu den Rosenheimern, die bewiesen haben, dass man sie nicht abschreiben darf.

„Wir müssen einfach spielen, dürfen uns keine Fehler erlauben, die zu Umschalt-Situationen für den Gegner führen können. Wir müssen risikoärmer spielen als zuletzt“, fordert Interimstrainer Jan Gernlein, der auf Martin Thomann, Vitus Scheithauer (beide verletzt) und Lukas Billick (Gelbsperre) verzichten muss. „Wir wollen aus Rosenheim drei Punkte mitnehmen“, stellt Gernlein dennoch klar.

Trotzdem liegt die Favoritenrolle klar bei den Gästen. Das zeigte auch das Hinspiel, an das die Rosenheimer keine guten Erinnerungen haben: Mit 0:8 gingen die Sechziger Anfang Oktober baden. Damals war der TSV mit einem Rumpfkader nach Schweinfurt gefahren, auch heute können die Rosenheimer nicht aus dem Vollen schöpfen: „Wir haben ein kleines Torwart-Problem“, erzählt Heller. Denn sowohl hinter Alin Goia als auch Joey Brenner steht ein großes Fragezeichen. Unter Umständen muss U19-Schlussmann Moritz Hutt einspringen. Zudem fällt Tim Kießling aus und Malik Salkic ist fraglich (beide wegen Krankheit). Julien Richter, der die letzten drei Spiele mit Knieproblemen verpasste, befindet sich wieder im Mannschaftstraining.

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