Prien – Frank Spöttel hat bei der Weltmeisterschaft der Windsurf-Klasse Raceboard in Ungarn erneut den Titel in seiner Altersklasse gewonnen. „Nach einer zweijährigen Zwangspause aufgrund der Pandemie war es toll, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen“ meint der Kraillinger erfreut.
60 Teilnehmer aus zwölf Nationen kamen von Ende Mai zur Raceboard-Weltmeisterschaft der Windsurfer in den Badeort Balatonföldvar am Plattensee (Ungarn). Der auf einer Halbinsel ansässige Segelclub Spartacus richtete die Regatta an fünf Tagen aus. Sommerliche Temperaturen und ordentlich Wind empfingen die Teilnehmer am ersten von fünf Wettkampftagen. Der für den Regatta-Surfclub Chiemsee startende Spöttel begann die Meisterschaft mit den Gesamtplätzen acht, 14, sechs und 17 und setzte sich damit gleich an die Spitze seiner Altersklasse, den Veterans.
Für einen Aufreger sorgte der Zieleinlauf des Kraillingers im dritten Rennen, Der 19-jährige Balint Morvai aus dem ungarischen Olympiakader fiel kurz vor der Ziellinie genau vor Spöttels Surfbrett ins Wasser und wurde unvermeidbar von ihm überfahren. „Mir ist fast das Herz stehen geblieben. Unsere 50 Zentimeter langen Finnen sind messerscharf. Gott sei Dank hat die obligatorisch zu tragende Schwimmweste außer dem Schreckmoment und einer Schnittwunde am Rücken Schlimmeres verhindert“, erzählt Spöttel erleichtert.
Am zweiten Tag mussten die Teilnehmer wegen Windmangels bis zum späten Nachmittag warten, um dann vor einem aufziehenden Gewitter einen Starkwindlauf zu absolvieren, den Spöttel als 13. beendete. Der dritte Tag brachte weiter Sonnenschein und leichtere Winde. Mit einem 13., zwei sechsten und einem siebten Platz in der Gesamtwertung festigte der 63-Jährige vermeintlich seinen neunten Gesamtrang und den Spitzenplatz in seiner Altersklasse. Allerdings wurde ihm der siebte Platz, wegen eines Frühstarts gestrichen, sodass er auf den elften Gesamtrang zurückfiel – nur einen Punkt vor seinem diesmal größten Widersacher, dem Oldesloer Mediziner Hubertus Tesdorpf. Spöttel dazu: „Ich peile eigentlich vor jedem Rennen genau die Startlinie, aber beim Start geht es meist sehr eng zu, sodass das schon mal passieren kann.“
Nach einem Flautentag bei 28 Grad musste der letzte Wettkampftag die Entscheidung bringen. Dieser begann regnerisch und mit einem Temperatursturz. Nach dem Regen kam der Wind zu weiteren drei Rennen. Bis zur Hälfte der ersten Wettfahrt lagen die beiden Kontrahenten gleichauf. Dann konnte sich Spöttel absetzen und mit dem zehnten Rang neun Plätze vor dem Oldesloer über die Ziellinie fahren. Mit einem perfekten Start und langer Gesamtführung beendete der Kraillinger die Regattaserie mit einem dritten und einem sechsten Platz. Dies bescherte ihm den neunten Platz in der Gesamtwertung und den Weltmeistertitel in seiner Altersklasse. In der Gesamtwertung war der Slowake Patrik Pollak nicht zu schlagen. Er holte sich den WM-Titel vor dem Tschechen Petr Kucera und dem Briten Louis Morris. Vierter wurde der Flensburger Fabian Grundmann. Den Sieg bei den Damen holte sich Jana Slivova aus Tschechien.re