Raubling/München – Katharina Bauer hat die fünfte Medaille für Deutschland bei den Europameisterschaften im Bogensport klargemacht. Die 26-jährige Raublingerin hatte Gold mit der Nationalmannschaft und Bronze in der Einzelwertung gewonnen. Silber ging jeweils an das deutsche Mixedteam, an Michelle Kroppen und Florian Unruh. Bauer rief ihre Höchstleistung ab und konnte somit eine tolle Wettkampfbilanz ziehen.
Bereits in den die Qualifikationsrunden hatten sich Bauer und die deutsche Nationalmannschaft schon sehr gut präsentiert und über die jeweiligen Finalrunden souverän durchgesetzt (wir berichteten). Großes Ziel war es, sich für die Medaillenfinals auf der Theresienwiese unterhalb der Bavaria zu qualifizieren. Bei besten sommerlichen Bedingungen und einer vollen Finalarena entstand hier für die Sportler und Fans gleichermaßen „Gänsehautfeeling“ pur. Spannender konnte Bogensport nicht sein!
Zunächst ging es in der Mannschaftswertung bei den Damen um die Goldmedaille. Ein nervenaufreibendes Kopf-an-Kopf-Rennen gegen die Mannschaft der Türkei wurde im Stechen entschieden. Hier trumpfte die deutsche Mannschaft zusammen mit Bauer voll auf und holte den Sieg nach Hause.
Im Mixedteam ging für Deutschland Michelle Kroppen und Florian Unruh an den Start. Ihnen blieb Silber, nachdem sie im Finale den Niederlanden mit 3:5 Punkten unterlagen. Dennoch freuten sie sich über die Medaille, da sie die Woche über eine sensationelle Leistung gebracht haben.
Das Medaillenfinale in der Einzelwertung bei den Damen war gleich mit deutscher Doppelbeteiligung. Es lag auch an Katharina Bauer, dass Deutschland bei dieser EM letztendlich sogar mit fünf Medaillen glänzte. Mit all ihren Fans im Rücken setzte sie sich sogar mit 6:0 gegen die Österreicherin Elisabeth Straka durch und gewann bei ihrer ersten EM bei den erwachsenen Damen auch gleich eine Einzelmedaille.
Anschließend lieferte Kroppen in ihrem dritten Medaillenmatch des Tages ein mitreißendes Duell gegen die Türkin Gulnaz Coskun. Mit 28:28, 27:27, 26:24 und 29:27 gewann die Türkin den Kampf um jeden Millimeter auf der 70 Meter entfernten Scheibe.
Bundestrainer, Oliver Haiden, war nicht von den Leistungen seiner Sportler begeistert, sondern auch von der gewaltigen Fankulisse, die stark durch das „Raublinger Lager“ angeheizt wurde. Die Inntaler waren mit nahezu einhundert Fans angereist. Darunter nicht nur die Familie und Freunde von Katharina Bauer, sondern auch ein großer Teil der BSG Raubling und sogar Bürgermeister Olaf Kalsperger.
In der aktuellen Weltrangliste haben sie die tollen Platzierungen von Bauer gleich niedergeschlagen. Sie ist um sieben Plätze auf den vierten Rang gestiegen. Nächste Woche geht Katharina Bauer dann schon wieder auf die Reise: Vom 21. bis 26. Juni findet der dritte Weltcup in Paris statt.gh