Und es gibt doch ein Eröffnungsspiel

von Redaktion

FUSSBALL-KREISLIGA Freitags-Spiele wurden heiß diskutiert – Neue Einteilung nicht in Stein gemeißelt

Prien – Man könne doch ganze Spieltage am Freitag austragen, um das Wochenende für die Familien freizuhalten, hat der neue Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), Christoph Kern, in einem Interview vorgeschlagen. In der Kreisliga ist das so eine Sache. „Wie sollen wir am Freitag um 18.30 Uhr rechtzeitig von Bad Reichenhall aus in Westerndorf sein?“, fragte ein Vereinsvertreter auf der Spielgruppentagung in Prien. Die Spieler müssten schließlich arbeiten. Trotzdem stimmten die Kreisligisten am Ende mit großer Mehrheit dafür, dass im Kreis Inn/Salzach Heimspiele auch ohne Zustimmung des Gegners auf den Freitagabend verlegt werden können, Anpfiff soll zwischen 18.30 und 20 Uhr sein. Kreisspielleiter Hans Mayer (Petting) versprach darauf zu achten, dass die Spiele bei weiten Anfahrten nicht zu früh angesetzt würden.

Kein Problem mit der Anreise dürfte der SV Schloßberg am Freitag, 5. August, haben, wenn er zum offiziellen Eröffnungsspiel der Kreisliga im Lokalderby beim SV Westerndorf antritt. Der erste Spieltag ist eine Woche später angesetzt. Mayer sagte, die „Autobahn-Liga“ genannte Kreisliga 1, die im Vorfeld für viel Gesprächsstoff gesorgt hatte, biete die Chance, neue Gegner kennenzulernen. Er habe keine Kritik an der Einteilung vernommen. „Das muss nicht heißen, dass die Einteilung jetzt für immer so bleibt.“

Der Kreisspielleiter zog ein positives Fazit der abgelaufenen Saison. Der Umgangston zwischen und mit den Vereinen habe sich in der Corona-Zeit deutlich verbessert. Nicht zuletzt ihrer Disziplin sei es zu verdanken, „dass wir die Saison trotz der Corona-Krise fast reibungslos über die Bühne gebracht haben“.

Gehäuft haben sich
2021/ 22 allerdings die Spielabsagen. Allein 163-mal sind Mannschaften im Kreis nicht angetreten, fast zwei Drittel häufiger als vor der Pandemie, rechnete der neue Beisitzer im Kreis-Sportgericht, Dietmar Schwarz (Traunreut), vor. 489 Punkte seien am grünen Tisch vergeben worden. „Sportlich fairer wäre es, die Punkte auf dem grünen Rasen zu erspielen“, sagte Schwarz. Auf der Habenseite zählen die Sportrichter dagegen, dass sich Platzverweise wegen Tätlichkeiten (25) und Schiedsrichter-Beleidigungen (22) halbiert haben. Insgesamt 514 Verfahren wickelte das Sportgericht zwischen Juli 2021 und Juni 2022 ab.

Sorgen haben dagegen die Schiedsrichter: Die Pandemie hat die Zahl der Unparteiischen im Kreis dezimiert, wie Kreisobmann Josef Kurzmeier (Ramerberg) sagte. Rund 500 sind es noch, die rund 10 000 Spiele im Jahr zu leiten haben. Unparteiische zu gewinnen oder zu verhindern, dass sie das Handtuch werfen, sei auch Sache der Vereine. „Die Schiedsrichter brauchen Ansprechpartner im Verein“, sagte Kurzmeier. Von 25 Teilnehmern am jüngsten Online-Neulingskurs seien nur fünf übriggeblieben. „Wir müssen da intensiver zusammenarbeiten.“ Auch in der neuen Saison bleibt es aber dabei, dass die Spiele der Kreisliga mit einem Schiedsrichter und zwei Assistenten besetzt werden. „Junge Schiedsrichter lernen an der Linie mehr als in der C-Klasse“, meint Kurzmeier.ah

Artikel 9 von 11